Top-10 Platzierung für Rafal Majka auf letzter Bergetappe des Giro d’Italia

Heute stand die letzte Bergetappe des Giro d’Italia auf dem Programm. Die Strecke führte über 193 km durch die Dolomiten von Feltre nach Croce d’Aune, gespickt mit fünf Bergwertungen und insgesamt über 5000 Höhenmeter. Dem Anstieg zum Cima Campo gleich zu Beginn, folgte die lange Auffahrt zum Passo Manghen, an dessen Gipfel die Cima Coppi Wertung abgenommen wurde, ehe es hinauf zum Passo Rollo ging. Nach einer 40 km langen Abfahrt ging es über den 11 km langen und 5 Prozent steilen Passo Croce d’Aune, und nach einer kurzen, aber technischen Abfahrt, stand der letzte Anstieg nach Croce d’Aune – Monte Avena an. Eine größere Ausreißergruppe konnte sich erst später im Rennverlauf bilden, und am Fuße des Passo Manghen hatte die Spitze etwa rund 4 Minuten Vorsprung. Ein Solist attackierte aus der Spitze und konnte sich einige Minuten Vorsprung vor seinen Verfolgern erarbeiten. Dahinter im klein gewordenen Feld kontrollierten mittlerweile Movistar und BORA – hansgrohe das Tempo. In Serpentinen schlängelten sich die Fahrer hoch zum Passo Manghen. Unter dem Tempodiktat von Astana schrumpfte die Favoritengruppe weiter, aber Rafal Majka präsentierte sich stark und konnte immer wieder den Attacken folgen. Zu diesem Zeitpunkt musste Davide Formolo leider abreißen lassen und fiel einige Gruppen zurück. In einer kleinen Gegensteigung nach der Abfahrt attackierten immer wieder Fahrer aus der Favoritengruppe, und bei Rennhälfte hatte sich ein Quintett an die Spitze gesetzt, gefolgt von drei weiteren Fahrern mit 2:30 Minuten Abstand zur Maglia Rosa Gruppe, in der sich auch Rafal Majka befand. Im Anstieg zum Passo Rollo liefen die Gruppen an der Spitze zusammen. In der Gruppe der Favoriten machte nun Movistar Tempo. In der technischen Abfahrt des Croce d’Aune ging Rafal Majka in einer Kurve zu Boden, konnte aber wieder schnell zur Verfolgergruppe aufschließen, während sich Nibali, Carapaz und Landa absetzen konnten. Auf den letzten Kilometern konnten diese drei Fahrer zur Spitze aufschließen, aber am Ende sicherte sich dennoch P. Bilbao den Etappensieg. Rafal Majka überquerte die Ziellinie als Neunter mit einem Rückstand von 44 Sekunden. Der polnische BORA – hansgrohe Fahrer hatte heute alles aus sich herausgeholt, um seinen 7. Platz im Gesamtklassement zu verteidigen.
Reaktionen im Ziel
„Wir wussten, dass dies eine schwere Etappe werden würde, und so war es auch. Leider ging ich in einer Kurve auf den letzten 10 km zu Boden. Zuvor war ich in einer guten Position am Gipfel zusammen mit Nibali, Roglic und Carapaz. Das war eben Pech, denn ich musste nachsetzen. Aber es war glücklicherweise nicht schwer und ich konnte innerhalb einer halben Minute wieder zu ihnen aufschließen. Es hat mich natürlich einige Körner gekostet, trotzdem habe ich eine Top-10-Platzierung auf der Etappe erreicht und konnte damit meinen 7. Rang in der Gesamtwertung verteidigen. Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken, denn sie haben mich so lange wie möglich unterstützt. Ich glaube, wir kommen unserem Ziel näher, einen Fahrer in die Top-10 zu platzieren, denn wir haben jetzt nur noch das Zeitfahren morgen vor uns.“ – Rafal Majka

„Wir sind heute mit einer Doppelstrategie ins Rennen gestartet, mit zwei ganz wichtigen Zielen. Das erste und wichtigste ist es gewesen, Pascal sicher ins Ziel zu bringen. Dafür wurde die halbe Mannschaft abgestellt. Großes Kompliment an die Sprinterriege, sie haben das hervorragend gelöst. Es ist noch ein ganz junges Sprinterteam und mit 5500 Höhenmetern war das nicht einfach. Natürlich wollten wir auch Davide und Rafal unterstützen und auch das hat auch ganz gut geklappt. Großes Kompliment nicht nur an die Sprinterhelfer rund im Pascal, sondern auch an Jay, der viel gearbeitet hat und der Rafa gut unterstützt hat. Am Ende hat es nicht ganz gereicht, um uns in der Gesamtwertung weiter nach vorne zu schieben. Aber mit seinem starken neunten Platz ist Rafal jetzt Siebter in der Gesamtwertung. Und morgen werden wir vielleicht versuchen noch einen weiteren Platz vorzukommen. Aber nach drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino und mit dem Top-10 von Rafal, sind wir mehr als zufrieden und jetzt wollen natürlich die erzielten Ergebnisse morgen ins Ziel bringen.” – Christian Poemer, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

1 Pello Bilbao (Spa) Astana Pro Team 5:46:02
2 Mikel Landa (Spa) Movistar Team
3 Giulio Ciccone (Ita) Trek-Segafredo 0:00:02
4 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 0:00:04
5 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida
6 Tanel Kangert (Est) EF Education First 0:00:15
7 Mikel Nieve (Spa) Mitchelton-Scott
8 Valentin Madouas (Fra) Groupama-FDJ 0:00:25
9 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:00:44
10 Domenico Pozzovivo (Ita) Bahrain-Merida

GC:
1 Richard Carapaz (Ecu) Movistar Team 89:38:28
2 Vincenzo Nibali (Ita) Bahrain-Merida 0:01:54
3 Mikel Landa (Spa) Movistar Team 0:02:53
4 Primoz Roglic (Slo) Team Jumbo-Visma 0:03:16
5 Bauke Mollema (Ned) Trek-Segafredo 0:05:51
6 Miguel Angel Lopez (Col) Astana Pro Team 0:07:18
7 Rafal Majka (Pol) Bora-Hansgrohe 0:07:28
8 Simon Yates (GBr) Mitchelton-Scott 0:08:01
9 Pavel Sivakov (Rus) Team Ineos 0:09:11
10 Ilnur Zakarin (Rus) Katusha-Alpecin 0:12:50