Plomi Foto
Foto über HERBERT MOOS
1. Tom Pidcock (GBR) – Ineos Grenadiers 5:58:17
2. Marc Hirschi (SUI) – UAE-Emirates
3. Tiesj Benoot (BEL) – Visma-Lease a Bike
4. Mauri Vansevenant (BEL) – Soudal-Quick Step
5. Paul Lapeira (FRA) – Decathlon-AG2R
6. Valentin Madouas (FRA) – Groupama-FDJ
7. Bauke Mollema (NED) – Ldl-Trek
8. Quentin Pacher (FRA) – Groupama-FDJ
9. Pello Bilbao (ESP) – Bahrain Victorious
10. Michael Matthews (AUS) – Jayco-Alula +0:11
11. Marijn van den Berg (NED) – EF Education-Easypost
12. Romain Grégoire (FRA) – Groupama-FDJ
13. Vito Braet (BEL) – Intermarché-Wanty
14. Roger Adria (ESP) – Bora-Hansgrohe
15. Dylan Teuns (BEL) – Israel-Premier Tech
16. Benoît Cosnefroy (FRA) – Decathlon-AG2R
17. Mattias Skjelmose (DEN) – Lidl-Trek
18. Simone Velasco (ITA) – Astana-Kasachstan
19. Lorenzo Rota (ITA) – Intermarché-Wanty
20. Maxim van Gils (BEL) – Lotto-Dstny
21. Juan Ayuso (ESP) – UAE-Emirates
22. Mathieu van der Poel (NED) – Alpecin-Deceuninck
23. Gianluca Brambilla (ITA) – Q36.5
24. Kevin Vermaerke (USA) – DSM-PostNL
25. Odd Christian Eiking (NOR) – Uno-X
Tom Pidcock (Ineos) gewann das Amstel Gold Race 2024 im 4er-Sprint.
Der Brite wehrte die aufkommenden Marc Hirschi (UAE) und Tiesj Benoot (Visma) erfolgreich ab. Mauri Vansevenant (Soudal), der den Sprint eröffnet hatte, schloss auf dem 4. Platz ab. Die nächsten Verfolger führte nur knapp dahinter Paul Lapeira (Decathlon) ins Ziel. Die Vorentscheidung fiel zwischen 35 und 29 Kilometer vorm Ziel, als sich 12 Fahrer entscheidend absetzten. Das Quartett um den Sieg bildete sich dann gut 13 Kilometer vor Schluss am vorletzten Anstieg, dem Geulhemmerberg.
Für Pidcock war es der heiß ersehnte Sieg beim Amstel Gold Race, bei dem er schon auf dem beiden anderen Stufen des Podests stand – 2021 nach umstrittenen Foto-Finish. Insgesamt war es für Pidock erst der 5. Profisieg auf der Straße. Top-Favorit Mathieu van der Poel (Alpecin) verpasste bei seinem Heimrennen den Sprung in die entscheidende Gruppe und konnte am Ende auch kein Feuerwerk mehr abbrennen wie bei seinem Sieg hier 5 Jahre zuvor. Nach den Triumphen in Flandern und Roubaix an den beiden Wochenenden zuvor war der Rückstand zur Spitze auch in der Schlussphase etwas zu weit, auch für einen van der Poel in Top-Form, in der er sich anscheinend nicht mehr befand.
Vorjahressieger Tadej Pogacar (UAE) verzichtete aufgrund seiner Ambitionen beim Giro d’Italia, wäre aber beinah von Hirschi als Nachfolger vertreten worden. Von den weiteren beiden Siegern der letzten Jahre stellte sich Kwiatkowski in Vorbereitung des Angriffs in den Dienst seines Teamkollegen Pidock. Und van Aert, dem Pidcock 3 Jahre zuvor um Haaresbreite unterlag, ist mit gebrochenen Knochen außer Gefecht.
