Die 7. Etappe, der Vuelta a España sah lange Zeit eine Fluchtgruppe, die sich bis zum letzten Anstieg des Tages an der Spitze des Rennens halten konnte. Klassementfahrer Emanuel Buchmann wurde nach einem Sturz von seinen Teamkollegen wieder in Position gebracht und konnte somit seinen dritten Platz in der Gesamtwertung verteidigen. In einem packenden Finale gelang es dem UCI Weltmeister Peter Sagan auf einen starken zweiten Platz zu sprinten.
Die Etappe
Die heutige 7. Etappe der 73. Vuelta a España führte das Feld von Puerto Lumbreras über 185,7 wellige Kilometer in den Zielort Pozo Alcón. Zwei Bergwertungen der dritten Kategorie, mit je durchschnittlich 5% waren beide in der zweiten Hälfte des Rennens. Die einzige Sprintwertung des Tages wurde kurz vor dem Ziel genommen, bevor die leicht steigende Zielgerade auf das Feld wartete. Es war schwierig einzuschätzen, ob eine größere Fluchtgruppe durchkommen wird oder die Etappe doch in einem Sprint enden wird.
Die Team Taktik
Die deutsche Mannschaft wollte, wenn eine größere Fluchtgruppe attackiert, mit Rafal Majka und Davide Formolo, zwei Männer aus ihren Reihen dabeihaben. Für das Finale setzte man auf den UCI Weltmeister Peter Sagan, um den ersehnten Etappensieg erzielen zu können.
Das Rennen
Eine frühe Fluchtgruppe mit sieben Fahrern setzte sich unmittelbar nach dem Start vom Feld ab und hatte nach nur 20km im Rennen schon mehr als drei Minuten Vorsprung. BORA – hansgrohe blieb bewusst im Hauptfeld und beteiligte sich an der Nachführarbeit. 130km vor dem Ziel, kurz vor der ersten Bergwertung des Tages, genoss die Spitzengruppe immer noch einen Vorsprung von dreieinhalb Minuten. Am letzten Anstieg des Tages wurde der Rückstand der Gruppe immer geringer und 20km vor dem Ziel konnte sich die Spitzengruppe des Tages nicht mehr länger halten und wurde vom Feld eingeholt. Im Finale ging BORA – hansgrohe Fahrer Emanuel Buchmann aber auch sein Helfer Davide Formolo kurzzeitig zu Boden. Beide konnten aber schnell wieder aufs Rad aufsteigen und ihren Klassementfahrer wieder in Position bringen. In einem harten Finale, welches leicht bergauf verlief, attackierte T. Gallopin und siegte mit wenigen Sekunden Vorsprung vor UCI Weltmeister Peter Sagan, der sich den Sieg aus der anrollenden Gruppe sicherte. In der zweiten Gruppe querten Emanuel Buchmann, Rafal Majka und Davide Formolo die Ziellinie. Trotz Sturzes bleibt Emanuel weiterhin auf den dritten Gesamtplatz.
7. Etappe:
1. Tony Gallopin (AG2R)
2. Peter Sagan (Bora-hansgrohe) +0:05
3. Alejandro Valverde (Movistar) s.t.
4. Eduard Prades (Euskadi)
5. Omar Fraile (Astana)
6. Rigoberto Uran (EF Drapac)
7. Ion Izagirre (Bahrain Merida)
8. Enric Mas (Quick-Step Floors)
9. Wilco Kelderman (Sunweb)
10. Sepp Kuss (LottoNL-Jumbo)
Gesamtstand:
1. Rudy Molard (Cofidis)
2. Alejandro Valverde (Movistar) +0:47
3. Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) +0:48
4. Simon Yates (Mitchelton-Scott) +0:51
5. Tony Gallopin (AG2R) +0:59
6. Michal Kwiatkowski (Sky) +1:06
7. Ion Izagirre (Bahrain Merida) +1:11
8. Nairo Quintana (Movistar) +1:14
9. Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) +1:18
10. Enric Mas (Quick-Step Floors) +1:23
Reaktionen im Ziel
„Ich muss sagen, die Jungs haben heute einen guten Job erledigt. Wir hatten das Rennen immer unter Kontrolle und versuchten mit Peter auf Sieg zu fahren. Marcus war unglaublich, er hielt die Fluchtgruppe immer an der kurzen Leine. Leider ging Emu im Finale zu Boden, auf einer Straße, die meiner Meinung nach, nicht für ein Radrennen geeignet war. Davide und Jay mussten warten, um ihn wieder nach vorne zu bringen und haben einen großartigen Job erledigt. Daher konnten wir Gallopin nicht mehr stellen, aber Peter sprintete dennoch auf den zweiten Platz. Zusammenfassend, denke ich, hatten wir einen guten Tag mit einem zweiten Platz.“ – Steffen Radochla, sportlicher Leiter
„Heute war keine leichte Etappe und die Hitze machte es auch nicht leichter. Die Anstiege waren schwierig und anstrengend aber ich schaffte es in der Gruppe der Kletterer zu bleiben. Rafal versuchte die Lücke zu Gallopin zu schließen, während Davide und Jay hinten waren, um Emu zu helfen, der nach seinem Sturz alleine war. Ich fühlte mich besser und habe den Sprint aus der Gruppe gewinnen können.“ – Peter Sagan
„Es war sehr heiß und eine harte Etappe, aber das Team hat einen tollen Job gemacht. Wir hatten alles unter Kontrolle und verloren keine Zeit im Gesamtklassement und Peter fuhr auf Sieg. In einem heiklen Moment ging ich zu Boden. Es tat weh aber meine Teamkollegen taten alles, um mich wieder zurückzubringen. Danke an Jay und Davide, durch ihre Hilfe war ich bald wieder in der Gruppe zurück. Ich behielt meinen dritten Platz in der Gesamtwertung und werde nun sehen, wie mich der Sturz beeinflusst. Hoffentlich ist es nicht allzu ernst aber wir werden noch einige medizinische Tests machen, um sicher zu gehen.“ – Emanuel Buchmann
© BORA – hansgrohe