Radklassiker Eschborn – Frankfurt 1.5.2017

1.5.2017 Radklassiker Eschborn – Frankfurt


Sieger AlexanderKristoff, RikZabel und John Degenkolb (links)

Das Radrennen in Frankfurt am 1.Mai hat eine schöne und traditionsreiche Geschichte und bietet den Radprofis einen Tag der harten Arbeit, besonders im Jahr 2017.

Erstmals bekam das schöne Rennen den World Tour Status und mit der französichen ASO einen prominenten (Mit-)Organisator.

Dies bewirkte eine erstklassige Besetzung mit 11 von 18 World Tour Teams und vielen Spitzenfahrern/Weltklassesprintern, allen voran WM Peter Sagan (BORA-hansgrohe), Marcel Kittel (Quickstep), dem DM Andre Greipel (Lotto-Soudal), den Lokalmatadoren John Degenkolb (TREK) und WM im Zeitfahren Tony Martin (Alpecin-Katusha) sowie dem Vorjahressieger Alexander Kristoff (Alpecin-Katusha).

Zusätzlich bot Petrus in 2017 besonders schwere Bedingungen für die Fahrer, pünktlich zum Start der Rennen begann der Dauerregen und die Temperaturen verweilten im einstelligen Bereich, am Feldberg waren es nur 4 Grad.

Dieses Wetter, der anspruchsvolle Kurs und das hohe Renntempo beim Einholen der obligatorischen frühen Ausreißergruppe forderten ihren Tribut, auch unter den Topfahrern, so mussten die nach einer Rennpause angetretenen Andre Greipel, Marcel Kittel und auch WM Peter Sagan notgedrungen auf das harte Finale des Rennens verzichten.


Sieger AlexanderKristoff, RikZabel und John Degenkolb (links)


Sieger AlexanderKristoff, RikZabel und John Degenkolb (links)

Dies war sicherlich auch ein ‚Verdienst‘ der Tempoarbeit von Alpecin-Katusha und TREK, die das Rennen für ihre tempo- und wetterfesten Kapitäne Kristoff und John Degenkolb schwer machen wollten.


AlexanderKristoff

Aber auch der spätere Sieger Kristoff hatte beim letzten und vierten Überqueren der Mammolshainer Steigung hinauf nach Königstein Probleme und verdankte seinem starken Team u.a. mit Tony Martin und dem an diesem Tage bärenstarken Nils Politt, dass er auf der Anfahrt zum Ziel in Frankfurt wieder Anschluß an die Spitzengruppe fand, wo besonders TREK auf das Tempo drückte.

Letztendlich kam es auf den rutschigen, schnellen 3 Zielrunden zu einem Sprint einer ca. 25 köpfigen Spitzengruppe, nachdem auch ein letzter Fluchtversuch vom slowenischen Meister Jan Tratnik (CCC Sprandi) und Aime de Gendt (Sport Vlaanderen) von den 3 großen Teams BORA hansgrohe, Alpecin-Katusha und TREK vereitelt wurde.

Diese 3 Teams waren am Ende mit ihren starken Fahrern zahlenmäßig überlegen und brachten ihre Topsprinter Sam Bennett (BORA-hansgrohe), John Degenkolb (TREK) und Alexander Kristoff (Alpecin-Katusha) perfekt positioniert in die letzte Kurve vor dem Ziel.

Sofort am Kurvenausgang zog Rick Zabel (Alpecin-Katusha) sehr früh für Kristoff den Sprint an, während dahinter Jasper Stuyven, der Anfahrer für Dege, leider kurzfristig Probleme mit seiner Kette bekam und so eine große Lücke nach vorne entstand, die ein endschneller John Degenkolb bis zur Ziellinie nicht mehr schließen konnte und Rick Zabel als Anfahrer so überraschend und stark zugleich Zweiter hinter seinem Kapitän Kristoff wurde und einen Doppelsieg für Alpecin-Katusha sicherstellen konnte.

Sam Bennett (BORA-hansgrohe) war von seinen Mannschaftskollegen mit großem Einsatz in eine perfekte Position für den Sprint gebracht worden, aber bekam bei der Sprinteröffnung aus sechster Position leider sofort Muskelkrämpfe, so dass er in den Endkampf leider nicht eingreifen konnte und 22er wurde.

Aber so ist der Sport eben, 2 kleine Ereignisse können maßgeblich im entscheidenden Augenblick das Geschehen beeinflussen, aber das macht natürlich auch den schönen Radsport aus.

Zieleinlauf

Ich hätte mir gewünscht, dass Kristoff auf Augenhöhe mit Degenkolb und Bennett Richtung Ziellinie gesprintet wäre, aber Alpecin-Katusha hatte den Sieg durch die starke Leistung natürlich auch mehr als verdient.

Und dass Alexander Kristoff ein sympathischer Sieger (2014, 2016 und 2017) ist, durften die vielen Zuschauer dann bei der Siegerehrung erleben, als er kurzerhand lautstark die norwegische Hymne ohne Musikunterstützung sang, da die Hymne nicht zum Abspielen vorhanden war. Ein Gänsehautmoment.

Die Gänsehaut und das große Zittern hatten nach dem schweren Rennen auch die 3 Fahrer auf dem Podium trotz mittlerweile trockener Bekleidung, aber die körperliche Erschöpfung und die Kälte über 5,5 Stunden im Sattel zeigten Wirkung.

Viele Gesichter der Fahrer im Ziel waren schwer gezeichnet von diesem harten Rennen.

Und Kristoff hat nun bei der Siegerehrung einen neuen Standard gesetzt für die künftigen Sieger, John und Rick, übt schon mal den Text und das Vertonen der deutschen Hymne!


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Text/Fotos

Gerhard Plomitzer

https://plomi.smugmug.com/Sports/Cycling-Frankfurt/152017-Eschborn-Frankfurt-Rund-um-den-Finanzplatz/i-gjLbbVC/A