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Raymond „Poupou“ Poulidor mit 83 Jahren gestorben

Der beliebte Raymond Poulidor, einer der berühmtesten Veteranen des französischen Radsports, ist tot. Der dreifache Gesamtzweite der Tour de France starb gestern im Alter von 83 Jahren in seiner Heimatregion Limousin, nachdem er vor zwei Monaten wegen allgemeiner Erschöpfung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Der von seinen Landsleuten liebevoll „Poupou“ genannte Poulidor war Berufsradfahrer von 1960 bis 1977, zunächst bei Mercier-BP-Hutchinson, dann bei Gan-Mercier. Er erlangte Berühmtheit vor allem durch die Tatsache, dass er insgesamt achtmal auf dem Tour-de-France-Podium stand, die Frankreichrundfahrt aber nie gewinnen oder auch nur einen Tag das Gelbe Trikot tragen konnte. Gerade deswegen überstieg die Beliebheit des „ewigen Zweiten“ die seiner erfolgreichen Konkurrenten Jacques Anquetil oder später Eddy Merckx, zumindest in seinem Heimatland.

Poulidors größte Erfolge waren der Sieg bei Mailand-Sanremo 1961, bei der Flèche Wallonne 1963 sowie der Vuelta-Gesamtsieg 1964. Außerdem konnte er das Critérium du Dauphiné und Paris-Nizza je 2x gewinnen (1966/1969, 1972/1973) und sieben Tour-Etappensiege einfahren. Bei der Straßenrad-WM trat er mehrfach an, aber er kam über einen zweiten Platz (1974 hinter Merckx) und drei Bronzemedaillen (1961, 1964, 1966) nicht hinaus. Bis ins fortgeschrittene Alter arbeitete Poulidor als Botschafter des Tour-Sponsors Credit Lyonnais und war auch Gast bei der TdF 2019 in Brüssel. Er besuchte oft die Radcross-Rennen, an denen seine Enkelsöhne Mathieu und David van der Poel teilnahmen. Der Radcross-Welt- und Europameister und sein Bruder zeigten sich über den Tod ihres Großvaters tief betroffen.
RIP Poupou!


Text und Fotos:
Gerhard Plomitzer – www.plomi.smugmug.com

UCI Mountainbike Weltcup presented by Shimano in Albstadt

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Mathieu van der Poel:
Mit Sondergenehmigung Richtung Olympia

Mathieu van der Poel ist ein Neuling in der Cross-Country-Szene, doch man wird ihn sehr bald kennen lernen. Der 21-jährige Niederländer ist ein Radsport-Supertalent. Für den Traum Olympische Spiele hat der Sprössling einer berühmten Radsport-Familie die schmalen Reifen durch die breiten ersetzt und sich auf die Jagd nach der Norm gemacht.

Wer im Alter von 20 Jahren in der Elite-Kategorie Radsport-Weltmeister wird, egal in welcher Disziplin, der muss herausragendes Talent besitzen. 2015 streifte sich der in Belgien geborene und auch lebende Niederländer im tschechischen Tabor das Regenbogen-Jersey über.
Bei Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon) wundern diese überbordenden genetischen Voraussetzungen nicht. Sein Großvater mütterlicherseits ist der legendäre Raymond Poulidor. Der Franzose wurde bei der Tour de France fünfmal Zweiter und er gewann 1964 die Vuelta Espana.
Der Vater heißt Adri van der Poel und war 1996 Weltmeister im Cyclo-Cross, Sieger einiger Klassiker und zweifacher Tour-de-France-Etappensieger.

Aber dennoch dauerte es bis zum Alter von 14, ehe sich Mathieu entschied auf die Karte Radsport zu setzen. Tennis hatte er probiert und Fußball. Auch mit dem runden Leder konnte er so gut umgehen, dass er bei einigen Klubs beim Vorspielen war. „Ich spiele nach wie vor gerne Fußball“, bekennt van der Poel, „aber der Radsport hat mir noch ein bisschen mehr Spaß gemacht.“

Vier Jahre später war er schon Junioren-Weltmeister im Cyclo-Cross. Er wiederholte den Erfolg im folgenden Jahr (2013) und neun Monate später gewann er auch das Junioren-Rennen bei der Straßen-WM in der Toskana.

Die Erfolge scheinen ihm in den Schoß zu fallen, auch wenn er das Regenbogen-Jersey im Cyclo-Cross dieses Jahr seinem belgischen Rivalen Wout van Aert überlassen musste. Vier Weltcupsiege in Folge verbuchte er dennoch, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen erst spät in die Saison einsteigen konnte.

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