Archiv der Kategorie: Frauenradsport

Vorbereitungen für RACING STUDENTS TROPHY 2013 in der Ettenheimer Altstadt

Die Vorbereitungen für die RACING STUDENTS TROPHY 2013 in der barocken Altstadt von Ettenheim sind in vollem Gange. Die Teamchefs Christoph Kindle und Alexander Gut wollen den Zuschauern und Rennfahrern wieder ein Event der Extraklasse bieten. Dass die beiden mit der Marke RACING STUDENTS und dem Konzept dahinter Maßstäbe in Deutschland gesetzt haben ist inzwischen bekannt. Gleiches gilt auch für das Radsportevent, welches 2011 erstmals in Friesenheim ausgetragen und letztes Jahr zum fünfjährigen Jubiläum der Mannschaft am Stammsitz in Kippenheim stattfand. „Wir wollen jedes Jahr an einem anderen Standort die RACING STUDENTS TROPHY durchführen, um der ganzen Region das Radsporterlebnis hautnah vor Ort zu bringen und unseren Sponsoren die Möglichkeit zu geben ein Event vor der Haustüre durchzuführen“ beschreibt Christoph Kindle kurz die Motivation der Macher. Dass die Idee angenommen wird haben die zahlreichen Zuschauer an der Strecke in den letzten beiden Jahren bestätigt. Auch in der Ettenheimer Altstadt wird den Fans wieder einiges geboten. Das Rennprogramm beginnt ab 17 Uhr mit einem Schülerrennen. Die Talente von morgen können sich ab 16 Uhr direkt vor Ort anmelden und bekommen Ihre Startnummer. Um 18 Uhr fällt dann der Startschuss zum Firmen- Vereins und Jedermannrennen. Hier können Freunde und Kollegen gemeinsam um den Sieg fahren. Anmeldeformulare, Einverständniserklärungen der Eltern für das Schülerrennen sowie Informationen über den Rennmodus sind ab Mitte August auf der Homepage der RACING STUDENTS – www.racing-students.de – verfügbar. Es wird um Beachtung der begrenzten Starterzahl in den jeweiligen Rennen gebeten.
Entsprechend der Entwicklung der RACING STUDENTS mit einem Frauen-Bundesligateam, wird es in Ettenheim erstmals ein Frauenrennen (Start 19:15 Uhr) geben. „Wir haben die Brücke in den weiblichen Bereich geschlagen und wollen jetzt auch den Fans in der Heimat die Möglichkeit geben, unsere Mädels hautnah zu erleben“ unterstreicht Teamgründer Alexander Gut die Attraktivität des Frauenradsports. Mit dem aktuell zweiten Platz in der Bundesliga-Gesamtwertung und Platz zehn bei der Deutschen Meisterschaft hat die Mannschaft des sportlichen Leiters Mark Schneider bereits gezeigt, welches Potential in ihr steckt.
Höhepunkt auf dem attraktiven Altstadtrundkurs wird das Rennen der Männer-Elite (Start: 20:30 Uhr) sein. Hier wird wieder ein erlesenes Feld der besten Radrennfahrer Süddeutschlands am Start stehen. „Sportlich freuen wir uns auf stärkste Konkurrenz“ verspricht Kindle höchstes Niveau in Ettenheim. Und an Motivation wird es den Gegnern nicht mangeln, denn die beiden ersten Austragungen konnten die rasenden Studenten nach starker Mannschaftsleistung jeweils für sich entscheiden.
Die Strecke mit dem Start – und Zielbereich am unteren Stadttor wird durch die historische Altstadt von Ettenheim führen. Mit der Friedrichstraße, Ettikostraße und der Thomastraße führt die Hälfte der 1,2 Kilometer langen Runde über Kopfsteinpflaster. Im weiteren Streckenverlauf wird die Bienlestraße, Im Bienle und die Muschelgasse befahren bevor die Strecke wieder auf die Zielgerade in der Friedrichstraße führt. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die RACING STUDENTS bedanken sich schon jetzt für das Verständnis der Anwohner. Gegen 22:15 Uhr wird dann die große Siegerehrung für alle Rennen durchgeführt.
Der Programmablauf:
17Uhr – Schülerrennen
18Uhr – Firmenrennen/Vereins/Jedermannrennen
19:15Uhr – Frauenrennen (Baden-Württembergische Kriteriumsmeisterschaft)
20:30Uhr – Eliterennen
22:15Uhr – Siegerehrung aller Rennen

Bilder: Anna Will
Alle Rechte vorbehalten

 

Teampräsentation RACING STUDENT

Beide Teams der RACING STUDENTS 2013_werden am Start in Ettenheim stehen_Foto Team

 

A-/B-Klasse

Radsport der Extraklasse bieten die RACING STUDENTS am 06.09.13 in der Ettenheimer Altstadt_Foto Rolf Argus

 

Teampräsentation RACING STUDENT

Philipp Ries_RACING STUDENTS Elite-Männer 2013 Foto Team

 

Die RACING STUDENTS TROPHY 2013 findet mit Lokalmatador Philipp Ries in der barocken Altstadt von Ettenheim statt_Foto Anna Will

Die RACING STUDENTS TROPHY 2013 findet mit Lokalmatador Philipp Ries in der barocken Altstadt von Ettenheim statt_Foto Anna Will

 

 

Thüringen-Rundfahrt der Frauen: Saalfeld ist 2014 Etappenort

2013-07-17 Thuringen Rundfahrt HandschlagVergangene Woche, am Rande der 3. Etappe der 26. Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen, kurz nach der Sprintwertung in Saalfeld, schüttelten zwei Personen ihre Hände: Vera Hohlfeld, langjährige Organisationchefin der Tour, und Bürgermeister Matthias Graul besiegelten so Saalfelds Zusage, Etappenort 2014 zu werden. „Mit dem Etappenstandort Saalfeld 2014 geht ein langer Traum in Erfüllung. Ich weiß es noch wie heute, als ich vor langer Zeit selber Strecken durch den Thüringer Wald im Rennen gefahren bin und vor allem an die Etappenankunft auf dem Marktplatz in Saalfeld mit Kopfsteinpflaster kann ich mich noch sehr gut erinnern“, zeigt sich Hohlfeld begeistert von der Entscheidung des Saalfelder Bürgermeisters. Im Festjahr 2014 begrüßt Saalfeld dann als Etappenort nach 2002 zum 9. Mal die besten Radamazonen der Welt. „Ich freue mich auf einen erlebnisreichen und fairen Radsporttag. Mit Sicherheit werden Saalfelderinnen und Saalfelder das sportliche Ereignis begeistert verfolgen und – davon bin ich überzeugt – den Radfahrerinnen den verdienten Beifall spenden – an Start, Ziel und Strecke gleichermaßen“, beschreibt Bürgermeister Graul. Start der Saalfeld-Etappe am 18. Juli 2014 am Saalfelder Markt ist 14 Uhr und Zieleinlauf gegen 17 Uhr. Die Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen im Osten des Freistaats gehört zu den bedeutendsten Frauen-Radrennen in Europa, ist in die höchste UCI-Kategorie eingestuft und Teil der neuen Deutschen Meisterschaft (TUI-Cup). Die Tour ist derzeit das einzige Damen-Profi-Etappenrennen in Deutschland.

