Daniel Oss und Lukas Pöstlberger belegen auf der 17. Etappe der Tour de France die Plätze 7und 12 aus der Fluchtgruppe des Tages

Bevor die Alpen über den Tour de France Sieger 2019 entscheiden, stand heute eine letzte klassische Übersteller-Etappe auf dem Programm. Von Pont du Gard führte die Strecke über 200 hügelige Kilometer ins Etappenziel nach Gap. Für die Sprinter im Feld wurde es schwierig, da eine Bergwertung der 3. Kategorie nur acht Kilometer vor dem Ziel auf das Feld wartete. Damit war auch nicht klar, ob eine Mannschaft versuchen würde, das Rennen zu kontrollieren, was die Chancen für eine Fluchtgruppe erhöhte. Entsprechend wurde der Beginn der Etappe wieder offensiv gefahren. Nach wenigen Kilometern setzten sich 33 Fahrer vom Feld ab, wobei von BORA – hansgrohe Lukas Pöstlberger und Daniel Oss an der Spitze mit dabei waren. Das Feld akzeptierte die Gruppe nicht sofort und versuchte noch länger die Lücke zu schließen. Erst nach Rennkilometer 30 war klar, dass sich die Ausreißer endgültig absetzen würden und der Abstand zum Feld wuchs auf über zehn Minuten an. Nun war auch klar, dass der Etappensieger unter den Ausreißern zu finden sein würde. Die Gruppe arbeitete gut zusammen, bis etwa 35 Kilometer vor dem Ziel die Attacken begannen. Zehn Fahrer lösten sich von ihren Fluchtgefährten, darunter auch Daniel Oss. Der Abstand zu den Verfolgern lag nur bei 30 Sekunden, als die Gruppe den letzten Anstieg des Tages in Angriff nahm. Zu diesem Zeitpunkt setzte M. Trentin die entscheidende Attacke für einen Solosieg. Daniel Oss versuchte noch die Lücke zu schließen, hatte aber in der Gruppe keine Unterstützung mehr. Lukas Pöstlberger konnte noch vor der Bergwertung zu dieser Gruppe aufschließen. Allerdings hatte auch Lukas danach keinerlei Kraftreserven mehr übrig, um noch in das Rennen um den Tagessieg einzugreifen. Am Ende erreichten Oss und Pöstlberger die Ränge sieben und 12, alle anderen BORA – hansgrohe Fahrer erreichten rund 20 Minuten später im Hauptfeld das Ziel.
Reaktionen im Ziel
„Mit mehr als 30 Fahrern war die Gruppe heute sehr groß. Es war klar, dass es noch vor dem letzten Anstieg Attacken geben würde. Matteo und ich haben darüber gesprochen es zu versuchen. Wir waren dann zuerst zehn Fahrer, später dann noch fünf, und er hat den Moment genutzt, um noch einmal anzugreifen. Ich dachte,dass unsere kleine Gruppe, mit starken Fahrern noch einmal aufschließen können würde, aber es fehlte an Kooperation und Matteo war stark.“ – Daniel Oss

„Ich bin schon enttäuscht, wie das am Ende gelaufen ist. In der dritten Woche einer Grand Tour weiß man nie so richtig, wer noch Körner übrig hat, und manchmal passieren dann seltsame Dinge. Heute haben einige Fahrer im Finale nicht mehr gearbeitet, da kann man nicht immer nachvollziehen, was deren Taktik ist. Ich war zuerst in der hinteren Gruppe, und dort hat man sich belauert. Mit letzter Kraft bin ich am Berg in die Gruppe von Daniel gefahren, aber dort hat auch niemand mehr zusammengearbeitet, um Trentin noch einzuholen. Es ist schon komisch, warum Leute wie Van Avermaet dann nicht führen, am Ende verlieren wir damit alle. Trentin war heute sicher nicht der Stärkste, aber er hat verdient gewonnen. Andere haben hingegen zu hoch gepokert.“ – Lukas Pöstlberger

„Wir haben heute früh entschieden, dass wir das Rennen nicht um jeden Preis für Peter kontrollieren würden, da Peter in der Punktewertung eine gute Führung hat. Wären andere Teams auf einen Sprint gefahren, hätten wir auch gearbeitet, aber für uns war auch eine große Gruppe gut. Mit über 30 Mann waren alle Punkte vergeben, und mit Lukas und Daniel waren wir vorne vertreten. Beide sind ein gutes Rennen gefahren und haben alles versucht. Lukas hat es am letzten Berg noch geschafft zur vorderen Gruppe aufzuschließen, danach hatte er aber keine Kräfte mehr. Auch Daniel hat am Ende viel investiert und konnte dann nicht mehr reagieren. Es hat wohl der Stärkste gewonnen. Aber wir haben uns nichts vorzuwerfen, wir haben alles gegeben und bis zum Ende gekämpft.“ – André Schulze, sportlicher Leiter
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