01 [NED] Olav Kooij Jumbo-Visma 04:36:35
02 [BEL] Jasper Philipsen Alpecin-Deceuninck + 00
03 [GER] Max Walscheid Cofidis + 00
04 [ISR] Itamar Einhorn Israel-Premier Tech + 00
05 [IRL] Sam Bennett BORA-hansgrohe + 00
06 [NED] Fabio Jakobsen Quick-Step Alpha Vinyl Team + 00
07 [NED] Dylan Groenewegen Team BikeExchange-Jayco + 00
08 [NED] Casper van Uden Team DSM + 00
09 [GER] Max Kanter Germany + 00
10 [BEL] Milan Fretin Sport Vlaanderen-Baloise + 00
11 [BEL] Arne Marit Sport Vlaanderen-Baloise + 00
12 [GER] Felix Groß UAE Team Emirates + 00
13 [BEL] Jordi Meeus BORA-hansgrohe + 00
14 [NOR] Erlend Blikra Uno-X Pro Cycling Team + 00
15 [GER] Tim Torn Teutenberg Germany + 00
16 [GER] Leslie Lührs Team Lotto-Kern Haus + 00
Bei Kaiserwetter vor großartiger Kulisse – Kooij sprintet überlegen zum Sieg beim Sparkassen Münsterland Giro
Münster, 3. Oktober – Olav Kooij (Jumbo-Visma) ist der souveräne Sieger des Sparkassen Münsterland Giro 2022. Mit mehreren Radlängen Vorsprung setzte sich der erst 20-jährige Niederländer vor Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Maximilian Walscheid (Cofidis) durch. Das Rennen endete bei Kaiserwetter vor ebenso großartiger Kulisse, nicht nur wie vom Sieger erwartet in einem Massensprint. „Wir hatten gutes Wetter, es konnte eigentlich nur so kommen. Dann mussten wir aufs Finale warten. Auf den letzten Runden galt es dann, das Tempo immer mitzugehen und eine gute Position im Finale zu finden. Das hat dann gut geklappt.“
Der zweitplatzierte Jasper Philipsen musste den Sieg seines Kontrahenten neidlos anerkennen. „Olav war heute richtig schnell, er hatte einen ordentlichen Vorsprung. Aber es war klar, dass es aufgrund der großen Konkurrenz schwer werden würde. Ich habe dann aber das Beste daraus gemacht.“
Das war Platz 2 im Foto-Finish vor Max Walscheid, der bei der 2018er Ausgabe letzter deutscher Sieger des Rennens war und im ersten Moment sogar noch vor Philipsen gewertet wurde. „Ich bin froh, Dritter geworden zu sein. Ich habe schwierige Wochen hinter mir, war im Frühjahr schwer gestürzt, dann hatte ich während der Tour de France Covid. Das hat alles Energie gekostet. Ich habe in den letzten Wochen nochmal hart trainiert, mit dem Fokus auf heute. Das Team hat das gewusst. Deswegen freue ich mich sehr, dass es gepasst hat.“ Er schilderte sein Finale so: „Als das 300-Meter-Schild kam, bin ich losgefahren. Dass bei dem Weltklassefeld noch zwei vorbeigefahren sind, ist kein Wunder. Darüber, dass es dann wirklich nur zwei waren, bin ich sehr froh.“
Über weite Strecken des 205,9 Kilometer langen Rennens bestimmte eine fünfköpfige Ausreißergruppe die Bilder. Jesse de Rooij, Sebastian Niehues (beide Bike-Aid), Julian Borresch (Saris Rouvy Sauerland), Ole Theiler (Lotto-Kern Haus), Jannis Peter (Deutschland) griffen kurz nach dem Start an und fuhren maximal 4:40 Minuten Vorsprung heraus. Nach der hügeligen ersten Rennhälfte waren davon noch 2:30 Minuten übrig. Nachdem Alpecin – Deceuninck, Quick-Step Alpha Vinyl und BikeExchange – Jayco den ganzen Tag gearbeitet hatten, war der letzte Ausreißer 25 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Julian Borresch konnte sich da bereits mit dem Gewinn der Bergwertung trösten. „Unser Plan war, dass einer vom Team in die Gruppe kommt und so viele Wertungen wie möglich holt“, sagte er nach dem Rennen. „Wir mussten mehrere Anläufe nehmen, dann hat es mit mir geklappt. Und dass es am Ende sogar die Bergwertung wurde, ist super für uns.