EBE-Racing Team: Der Zeiger geht wieder nach oben

Nach einem Auf und Ab mit der Verletzung unserer Spitzenfahrerin des EBE-Racing Teams ging es die letzten 3 Wochen kontinuierlich nach oben. Das Durchhalten lohnte sich. An der Deutschen Meisterschaft im Cross-Country konnte Elisabeth Brandau sich den 2ten Vizetitel nach 2011 im XCO hinter Sabine Spitz einfahren. Selbst ein wenig überrascht da doch auch die jüngere Generation mächtig Gas gab! Simon Laib gewinnt den Albstadt Marathon in seiner Klasse und Jannick Stier vertrat seine Schule am regionalen MTB Schulrennen. Hier fuhr mit seinem Kollegen in der 8ten Klasse mit Handicap auf den 2ten Rang. Da sie nur 2 Schüler waren, mussten sie öfters als ihre Mitstreiter in die Pedale treten. Danach gings für mich nach Livigno zum Technik-Lehrgang mit dem BDR. Erstmal spürte ich die Höhe ganz schön, auch die Tage voller Arbeit zuhause ließen mich erstmal sacken. Aber es machte mega Spass, besonders der letzte Tag im Bikepark. Währenddessen pedalierte die Familie Lenz schon wieder beim Albgold Juniorcup in Gomaringen. Am Samstag beim Sprint und am Sonntag beim XCO. Unter heißen Bedingungen konnte David Lenz sich mit an die Spitze setzen. Im letzten Heat unterlief ihm ein Startfehler, dennnoch sprintete er souverän noch auf den 3ten Platz. Theresa Lenz hat eine super Sprintform und zeigte dies im ersten Heat. Diesen gewann sie souverän. Als es ums Finale ging war sie hochmotiviert wieder an erster Position, leider aber stürzte sie. Dadurch zog sie nur ins kleine Finale ein und siegte dort wieder. Somit erreichte sie den 5ten Platz! Schade, aber man sieht ihr Talent. Am Sonntag hieß es dann Massenstart bei 34°C in den Klassen U19/u17. David und Theresa Lenz mussten gemeinsam starten. Durch das große Starterfeld kam erst ein wenig Chaos auf. Aber David setzte sich gleich nach vorne auf Position 5 und Theresa fuhr zwischen den vielen Bikern sofort auf den 3ten Rang von 11 Mitstreiterinnen. Bei den heißen Temperaturen kämpften sogar die Betreuer mit ihren Schweißperlen. Theresa und David büßten in den letzten 3 Runden noch einen Platz ein, aber mit diesem Wochenende sind alle sehr zufrieden. Platz 4 für die Jugendfahrerin und den 6ten für den jungen Junior. Weitere Spannung im EBE-Racing Team – wird sich Elisabeth Brandau noch die WM Qualifikation beim nächsten Weltcup in Andorra holen? Es wird für Sie nicht einfach sich auf 2000 Meter Höhe in den Pyrenäen sofort in dieTop 20 einzureihen. Ansonsten gibt es den Plan B im Schwarzwald für dieses Jahr.
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Thüringen-Rundfahrt: Daisy Depoorter auf dem Weg der Besserung

TRFF 2013_Plakat Variante 1Sportlich und für die Zuschauer war die 26. Austragung der Thüringen-Rundfahrt der Frauen bei dieses Jahr prächtigem Wetter ein voller Erfolg. Und nach der furchtbaren Nachricht am Mittwoch bei der Etappe rund um Schleiz hielt das Wochenende für das Team Cyclelive plus-Zannata und die Organisation der Thüringen-Rundfahrt der Frauen noch eine gute Nachricht bereit. Am Samstag schrieb Daisy Depoorter, die am Mittwoch bei einer Trainingsausfahrt mit einem Lkw kollidiert war und dabei schwer verletzt wurde, aus der Uniklinik Jena auf ihrer Twitter-Seite: „Fühle mich heute besser, kann wieder normal essen. Ich bin hier in guten Händen. Ich hoffe, Dienstag/Mittwoch wieder nach Belgien zurückkehren zu können.“ Wegen mehrerer Brüche im Schulter- und Beckenbereich ist sie zurzeit noch nicht transportfähig. Nachdem Thüringen-Rundfahrt-Rennarzt Dr. Wilfried Trültzsch sich persönlich und im Kontakt mit den behandelnden Ärzten ständig über ihren Zustand informierte und die Rundfahrtleitung auf dem Laufenden hielt, besprach am gestrigen Sonntag auch Gesamtleiterin Vera Hohlfeld am Krankenbett von Daisy Depoorter die aufmunternden Neuigkeiten. Die Ärzte rechnen damit, dass Mitte dieser Woche die Transportfähigkeit hergestellt ist. Die Chancen der komplikationslosen Heilung der Verletzungen durch konservative Behandlung sind so gut, dass vermutlich kein operativer Eingriff nötig wird. Erleichtert erklärte Vera Hohlfeld nach dem Besuch: „Sie kann schon wieder lächeln. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Und wir haben uns heute abend voneinander verabschiedet mit der Hoffnung, dass wir Daisy im nächsten Jahr in Thüringen wiedersehen werden. Im Sattel.“ Das gesamte Team der Thüringen-Rundfahrt der Frauen schließt sich den Wünschen von Herzen an.