Bei heiter bis wolkigem Wetter und knapp unter Raumtemperatur ging das Amstel Gold Race 2024 über die Bühne. Das frühe Ausreißerquartett – darin van der Sande (Visma), Leijnse (DSM), Hajek (Bora) und Kyffin (TDT) – war schon 74 Kilometer vorm Ziel Geschichte. Einige Kilometer später bildete sich ein neues Spitzentrio aus Honoré (EF), Vervaeke (Soudal) und Lapeira. Diese Trio führte das Rennen knapp an, bis Hirschi rund 35 Kilometer vorm Ziel am unvermeidlichen Eyserbosweg die Vorentscheidung einleitete.
Während Honoré und Lapeira noch vorn verblieben, wurde Vervaeke gestellt. Roger Adria (Bora), Valentin Madouas (Groupama) und Bauke Mollema (Lidl) stiegen Hirschi hinterher. Über die nächsten beiden Anstiege hinweg, Fromberg und Keutenberg, schafften in verschiedenen Gruppen noch Vansevenant, Quentin Pacher (Groupama), Kévin Vauquelin (Arkéa), Pidcock, Benoot und Bilbao den Anschluss – auch an das Spitzenduo mit Lapeira und Honoré.
So fuhr das Dutzend an der Spitze – Pidcock, Hirschi, Benoot, Vansevenant, Lapeira, Mollema, Bilbao, Honoré, Adria, Vauquélin sowie die Teamkollegen Madouas und Pacher – dem Cauberg entgegen, der innerhalb der finalen 19 Kilometer als drittletzter Anstieg wartete. Angesichts der Zusammensetzung an der Spitzengruppe und 45 Sekunden Vorsprung roch es hier schon danach, dass der Sieger aus dieser Gruppe kommen würde. Hirschi knallte in den Cauberg rein. Honoré konnte dieses Tempo nicht mehr mitgehen.
Im Hauptfeld gab es letzte verzweifelte Versuche beispielsweise durch Skjelmose (Lidl) und Matthews (Jayco) – letztlich ohne Effekt. Bei der letzten Zieldurchfahrt 16 Kilometer vor Schluss betrug der Abstand von der Spitze zum ersten Verfolgerfeld um Matthews und van der Poel 32 Sekunden. Vorne löste sich in der nachfolgenden Abfahrt Bilbao. Pidcock und Hirschi schlossen im Geulhemmerberg auf. Dann wuchtete sich auch Vansevenant vor. Mollema führte zunächst den Rest zurück an die Spitze.
Dann attackierte aber kurz vor der Kuppe Hirschi erneut und führte die finale Auslese mit Benoot, Pidcock und Vansevenant herbei. Solo-Versuche durch Bilbao und dann Lapeira, die entstandene Lücke noch zu schließen, scheiterten in der Folgezeit ebenso wie eine organisierte Nachführarbeit.
Im Bemelerberg, dem letzten Anstieg, attackierte Pidcock. Hirschi und Benoot stopften das Loch gemeinsam recht schnell. Vansevenant brauchte dafür etwa 1,5 Kilometer, bis er gut 4 vorm Ziel auch wieder dran war. Auf dem Schlusskilometer begann vorne die Taktiererei, wodurch die inzwischen dezimierte Verfolgergruppe, angeführt von Pacher für Madouas, noch einmal deutlich näher kam.
Da eröffnete Vansevenant extrem früh den Sprint. Benoot ging aus letzter Position rechts, Pidcock aus 2. Postion links an ihm vorbei. Hirschi blieb zunächst hinter Pidcock, der zur Bande fuhr, dann wieder Richtung Mitte. Durch den sich öffnenden Spalt stach Hirschi und kam noch auf ein Vorderrad an Pidcock heran. Benoot fehlte eine Radlänge zum Sieg. Später bei der Siegerehrung schlugen Hirschi und Benoot zurück, als sie das überreichte Bierglas in einem Zug leerten, während Pidcock nur daran nippte.
Von den ehemaligen Begleitern der Top-4 kamen noch Lapeira, Madouas, Mollema, Pacher und Bilbao vor dem Hauptfeld ins Ziel. Matthews sprintete so in die Top-Ten vor Marijn van den Berg (EF) und Romain Grégoire (Groupama). Adria landete auf dem 14. Platz. Vauquélin wurde noch auf den 41. Platz durchgereicht. Van der Poel begnügte sich mit dem 22. Platz.
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