Rafal Majka zeigt erneut starke Leistung mit Rang vier auf der 14. Etappe des Giro d’Italia


Foto: Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

Auf der 14. Etappe des Giro d’Italia, die von Saint-Vincent über 131 km durchs Hochgebirge nach Courmayeur führte, mussten die Fahrer fünf kategorisiere Anstiege und 3000 Höhenmeter bewältigen. Schon 7 km nach dem Start ging es bergauf bis nach Verrayes. Einige Kilometer später wartete dann ein Anstieg der ersten Kategorie mit durchschnittlich 7 Prozent zum Verrogne, ehe es weiter über den Truc d’Arbre-Anstieg zum 10 km langen und 9,8 Prozent steilen Colle San Carlo ging. Vom Gipfel führte dann eine kurvenreiche Abfahrt ins Aosta Tal, bevor es wieder etwas bergauf in den Zielort Courmayeur ging. Von Beginn an wurde heute attackiert und auch Rafal Majka und Davide Formolo befanden sich in einer ersten großen Gruppe, aus der sich wenig später acht Fahrer absetzen konnten. Die Verfolgergruppe mit den meisten der Favoriten ließ die Spitzengruppe ziehen und in folge entwickelte sich deren Abstand auf 2:30 Minuten. Im Anstieg zum Verrogne, der längsten Steigung des Tages, hatte sich das Hauptfeld dahinter wieder zusammengefunden, bevor weitere vier Fahrer die Chance nutzten, um zur Spitze aufzuschließen. Im Feld sorgte mittlerweile Jumbo-Visma in der Abfahrt für das Tempo, um den Abstand zur Spitze, der zeitweise mehr als zwei Minuten betrug, nicht größer werden zu lassen. Am Fuße des dritten Anstiegs, des Truc d’Arbe, betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld nun etwas mehr als zwei Minuten. Im Aufstieg zum Colle San Carlo setzte sich Rafal Majka, unterstützt von Davide Formolo, Pawel Poljanski und Cesare Benedetti im Hauptfeld mit an die Spitze. Das Tempo wurde nun merklich erhöht, und einige Fahrer mussten abreißen lassen. Mit noch 30 km bis zum Ziel attackierte V. Nibali ein erstes Mal und sprengte damit die Gruppe, der Rafal Majka immer noch folgen konnte, während Davide Formolo sich in Schwierigkeiten befand und die Gruppe ziehen lassen musste. Vier Kilometer vor dem Gipfel schlossen die Verfolger auf die Spitze auf. R. Carapaz nutze die Gelegenheit für einen Angriff und setzte sich entscheidend ab. Dahinter hatte nun auch Rafal Majka Probleme dem Tempo der Favoriten zu folgen. Doch der Leader von BORA – hansgrohe ließ nicht locker, und konnte kurz vor der Bergwertung wieder zur ersten Verfolgergruppe, die nur mehr fünf Fahrer umfasste, aufschließen. In der Abfahrt des Colle San Carlo konnte R. Carapaz, der weiter solo an der Spitze fuhr, etwas Boden gut machen und seinen Vorsprung auf etwa eine Minute ausbauen. Mittlerweile schaffte S. Yates ebenfalls den Anschluss an die Gruppe um Majka. Am Ende taktierten die Favoriten auf den letzten Kilometern, während sich Carapaz den Tagessieg und die Führung in der Gesamtwertung holen konnte. Majka erreichte mit etwas mehr als 1:50 Minuten Rückstand, in der Gruppe um V. Nibali und P. Roglic, als Vierter das Ziel. Er verbesserte sich damit auf Platz 4 in der Gesamtwertung, nur rund zwei Minuten hinter dem neuen Führenden. Sein Teamkollege Davide Formolo liegt jetzt auf dem 12. Platz im Gesamtklassement.
Reaktionen im Ziel
„Die Jungs haben einen äußerst guten Job gemacht. Pawel und Cesare haben mich perfekt vor dem letzten Anstieg positioniert. Und am Ende hat Davide versucht mich an die Favoritengruppe heranzubringen, das hat auch ganz gut geklappt. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung auf dieser Etappe. Es war heute sehr wichtig, nicht hinten anzukommen und Zeit zu verlieren, und dieses Ziel haben wir auch erreicht.“
– Rafal Majka
„Wir hatten heute einen hektischen Tag erwartet aufgrund der Etappenkürze. Unser Ziel war, unseren Leader Rafal zu hundert Prozent zu unterstützen, und dies ist uns auch sehr gut gelungen. Er hatte bis zum entscheidenden Anstieg alle Helfer um sich. Besonders hervorheben muss ich die Leistung von Davide. Er hat im entscheidenden Anstieg Rafal großartig unterstützt. Und am Ende konnte Rafal mit seinem 4. Platz zeigen, dass er zu den Besten gehört. Morgen dürfte es eine Etappe sein, die den Ausreißern entgegenkommt, und danach haben wir einen Ruhetag. In der letzten Girowoche ist alles möglich, und wir sind recht zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen können.“
– Christian Poemer, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 4:02:23
2 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:01:32
3 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
4 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe
5 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team
7 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos
8 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma
9 Joe Dombrowski (USA) EF Education First
10 Damiano Caruso (Ita) Bahrain-Merida 0:02:01
11 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:03:49
12 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:04:04
GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 58:35:34
2 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:00:07
3 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:47
4 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:02:10
5 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:02:50
6 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:02:58
7 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:03:29
8 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:04:55
9 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:05:28
10 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:05:30
11 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:06:04
12 Davide Formolo (Ita) Bora-Hansgrohe 0:08:21