Thüringen-Rundfahrt: Emma Johansson gewinnt die Gesamtwertung

TRFF 2013_Plakat Variante 1Herrliches Ausflugswetter auf den letzten 106,5 km der Thüringen-Rundfahrt der Frauen 2013, rund um Zeulenroda, bedeuteten erneut heiße Temperaturen für die 73 verbliebenen Fahrerinnen. Mit der inzwischen gewohnten Teamstärke kontrollierte Orica-AIS das Feld, um den ersten und zweiten Gesamtplatz von Emma Johansson (SWE) und Shara Gillow (AUS) zu verteidigen. Unterstützung kam von Specialized-lululemon, die den dritten Gesamtrang von Lisa Brennauer (Kempten) sichern wollte. Wie am gestrigen Tag konnte die Allgäuerin in Sprintwertungen die entscheidenden Bonussekunden holen, denn im Ziel nahm sie zeitgleich Rang 2 vor ihrer schärfsten Konkurrentin Anna van der Breggen (NED, Sengers) ein. Die Niederländerin behält jedoch als Gesamtvierte das Weißblaue proloxx-Nachwuchstrikot. Beste Amateurfahrerin der Etappe und im Gesamtklassement ist Amy Cure (AUS, Nationalteam Australien). Das hohe Tempo des heutigen Rennens ließ nur in der ersten Hälfte eine dreiköpfige Spitzengruppe zu. In der zweiten Rennhälfte gelang nur noch Tatiana Guderzo (ITA, Mcipollini Giordana Galassia) 7 km vor dem Ziel ein Ausreißversuch, der allerdings der rennentscheidende war.Nur in der ersten Rennhälfte ließ das von Orica-AIS und Specialized-lululemon kontrollierte Feld eine Ausreißergruppe zu. Initiiert wurde sie auf der zweiten Schleife, bei etwa km 35 von Roxane Knetemann (NED, Rabobank) und der Vortagessiegerin Valentina Scandolara (ITA, Mcipollini Giordana Galassia), die von der Jury auch zur Aktivsten der Etappe und damit Trägerin des Blauen Thüringen-Tourismus-Trikots erklärt wurde. Später sprang auch Doris Schweizer (SUI, BePink) aus dem Hauptfeld vor. Das gelang Anna Bianca Schnitzmeier (Dortmund, Wiggle Honda) nicht. Die Dreiergruppe wurde mit einem Vorsprung von etwa 1 min vom Feld kontrolliert und im Anstieg zur dritten Überquerung des Dörtendorfer Berges eingeholt. An und nach dieser Wertung fiel die Vorentscheidung. Ähnlich wie auf der Altenburger Etappe setzte sich eine große Gruppe mit zahlreichen Spitzenfahrerinnen ab, und wer nicht in ihr war, verlor alle Chancen auf den Tagessieg. In der zweiten Rennhälfte ließ das hohe Tempo keinerlei Ausreißer mehr zu, bis Tatiana Guderzo in der Abfahrt vom Dörtendorfer Berg nach seiner letzten Überquerung ihr Heil in der Flucht suchte. Die Attacke schien die übrigen Fahrerinnen der noch etwa 20-köpfigen Spitzengruppe sehr zu überraschen; man schien sich auf eine Massenankunft eingestellt zu haben. Denn binnen kürzester Zeit fuhr die Veneterin 20 sec Vorsprung heraus und hielt diesen bis zur Ziellinie. „Ich wusste, dass ich Fahrerinnen wie Lisa [Brennauer], Emma [Johansson] oder Anna [van der Breggen] bergauf nicht abhängen kann, also versuchte ich es in der Abfahrt. Wirklich von vornherein geplant war das nicht. Und als ich bei der 2000 m-Marke hörte, dass der Vorsprung stabil war, genoss ich jeden Meter bis zum Zielstrich“, kommentierte sie den zweiten Sieg für ihre Mannschaft. Der Gesamtsieg für Emma Johansson war auch der herausragenden Teamarbeit bei Orica-AIS, einschließlich auf dieser letzten Etappe, zu verdanken, wie sie im Ziel betonte. „Wir haben Gesamt- und Sprinttrikot schon am ersten Tag übernommen und dann die ganze Rundfahrt hindurch verteidigt. Das ist schon ungewöhnlich auf einer so anspruchsvollen Tour.“ Weil an der Spitze nichts mehr passierte, war die spannendste Entscheidung für das Gesamtklassement die um den dritten Platz. Diesen sicherte sich Lisa Brennauer dank der Bonifikationen, weil sie sich an allen Sprintwertungen und im Ziel vor Anna van der Breggen platzieren konnte. Mit ihrer Bestzeit unter den Amateurfahrerinnen sicherte sich Amy Cure auch die Gesamtwertung dieses Klassements, als 15. des Gesamtklassements, mit 5:27 min auf Emma Johansson. Zweitstärkste Amateurfahrerin, 39 sec hinter der Australierin wurde Beate Zanner (Gera, maxx solar-Stevens), 3. Andrea Graus (AUT, Bigla), 3:39 min zurück. Das Schwarzgelbe Opel-Bergtrikot hatte sich Christine Majerus (LUX, Sengers) bereits auf der Schmöllner Etappe definitiv gesichert, ebenso wie Emma Johansson das Weiße Herbacin-Sprinttrikot (53 Punkte).

