Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com
Nach den Anstrengungen des gestrigen Tages wartete heute abermals ein anspruchsvoller Beginn zur 9. Tour de France Etappe auf die Fahrer. Bereits sieben Kilometer nach dem Start in Saint-Etienne führte die Strecke das erste Mal bergan, wenig später, bei Rennkilometer 33 wartete mit der Mur d’Aurec-sur-Loire ein Berg der ersten Kategorie auf das Feld. Danach war die Strecke durchwegs wellig, mit zwei weiteren Anstiegen der dritten Kategorie, bis nach 170,5 Kilometern das Ziel in Brioude erreicht war. Nachdem einige Teams in den letzten Tagen viele Kräfte investiert hatten, war davon auszugehen, dass das Rennen heute schwer zu kontrollieren sein würde. Zwar hatte BORA – hansgrohe mit dem Mann in Grün – Peter Sagan – einen der Favoriten auf den Tagessieg in den Reihen, doch auch das Team aus Raubling wollte heute nicht um jeden Preis alle Ausreißversuche unterbinden. Wie erwartet folgte direkt nach dem Start Attacke auf Attacke, und nach etwa 15 km konnten sich 14 Fahrer vom Feld absetzen. Mit dabei an der Spitze für BORA – hansgrohe war Lukas Pöstlberger, der gemeinsam mit seinen Fluchtgefährten den Vorsprung bis zur ersten Bergwertung bereits auf über fünf Minuten ausbauen konnte. Dort schloss noch M. Soler zur Spitze auf, das Feld hatte währenddessen über acht Minuten Rückstand. Der Zwischensprint spielte heute keine Rolle, da alle Punkte in der Spitzengruppe vergeben wurden. Und auch die zweite Bergwertung wurde mit moderatem Tempo absolviert. Der Vorsprung der Ausreißer kletterte kontinuierlich an die 13 Minuten, im Feld arbeitete ausschließlich die Mannschaft des Gesamtführenden J. Alaphilippe. Bereits 40 km vor dem Ende setzten dann die ersten Fahrer Attacken an der Spitze, und es war Lukas Pöstlberger der sich alleine auf und davon machte. Pöstlberger fuhr über 20 Kilometer an der Spitze des Rennens, und konnte dabei seinen Vorsprung auf bis zu 40 Sekunden ausbauen. Im letzten Anstieg, 2,5 km vor dem Gipfel, wurde er allerdings wieder von den Verfolgern eingeholt. Ein Trio setzte sich nun an die Spitze, während Lukas weiter zurückfiel. Am Ende machten D. Impey und T. Bennot den Sieg unter sich aus, und Impey erwies sich als der Schnellere der beiden. Pöstlberger erreichte das Ziel fünf Minuten nach dem Etappensieger, während die restlichen BORA – hansgrohe Fahrer mit dem Peloton etwa 16 Minuten später über die Ziellinie rollten. In der Punktewertung veränderte sich nichts, und somit konnte Peter Sagan sein Grünes Trikot verteidigen, während Emanuel Buchmann seinen 10. Platz in der Gesamtwertung beibehält.
Reaktionen im Ziel
„Nach der Abfahrt hatte ich einen kleinen Vorsprung, ich habe zwar kurz überlegt, da es noch weit war, aber dann dachte ich, ich versuche es einfach. Am Anfang bin ich im roten Bereich gefahren. Dann, vor dem Anstieg, als die Gruppe wieder näher kam, habe ich versucht ein paar Körner zu sparen. Aber als ein eingeholt wurde, konnte ich den Attacken nichts mehr entgegensetzen. So ist das eben, wer nichts wagt, kann auch nicht gewinnen.“ – Lukas Pöstlberger
„Wir dachten schon, dass heute eine große Gruppe eine Chance hat. Wir haben ein paar Fahrer vorgesehen, um bei Attacken mitzugehen, und Lukas war derjenige, der es in die Gruppe geschafft hat. Als klar war, dass die Gruppe durchkommen würde, und einige starke Fahrer dabei waren, wussten wir, dass wir etwas versuchen müssen. Nach der Abfahrt hatte er eine kleine Lücke, und wir haben entschieden es zu versuchen. Lukas ist ein tempofester Fahrer, und er hat alles gegeben. An einem Punkt sah es ganz gut aus, aber gegen Leute wie Benoot ist es sehr hart zu bestehen. Es war eine gute Attacke, eine starke Leistung, und daher gibt es nichts zu bereuen.“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
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