“ Und auch Ole Theiler konnte am Ende zufrieden sein, er sicherte sich die Sprintwertung. „Die Bergwertungen waren sehr hart. Als ich die nicht gewonnen habe, war ich etwas enttäuscht. Deswegen habe ich dann versucht auf, auf die Sprintwertungen zu gehen. Unser Ziel war es, irgendwie aufs Podest zu kommen, das hat dann gut geklappt.“
Rainer Bergmann, Gesamtleiter des Sparkassen Münsterland Giro, zog ein rundum positives Fazit: „Es ging schon gut los mit dem Klassewetter beim Start der Jedermänner. Damit hatte keiner gerechnet. Im Rennen lief alles rund, wir hatten keine großen Stürze oder andere Probleme. Und dann noch dazu das starke Finale. Alles in allem ein sehr gelungener Radsporttag.“
ERGEBNIS:
1. KOOIJ, Olav (Jumbo – Visma) 4h36’35“
2. PHILIPSEN, Jasper (Alpecin – Deceuninck) +00:00
3. WALSCHEID, Maximilian (Cofidis) +00:00
BERGWERTUNG: BORRESCH, Julian (Saris Rouvy Sauerland Team)
SPRINTWERTUNG: THEILER, Ole ( Team Lotto – Kern Haus)
Münsterland Giro: Sam Bennett belegt Platz 5 in einem chaotischen Massensprint
Ein größtenteils flacher Kurs und eine Startliste mit vielen großen Namen – nicht wenige Experten bezeichneten die diesjährige Ausgabe des Münsterland Giro im Vorfeld als die inoffizielle Weltmeisterschaft der Sprinter. Aber das war nicht der einzige Grund, warum BORA – hansgrohe mit großen Ambitionen in das Eintagesrennen rund um die deutsche Stadt Münster startete: Der Halbklassiker ist traditionell das letzte deutsche Rennen der Saison und markierte für die Mannschaft aus Raubling damit auch den Saisonabschluss auf heimischem Boden. Ein starkes Ergebnis war daher das große Ziel des Tages.
Weite Teile des Rennens wurden von einer vierköpfigen Ausreißergruppe dominiert, die einen maximalen Vorsprung von drei Minuten herausfahren konnte. Dank der Arbeit der Sprinterteams wurden die Ausreißer jedoch 20 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Danach bereitete BORA – hansgrohe das Finale für Sam Bennett vor, der in einer guten Position auf die Zielgerade einbog. Leider war der Sprint sehr hektisch und Sam konnte nicht mit voller Kraft sprinten, da er eingeklemmt wurde und einen Sturz vermeiden musste. Am Ende belegte er den fünften Platz, nur wenige Meter hinter dem niederländischen Sieger Olav Kooij.
Von der Ziellinie
„Wir haben auf schlechtes Wetter und starken Wind gehofft, da diese Bedingungen hier beim Münsterland Giro normalerweise das Rennen sehr schwer machen. Bedauerlicherweise gab es überhaupt keinen Wind, sodass von Anfang an klar war, dass das Rennen in einem Massensprint eines großen Pelotons enden würde. Dementsprechend war das Finale sehr chaotisch. Wir haben trotzdem unser Bestes gegeben und versucht, Sam in einer guten Position auf die Zielgerade zu bringen, aber leider war er zwischen zwei Fahrern eingeklemmt und konnte nicht mit voller Kraft sprinten. Das Glück war heute nicht auf unserer Seite.“ – Rolf Aldag, Sportlicher Leiter