Thüringen-Rundfahrt: Erster Etappensieg für Valentina Scandolara

TRFF 2013_Plakat Variante 1Bei nahezu jeder Siegerehrung war die Mannschaft auf dem Podium, nur ganz nach oben durfte noch keine Fahrerin von Mcipollini Giordana Galassia gehen. Nach Platz 3 gestern setzte sich nun heute Valentina Scandolara mit einem beherzten Angriff aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe knapp 10 km vor dem Ziel in 2:45:45 h durch. Von einem Sturz von Annemiek van Vleuten (NED, Rabobank) etwa 2 km vor dem Ziel waren sowohl die übrigen Fahrerinnen der Spitzengruppe als auch zwei Vefolgergruppen betroffen, so dass schließlich 31 Fahrerinnen mit derselben Zeit (+ 10 sec) gewertet wurden, allen voran die 2. und 3., Lucinda Brand (NED, Rabobank) und Adrie Visser (NED, Boels Dolmans). Bis km 35 parierte das Feld jede der zahlreichen Attacken, die sich erst nach der berühmt-berüchtigten Steilen Wand von Meerane etwas beruhigten. Dort bereiteten Hunderte Zuschauer am Straßenrand v.a. der ersten an der Bergwertung, Hanka Kupfernagel (Neustadt/Orla, Nationalteam Deutschland), einen grandiosen Empfang. Den ersten erfolgreichen Angriff des Tags setzte dann an ihrem 24. Geburtstag Taylor Wiles (USA, Specialized-lululemon), der knapp 40 km Solo das Blaue Thüringen-Tourismus-Trikot für die aktivste Fahrerin eintrugen. Kurz nachdem das Feld die Amerikanerin eingeholt hatte, konnte sich Roxane Knetemann (NED, Rabobank) vom Feld absetzen. Ihr folgte wenig später eine Sechsergruppe, u.a. mit Emma Johansson (SWE, Orica-AIS), Anna van der Breggen (NED, Sengers) und Lisa Brennauer (Kempten, Specialized-lululemon). Aus dieser Gruppe setzte die Siegerin den entscheidenden Angriff. Anders als bei den späten Starts an den Vortagen wurde es zum Rennende hin diesmal nicht etwas kühler, sondern deutlich heißer. Die Fahrerinnen hatten deshalb außer mit der Konkurrenz auch mit der Hitze zu tun, und zum Sieg war es nötiger denn je, seine Kräfte gut einzuteilen. Am besten gelang das Valentina Scandolara, die genug Reserven für eine Solofahrt auf den letzten Kilometern hatte. „Als ich 10 km vor dem Ziel weg war, dachte ich: Eigentlich ist das verrückt. Erst langsam wurde mir klar, dass ich durchkommen könnte. Aber sicher war ich mir erst bei der 1000 m-Marke“, kommentierte sie ihre Attacke. „Wir wollten den Sieg heute unbedingt, nachdem Tatiana [Guderzo] gestern Platz drei in der Gesamtwertung verloren hat. Wenn ich es nicht gewesen wäre, wäre sicher eine andere Fahrerin aus unserer Mannschaft ganz vorn gelandet.“ Gefallen sind die Entscheidungen um das Weiße Herbacin-Sprinttrikot und das Schwarzgelbe Opel-Bergtrikot, sofern die Trägerinnen nicht aus dem Rennen müssen. In der Sprintwertung hat Emma Johansson mit 53 Punkten nun 30 Punkte Vorsprung vor Annemiek van Vleuten. Christine Majerus (LUX, Sengers) wird die Bergwertung ebenso wenig hergeben, bei 40 Punkten und damit 26 Punkten Vorsprung auf Hanka Kupfernagel. Bleibt es dabei, haben diese Trikots ebenso wie das Gelbe Sparkasse-Trikot der Gesamtführenden seit Beginn der Rundfahrt nicht ein einziges Mal die Schultern gewechselt. Auch in der Nachwuchswertung um das Weißblaue proloxx-Trikot dürfte die Entscheidung gefallen sein, wenn Anna van der Breggen (NED, Sengers) auf der letzten Etappe nicht stürzt. Einen Rückstand von 1:08 min dürfte Lucinda Brand auf ihre Landsfrau wohl nicht aufholen. Das Highlight der Schmöllner Etappe war wie erwartet die Steile Wand in Meerane, nicht nur der Zuschauermengen wegen. Hanka Kupfernagel nutzte den Heimvorteil und die Streckenkenntnis zu einem Antritt in der 12 %-igen Pflastersteigung, dem nur Christine Majerus, Emma Johansson und Lisa Brennauer annähernd folgen konnten. Lisa Brennauer gelang es, ihre zeitgleichen Konkurrentinnen auf Platz 3 der Gesamtwertung dank der Bonussekunden der Etappe abzuschütteln. Mit einem 1. und einem 2. Platz bei den Sprintwertungen setzte sie sich um 4 bzw. 5 sec von Anna van der Breggen und Linda Villumsen (NZL, Wiggle Honda) ab. Beste Deutsche auf der Etappe wurde zum zweiten Mal bei der diesjährigen Rundfahrt Elke Gebhardt (Freiburg im Breisgau, Nationalteam Deutschland) auf Rang 4. Die beste Amateurin war Beate Zanner (Gera, maxx solar-Stevens) als 7., ebenfalls zum zweiten Mal. Sie und die in der Gesamtwertung der Amateurinnen Führende Amy Cure (AUS, Nationalteam Australien) trennen vor der Schlussetappe nur 5 sec.

Thüringen-Rundfahrt: Emma Johansson sucht die Vorentscheidung in Altenburg

Bei der schnellsten Etappe der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt der Frauen betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit der Siegerzeit 40,5 km/h. In 2:28:01 h legte die Trägerin des Gelben Sparkasse-Trikots der Gesamtführenden die vier Runden von insgesamt 98 km rund um Altenburg zurück. Schon früh setzte sich unter dem Impuls vor allem von Hanka Kupfernagel (Neustadt/Orla, Nationalteam Deutschland) eine 14-köpfige Spitzengruppe ab. Die Gruppe wechselte mehrfach die Zusammensetzung, bei maximal 19 Fahrerinnen, und hatte bereits bei etwa km 30 einen halbminütigen Vorsprung. Zur Spitzengruppe gehörte auch Christine Majerus (LUX, Sengers), die alle 3 Bergwertungen des Tages für sich entschied und damit das Schwarzgelbe Opel-Trikot bereits nahezu sicher hat. Bei etwa km 80 hatte die Spitze, die zwischenzeitlich in bis zu vier kleinere Gruppen zerfallen war, über 8 min auf das Feld herausgefahren. Im Ziel waren es etwa 10 min, und es waren drei Fahrerinnen übrig geblieben, die den Sprint unter sich ausmachten. Emma Johansson (SWE, Orica-AIS) verwies Lucinda Brand (NED, Rabobank) und Valentina Scandolara (ITA, Mcipollini Giordana Galassia) (alle drei selbe Zeit) auf die Plätze. Ein wenig herrschte rund um Altenburg verkehrte Welt. Nicht Ausreißer, für die die Gesamtwertung keine Bedeutung hat, bildeten eine Spitzengruppe und wurden vom Feld mit den Spitzenreiterinnen des Gesamtklassements kontrolliert. Vielmehr waren fast alle Top 10 in einer Ausreißergruppe vertreten die sich nach unruhigem Beginn im Anstieg zur ersten Bergwertung in Starkenberg bei km 36 gebildet hatte. Auf der ersten 25 km-Schleife schien sich nur einmal eine dreiköpfige Ausreißergruppe zu bilden, die jedoch nicht entscheidend wegkam. Der Effekt war deshalb, dass das Feld sich immer länger auseinanderzog, weil bei den Reaktionen des Pelotons auf Attacken auch Klassementsfahrerinnen das Tempo von vorn hochhielten. Allen voran sorgte Hanka Kupfernagel dafür, dass keine Ruhe einkehrte. Folgerichtig lag sie auch beim Sprint bei der ersten Überquerung des Zielstrichs auf dem Altenburger Markt vorn. Das Blaue Thüringen-Tourismus-Trikot für die aktivste Fahrerin für die Thüringenerin ist die logische Folge. Vor Hunderten Zuschauern im Start/Ziel-Bereich und an der Strecke zeigte das Team Orica-AIS bei km 27 in der Anfahrt auf Göhren, warum es die ersten beiden Plätze der Gesamtwertung einnimmt. In eine 7er-Gruppe, die sich etwas absetzen konnte, brachte die Mannschaft nicht weniger als drei Fahrerinnen, Emma Johansson, Amanda Spratt (AUS) und Shara Gillow (AUS). Zu dieser Gruppe, die binnen kurzem 30 sec Vorsprung herausfuhr, konnte das Feld nicht mehr aufschließen. Statt dessen sprangen weitere Klassementsfahrerinnen nach vorn, die Gruppe wuchs auf 14, kurzzeitig 19 Fahrerinnen an und zerfiel später im Rennen in bis zu vier Gruppen. Fortan bestimmten Klassementsfahrerinnen in einem wahren Ausscheidungsfahren von der Spitze das Renngeschehen. Weil Emma Johannson bei allen Sprints punktete, hat sie in der Wertung um das Weiße Herbacin-Trikot nun mit 50 Punkten einen Vorsprung von 27 Punkten auf Annemiek von Vleuten (NED, Rabobank). Spätestens heute hat die Schwedin daher ganz ernste Ansprüche auf beide Trikots angemeldet. Dasselbe gilt für Christine Majerus in der Opel-Bergpreiswertung. Die Luxemburgerin hat nun 29 Punkte und damit 21 mehr als die Zweitplatzierte, Andrea Graus (AUT, Bigla). Bei zwei verbleibenden Etappen mit insgesamt 7 Bergwertungen kann zwar noch einiges passieren. Aber wenn sie durchkommt, dürfte ihr das Opel-Bergtrikot kaum zu nehmen sein. Am meisten Federn lassen musste bei dem ungewöhnlichen Rennverlauf die Mannschaft Mcipollini Giordana Galassia, die nur die mit über 7 min Rückstand in der Gesamtwertung gestartete spätere Dritte Valentina Scandolara in die Spitzengruppe brachte. Die Giro-Gesamtzweite dieses Jahres, Tatiana Guderzo (ITA), Gesamtdritte nach der Geraer Etappe, fand sich im Feld wieder und verlor nach heute 6:16 min Rückstand auf die Siegerin alle Chancen auf das Podium. Ebendort, auf Rang 3, finden sich jetzt gemeinsam, mit 1:34 min Rückstand, Linda Villumsen (NZL, Wiggle Honda), Lisa Brennauer (Kempten, Specialized-lululemon) und die Trägerin des Weißblauen proloxx-Trikots für die besten Nachwuchsfahrerin, Anna van der Breggen (NED, Sengers). Es passt zum souveränen Auftritt von Emma Johansson, dass sie den Sprint, den Lucinda Brand im kurzen Pflasteranstieg zum Alternburger Markt, angezogen hatte, trocken konterte und dann von vorn durchfuhr. Sie erringt ihren zweiten Etappensieg in diesem Jahr bei der Thüringen-Rundfahrt. Zum ungewöhnlichen Rennverlauf erklärte sie im Ziel: „So, wie es lief, bin ich dann, ehrlich gesagt, auch von vorn gefahren, um die anderen ein wenig zu entlasten, weil sie in den letzten Tagen hart gearbeitet haben, das Gelbe zu verteidigen. Außerdem konnte Shara [Gillow] so auch ihren zweiten Platz [in der Gesamtwertung] absichern. Für mich war heute Priorität, das Gelbe Trikot zu verteidigen. Das hat geklappt; die Mannschaft ist gut drauf; ich fühle mich jeden Tag besser. Für uns ist das heute rundum positiv.” Tagesbeste Amateurfahrerin wurde zum zweitenmal bei der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt Amy Cure (AUS, Nationalteam Australien), als 4. (+ 3 sec). Mit ihrem 7. Rang war Hanka Kupfernagel heute nicht nur beste Deutsche, sondern verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf Rang 7 (+ 2:24 min). Lisa Brennauer ist als 3. ist die stärkste Deutsche im Gesamtklassement.

Thüringen-Rundfahrt: Shara Gillow gewinnt das Einzelzeitfahren

Auf dem 21 km langen Einzelzeitfahren in Gera erwies sich Shara Gillow (AUS, Orica-AIS) als stärkste Fahrerin. Mit 28:52 min und einem Mittel von 43,65 km/h war sie 35 sec schneller als Ellen van Dijk (NED, Specialized-lululemon) und 39 sec schneller als Emma Johansson (SWE, Orica-AIS). Vierte wurde Tatiana Guderzo (ITA, Mcipollini Giordana Galassia), + 50 sec. Weil die bisherige Zweite, Annemiek van Vleuten (NED, Rabobank) dem Tempo der absoluten Spitze als 31. nicht folgen konnte (+ 2:59 min), führt im Gesamtklassement nun Emma Johansson mit nur noch 5 sec vor Shara Gillow und 47 sec vor Tatiana Guderzo. Die 4. Etappe war eine recht australische Angelegenheit. Die australische Mannschaft Orica-AIS nimmt seit heute die beiden ersten Platzierungen im Gesamtklassement der 26. Thüringen-Rundfahrt der Frauen ein. Die australische Zeitfahrmeisterin Shara Gillow fuhr einen eindrucksvollen Sieg ein und machte im Gesamtklassement um das Gelbe Sparkasse-Trikot einen Satz von 16 auf 2. Gefragt, ob sie nur auf den Tagessieg geschaut oder auch das Gesamtklassement im Hinterkopf gehabt habe, antwortete sie im Ziel: „Die Gesamtwertung ist bei Emma [Johansson] in guten Händen. Wir hatten die letzten Tage sowieso häufig Mannschaftszeitfahren, um das Gelbe zu verteidigen. Insofern war es für mich ein Zeitfahren mehr. Ich habe mich heute auf mein eigenes Rennen konzentriert.“ Auch am Anfang den Rennens standen zunächst lange zwei australische Namen ganz oben in der vorläufigen Ergebnisliste, Jessie MacLean (Orica-AIS) und Chloe McConville (Nationalteam Australien), ehe die als 20. gestartete britische Zeitfahrmeisterin Joanna Rowsell (Wiggle Honda) die Führung übernahm. Das erste deutliche Ausrufezeichen setze Ellen van Dijk, die auf Startplatz 42. ins Rennen ging. Als erste Fahrerin brauchte sie für die Strecke, die zunächst vom Geraer Markt 3 km stramm bergauf ging und auf der den Fahrerinnen bis zur Wende auf der B 2 in der Nähe des Autobahnkreuzes Gera der Wind ins Gesicht blies, weniger als 30 min, d.h. erzielte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 42 km/h. Für die Siegerin des Zeitfahrens beim Giro der Frauen Anfang Juli bedeutete der zweite Platz heute einen noch größeren Sprung nach vorn im Gesamtklassement als für die Siegerin: von 38 auf 8. Hinter der niederländischen Zeitfahrmeisterin stellte die Mannschaft Specialized-lululemon vorübergehend sogar das gesamte Podium, mit der deutschen Zeitfahrmeisterin Lisa Brennauer (Kempten, am Ende + 59 sec auf Gillow) und Taylor Wiles (USA, am Ende + 1:30 min auf Gillow). Das galt so lange, bis Orica-AIS Shara Gillow und Emma Johansson ins Rennen schickte. Ganz oben eingreifen in den Kampf der beiden Teams konnte allein Tatiana Guderzo, die mit ihrem heutigen vierten Platz in der Gesamtwertung von Platz 6 auf Platz 3 vorrückte. Lisa Brennauer ist mit ihrem 5. Rang heute nicht nur in der Tages-, sondern nun auch in der Gesamtwertung die stärkste Deutsche: vor von 28 auf 4 (+ 1:11 min). Das Weißblaue proloxx-Trikot der besten Nachwuchsfahrerin bleibt auf den Schultern von Anna van der Breggen (NED, Sengers), heute 7., + 1:19 min; in der Gesamtwertung 6., + 1:16 min.
24″ height=“683″ /> 26. Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen – 18.07.2013 – Rund um Gera – Einzelzeitfahren – Emma Johansson (GEW/SWE) verteidigt das gelbe Trikot auch in Gera[/caption]

Thüringen-Rundfahrt: Annemiek van Vleuten Schnellste bei 80 km-Solofahrt von Andrea Graus

Die Königsetappe der 26. Thüringen-Rundfahrt der Frauen rund um Schleiz geht an die Gesamtzweite Annemiek van Vleuten (NED, Rabobank) vor der alten und neuen Trägerin des Gelben Sparkasse-Trikots der Gesamtführenden, Emma Johansson (SWE, Orica-AIS) und Valentina Scandolara (ITA, Mcipollini Giordana Galassia). Die Siegerzeit nach 120,5 km war 3:31:35 h. Mit der gleichen Zeit wurden 24 Fahrerinnen gewertet. Geprägt wurde die Etappe zwischen Schleiz und Saalfeld von der Soloflucht der österreichischen Staatsmeisterin Andrea Graus (AUT, Bigla), die sich bei km 28 absetzte und bei einem Maximalvorsprung von über 7 min erst nach recht genau 80 km Alleinfahrt vom Feld gestellt wurde. 26. Internationale Thüringen Rundfahrt der FrauenDie 3. Etappe stand unter entgegengesetzten Vorzeichen im Vergleich zur gestrigen. Trotz wieder heißen Temperaturen setzte es die ersten Attacken quasi mit dem scharfen Start in Görkwitz. Weder Einzelfahrerinnen noch Gruppen konnten sich jedoch absetzen, weil das Feld stets sofort reagierte. An die Arbeit machten sich neben dem Team der Trägerin des Gelben Sparkasse-Trikots, Orica-AIS, auch die Mannschaften Specialized-lululemon und Mcipollini Giordana Galassia. Als nach aggressiven Start und der ersten Bergwertung in Pößneck gerade etwas Ruhe einzukehren begann, nutze Andrea Graus die Steigung nach Ranis zu einem Angriff, der der einzige erfolgreiche des Tags sein sollte und zur bislang längsten Soloflucht der diesjährigen Ausgabe führte. Erst bei km 108, bereits nach der ersten Zieldurchfahrt holte das Feld sie ein. Weil sie bei allen weiteren Bergwertungen Maximalpunktzahl erreichte, liegt die Österreicherin in dieser Wertung nun auf Rang 2 nach der Siegerin bei der ersten Bergwertung des Tages und Trägerin des Schwarzgelben Opel-Trikots, Christine Majerus (LUX, Sengers). Die Luxemburgerin hat mit 20 Punkten nun 12 Punkte Vorsprung auf die Österreicherin. Während Andrea Graus bei km 57 einen maximalen Vorsprung von knapp über 7 min auf das Feld hatte, drohten externe Einflüsse die Entscheidungen der Etappe mitzubestimmen. Zum Vorteil der Ausreißerin verlor das Feld Zeit durch eine Fehlleitung, während sie zu ihrem Nachteil an einem Bahnübergang aufgehalten wurde, den das Feld passieren konnte. „Ausgleichende Gerechtigkeit“, erklärte die Österreicherin im Ziel. „Ich bin mit meiner Etappe hoch zufrieden, auch wenn ich lieber nicht ganz allein gefahren wäre. Ich freue mich, dass ich für unser Amateurteam in diesem Profifeld eine gute Leistung abliefern konnte.“ Die bislang längste Flucht der diesjährigen Rundfahrt brachte naturgemäß der Österreicherin das Blaue Thüringen-Tourismus-Trikot für die aktivste Fahrerin. Aus Saalfeld zurück im Raum Ranis/Pößneck, bei ca. km 75, entschied sich das Feld, die Ausreißerin nicht länger gewähren zu lassen. Weil alle vier, fünf Teams, die auf den Tagessieg schielten, ihre Kräfte vereinten, schmolz der Vorsprung von Andrea Graus zunächst rasch dahin. Sie schaffte es jedoch, das Feld so lange auf Distanz zu halten, dass sie den Schleizer Zielstrich in der Oschitzer Straße bei km 105 noch solo erreicht. Eine siebenköpfige Gruppe, u.a. mit Marta Tagliaferro (ITA, Mcipollini Giordana Galassia) und Carla Ryan (AUS, Cyclelive plus-Zannata), die sich bei km 98 aus dem Feld löste, wurde rasch wieder eingefangen. 12 km vor dem Ziel wurden die Karten also neu gemischt, und in einer äußerst nervösen Schlussphase konnte sich keine Fahrerin mehr absetzen. Nur einmal noch sah es so aus, als könnte eine Gruppe dem Massensprint zuvorkommen. Doch auch Adrie Visser (NED, Boels Dolmans), Amanda Spratt (AUS, Orica-AIS), Roxane Knetemann (NED, Rabobank) und Valentina Carretta (ITA, Mcipollini Giordana Galassia) konnte sich nicht vom Feld lösen. Im Sprint nutzte Annemiek van Vleuten den kurzen Anstieg zur Zielgraden um sich in die beste Position zu bringen und siegte von vorn mit einer knappen Radlänge vor Emma Johansson. Nach ihrem Sieg erklärte sie: „Ich wollte heute unbedingt den Etappensieg. Wo ich aber so gut im Klassement liege, spielt das Gelbe natürlich auch eine Rolle. Ich glaube aber nicht, dass die Tour nur an den Bonifikationssekunden entschieden wird, wo das Klassement vorn so eng ist. Morgen nach dem Zeitfahren wissen wir mehr.“ Emma Johansson behält das Gelbe Sparkasse-Trikot und das Weiße Herbacin-Trikot in der Gesamteinzel- und der Sprintwertung, mit 11 sec bzw. 11 Pkt. Vorsprung auf Annemiek van Vleuten. Dem hohen Tempo der Etappe nicht folgen konnte die vom gestrigen Sturz betroffene stärkste Nachwuchsfahrerin in der Gesamtwertung, Alena Amialiusik (BLR, BePink). Sie fiel heute leider aus der Karenzzeit. Trägerin des Weißblauen proloxx-Trikots nach der heutigen Etappe ist Anna van der Breggen (NED, Sengers). Als beste Amateurfahrerin im Profifeld kam Amy Cure (AUS, Nationalteam Australien) mit der Siegerzeit auf den 6. Rang. Ebenfalls mit der Siegerzeit wurde die stärkste Deutsche gewertet, Elke Gebhardt (Freiburg im Breisgau, Nationalteam Deutschland) auf Rang 4. Das wohl vorentscheidende Einzelzeitfahren startet am morgigen Donnerstag in Gera um 18:00 Uhr.
26. Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen

Vera Hohlfeld: Der Frauenradsport muss professioneller werden

Am Rande der Thüringen-Rundfahrt der Frauen 2013 äußert sich deren Gesamtleiterin und die Managerin des teilnehmenden Teams maxx solar-Stevens, Vera Hohlfeld, zu Weiterentwicklungen, die sie im und um den Frauenradsport fordert. Wir informieren mit Auszügen aus einem Beitrag, der am 13.07.2013 in der Thüringer Allgemeinen aus der Feder von Michael Voss erschien.
Erfurt. Frauenradsport ist ihre Leidenschaft, für die Vera Hohlfeld mit ihrem Organisationsteam bis zu 14 Stunden am Tag arbeitet. Dennoch, oder gerade deshalb, findet die Chefin der Thüringen-Rundfahrt nicht alles toll, was in ihrem Metier passiert. Rund um die weltweit bedeutendste Frauen-Tour, eine Woche durch den Freistaat, brennen der Erfurterin Kritikpunkte auf den Nägeln.
„Frauenradsport muss insgesamtt professioneller werden“, sagt die Olympia-Vierte, um dann ins Detail zu gehen. „Zu einem Teil sind die Mädels dafür in der Pfflicht“, betont die 41-Jährige. Zum modernen Sport gehöre, sich nach außen gut zu verkaufen, Marketing für sich selbst zu betreiben. Hohlfeld: „Da gibt es Sportlerrinnen, die das noch nicht verinnerlicht haben, die sich später aber beschweren, warum sie öffentlich nicht oder angeblich falsch dargestellt werden.“ Als positives Beispiel sieht sie Hanka Kupfernagel. Die Thüringer Ausnahme-Radsportlerin, die mit 39 erneut bei der Rundfahrt dabei ist, wisse sich attraktiv zu präsentieren. Dazu komme eine aggressive Fahrweise, die viele fasziniere. „Wenn wwir eine oder zwei Handvoll solche Fahrerinnen wie Hanka in Deutschland hätten, würde Frauenradsport schnell einen anderen Stellenwert erreichen.“ Stattdessen hat Hohlfeld, die zugleich das Thüringer Team Maxx-Solar führt, eine andere Tendenz festgestellt: „Fahrerinnen beschäftigen sich zu viel mit Nebensächhlichkeiten, anstatt sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Dass hemmt die sportliche Weiterentwicklung, ist zum Scheitern verurteilt“, ist Hohlfeld überzeugt.

Vera Hohlfeld
Vera Hohlfeld in ihrer aktiven Zeit
Damit Talente motiviert bleiben, muss aber auch das Strukturelle stimmen. Und da fordert Hohlfeld ein Umdenken. Die Voraussetzungen seien für Radsportlerinnen nicht optimal. „Ich habe den Eindruck, die Mädchen gelten oft nur als Randerscheinung.“ Anstatt dass sie durchweg mit den Jungs trainieren, bräuchte es mehr individuelle Förderung. Auch sei es zum Beispiel schade, dass mit Corinna Lechner und Lisa Fischer zwei ihrer Leistungsträgerinnen im Team Maxx-Solar das Heimspiel Thüringen-Rundfahrt verpassen, weil sie zeitgleich im Nationaltrikot bei der EM in Tschechien fahren. „Wenn Nationalkader im Team fahren, stehen sie nicht nur zum Saisonhöhepunkt, sondern auch bei anderen wichtigen Einsätzen des Teams nicht zur Verfügung“, sagt Hohlfeld nachdenklich. Dies mache eine vernünftige und nachhaltige Teamarbeit nahezu unmöglich. Erleichterung im Interessenkonflikt schaffte, dass Bundestrainer André Korff vermittelnd gewirkt hätte. Nervig nennt Hohlfeld die Debatte um „ihre“ Neuseeländerin Reta Trotman. Die seit diesem Jahr in Erfurt wohnende und trainierende „Kiwi-Frau“ hätte mit einer Ausnahme-Genehmigung in der Bundesliga für Maxx-Solar starten können. Nach normalen Regularien hätte Trotman Einzelstarterin bleiben müssen. Erst auf Einsatz des Bundestrainers und ein ähnliches Begehr eines ausländischen Teams lockerte sich die Bürokratie. „So etwas kostet Geld und Nerven, anstatt dass der Verband sich freut, dass mit guten ausländischen Fahrerinnen mehr Qualität in die Rennserie gebracht wird“, bedauert Hohlfeld. Als Kapitänin für Maxx-Solar ist Trotman nach einigen sehr guten Resultaten nun bei der Rundfahrt dabei, deren Bedeutung nach Hohlfelds Auffassung vom Weltverband UCI sowie dem BDR nicht in entsprechendem Maße gewürdigt, sondern als gegeben hingenommen werde. Die Hoffnung auf eine Zusammenarbeit mit Rudolf Scharping hat sie bereits aufgegeben. Gern hätte sie dem BDR-Präsidenten persönlich gezeigt, „wie wir uns in Thüringen mit motivierten Helfern engagieren – und wo wir Unterstützung benötigen“. Aber bislang vermochte der BDR-Präsident der mehrfachen Einladung zur Thüringen-Rundfahrt, der weltweit bestbesetzten Frauen-Tour, nicht zu folgen „Man braucht sich nicht zu wunndern, wenn Veranstalter oder Teamleiter ihr Herzblut und Engagement mit der Zeit verlieren“, betont Hohlfeld. Nichtsdestotrotz ist sie zufrieden mit der nach den ersten Tagen spannenden und erfolgreichen Tour und drückt ihren Teammädels weiter fest die Daumen für ein Achtungszeichen. „Ich weiß auch schon genau, wann und wo sie es versuchen müssen. Ob sie es umsetzen können, werden wir erleben“, sagt die Teamchefin. Und Rad-Leidenschaft blitzt auf, gerade weil eine der Ihren auf der 2. Etappe als beste Deutsche mit der Siegerzeit und auf Rang 8 im Weltklassefeld ins Ziel kam.

Thüringen-Rundfahrt: Carmen Small gewinnt ihre 1.Etappe

Nach zunächst ruhiger, zum Ziel hin sich ständig beschleunigender Fahrt gewinnt Carmen Small (USA, Specialized Lululemon) die längste Etappe der 26. Thüringen-Rundfahrt der Frauen über 121,5 km rund um Hermsdorf in 3:18:50 h. Mit der schnellsten Endgeschwindigkeit setzte sie sich im Zielsprint des Feldes vor Marta Tagliaferro (ITA, Mcippolini Giordana Galassia) und Emma Johansson (SWE, Orica-AIS), beide gleiche Zeit, durch. Die Schwedin behält sowohl das Gelbe Sparkasse-Trikot der Gesamtführenden als auch das Weiße Herbacin-Trikot der Sprintführenden. Rund um Hermsdorf, wo die Thüringen-Rundfahrt der Frauen nach 10 Jahren wieder Station machte, schien sich bei hochsommerlichen Temperaturen an die 30°C lange keine Fahrerin entschließen zu können, einen Ausreißversuch zu wagen. Die erste Sprint- und die erste Bergwertung des Tages, bei km 10 in Eisenberg und km 21 in Schkölen wurden im Feld ausgefahren. Den Sprint gewann Annemiek van Vleuten (NED, Rabobank), die im Ziel Vierte wurde und dank der Bonifikationen auf Rang 2 der Gesamtwertung vorrückte (+ 10 sec). Die Bergwertung sicherte sich die Trägerin des Schwarzgelben Opel-Bergtrikots, Christine Majerus (LUX, Sengers), und verteidigte bereits damit dieses Trikot.

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Carmen Small gewinnt ihre 1. Thüringen-Rundfahrt-Etappe

Erst in der Anfahrt auf Apolda, bei ca. km 75, häuften sich Ausreißversuche, von denen schießlich der von Anna Bianca Schnitzmeier (Dortmund, Wiggle Honda) und Chloe McConville (AUS, Nationalteam Australien) Erfolg hatte. Über 40 km legten die beiden in Solofahrt zurück, bevor sie nach der ersten Zieldurchquerung vom Feld gestellt wurden. Dieser erste Zielstrich in der Naumburger Straße in Hermsdorf wurde als Sprintwertung ausgefahren. Den Massensprint des Feldes hinter den beiden Ausreißerinnen gewann Emma Johansson und verteidigte damit und dem dritten Platz im Ziel das Weiße Herbacin-Sprinttrikot mit nun 22 Punkten vor Annemiek van Vleuten (10 Pkt.). Für Anna Bianca Schnitzmeier bedeutete ihre Solofahrt das Blaue Thüringen-Tourismus-Trikot für die aktivste Fahrerin. 6 km vor dem Ziel bildete sich durch einen Sturz im Feld eine 16-köpfige Spitzengruppe, die jedoch darauf verzichtete, aus dem Sturz Kapital zu schlagen. Im Massensprint auf der 400 m langen Zielgeraden in der Naumburger Straße erwiesen sich die Beine von Carmen Small aus Durango, Colorado als die schnellsten. „Eigentlich hatten wir eine Fahrerin in eine Gruppe bringen wollen“, erklärte sie nach ihrem ersten Etappensieg bei der Thüringen-Rundfahrt. „Weil das nicht klappte, musste die ganze Mannschaft mit ran, um das Loch auf Anna Bianca [Schnitzmeier] und Chloe [McConville] wieder zuzufahren, und hat ganze Arbeit geleistet. So 2 km vor dem Ziel besprach ich dann mit Lisa [Brennauer], wer für unser Team in den Sprint gehen soll. Sie sagte: Das machst Du, Du hast heute die besseren Beine. Und sie hat Recht behalten.“ Als beste Amateurfahrerin im Profifeld wurde Beate Zanner (Gera, maxx solar-Stevens) 8. (Siegerzeit). Sie erreichte damit auch das Ziel als beste deutsche der 85 gestarteten Fahrerinnen. Das Weißblaue proloxx-Trikot für die beste Nachwuchsfahrerin der Etappe trägt am morgigen Mittwoch die Zweitplatzierte, Marta Tagliaferro. Die Mittwochsetappe, rund um Schleiz, dürfte, gemessen an ihrem Profil, die Königsetappe der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt werden.

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Carmen Small gewinnt ihre 1. Thüringen-Rundfahrt-Etappe

Fotos: cyclingpictures.de