Archiv für den Tag: 3. Juli 2020

Mörbisch als Promi-Auftakt von „Österreich dreht am Rad“


Gestern erfolgte auf der Festspielbühne in Mörbisch der Startschuss zur neuen TV-Show „Österreich dreht am Rad“. Dabei geht es bis 10. Juli quer durch Österreich über 1.500 Kilometer zur Festspielbühne nach Bregenz. Viele Prominente, wie Leo Hillinger, Sport Austria-Präsident Hans Niessl, die Intendanten Daniel Serafin und Peter Edelmann, die Kickbox-Weltmeisterin Nicole Trimmel sowie die Radprofis Max Kuen, Matthias Krizek und Matthias Brändle sorgten für einen fulminanten Start der Show, die täglich Live auf https://k19.at sowie auf eurosport.de mit zahlreichen Interviews und touristischen Einspielern zu sehen ist.

Österreich dreht am Rad ist keine Sportveranstaltung im herkömmlichen Sinne, sondern ein Eventerlebnis als TV-Show. Täglich steht ein anderer Ort in Österreich im Mittelpunkt. Zahlreiche Radprofis, wie Matthias Brändle, Hermann Pernsteiner oder Riccardo Zoidl, und mehr als 100 weitere Protagonisten, wie Dominik Landertinger, die Ex-Skispringer Andreas Goldberger und Martin Koch, Paralympicssieger Thomas Geierspicher, Ex-Fußballer Otto Konrad, Ski-Ass Katharina Liensberger oder der Nordische Kombinierer Bernhard Gruber, wirken auf und abseits des Rades mit. Der Auftakt der Show erfolgte heute in Mörbisch am Neusiedler See mit einer Radausfahrt von Vorarlberg-Profi Max Kuen mit René Haselbacher, die dem Starwinzer Leo Hillinger, der sich am Sonntag beim Mountainbiken eine Schulterverletzung zugezogen hatte, auf dessen Weingut einen Besuch abstatteten.

Kultur meets Sport
Das geplante Programm der Seefestspiele in Mörbisch wurde wegen der Corona-Krise heuer abgesagt und durch ein Freiluftkino auf der Seebühne ab dem 7. August 2020 ersetzt, wo ausgewählte Kinothits und Filmklassiker gezeigt werden. Das neue kulturelle und sportliche Angebot rückten auch Sport Austria-Präsident und Ex-Landeshauptmann Hans Niessl, Peter Edelmann (Intendant der Festspiele) sowie Daniel Serafin, Intendant der Kulturbetriebe Esterhazy, in den Vordergrund. Zudem strampelte sich die achtfache Kickbox-Weltmeisterin Nicole Trimmel auf der TV-Bühne am Ergometer ab, ehe am Nachmittag zahlreiche Rad-Cracks ein kurzes Einzelzeitfahren bewältigten. „Das Burgenland ist ja als Flachland verschrien, aber die 2 Kilometer lange Strecke hatte es in sich“, sagte Johannes Hessenberger, der Veranstalter des 29. Neusiedler See Radmarathons, der auf den 25. Oktober 2020 verschoben wurde.

Übrigens, die schnellste Zeit beim 3,9 Kilometer langen Einzelzeitfahren mit 100 Höhenmetern erzielte der ehemalige Stundenweltrekordhalter Matthias Brändle aus Vorarlberg von der WorldTour-Mannschaft Israel Cycling Academy. Er siegte 10 Sekunden vor dem Deutschen Leon Echtermann (Maloja Pushbikers) und eine knappe Sekunde dahinter landete Matthias Krizek (Felbermayr Simplon Wels) an der dritten Stelle. Beste Dame wurde die Kärntnerin Anita Zankl, die sogar Ex-Profi René Haselbacher hinter sich ließ.

Foto: Gerhard Plomitzer

Leon Echtermann, Foto: Gerhard Plomitzer

Brändle siegt bei der bergigen „Flachland-Challenge“
„Erstmals freut es mich, dass die Veranstalter hier etwas tolles für den Radsport machen und die Community wieder zusammenbringen. Der erste Formtest ist geglückt, auch wenn ich bei dieser „Flachland-Challenge“ das Flachland vermisst habe. Es war wieder mal sehr cool, nach Monaten wieder einmal gegen richtige Gegner anzutreten. Ich wünsche der Veranstaltung bis 10. Juli alles gute und ich selbst werde am letzten Tag von St. Anton nach Bregenz wieder dabei sein“, sagte Brändle nach der Hitzeschlacht in Mörbisch.
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Race Around Austria: Neues Saisonziel für Christoph Strasser


Die Corona-Pandemie hat auch das Programm für die Ultra-Radfahrer durcheinandergeworfen. Christoph Strasser wollte heuer in den USA als erster Mensch die 1.000 Kilometer-Marke binnen 24 Stunden knacken. Durch die Krise musste er sein Ziel auf das nächste Jahr verschieben und neue treten in den Vordergrund.

Für 2020 hätte Christoph Strasser, der sechsfache Sieger des Race Across America, im Mai das Race Around Niederösterreich (die österreichischen Meisterschaften im Ultra-Radsport) sowie das Race Around Denmark auf dem Programm gehabt. Doch während das Race Around Niederösterreich auf September verschoben wurde, verzichtete er aufgrund der aktuellen Situation auf seinen Premierenstart in Dänemark. Und im September wäre in der Höhe von Colorado in den Vereinigten Staaten der Weltrekordversuch, innerhalb von 24 Stunden die 1.000km-Marke zu knacken, angestanden. „Doch dieses Ziel muss ich leider aufs nächste Jahr verschieben“, sagt der Kraubather. Aktuell ist die Chance, im September in die USA einreisen zu können, minimal. Leider gibt es für den Steirer, der das Projekt in einem 1-Meilen-Oval bestritten hätte, auch keine Routenalternativen in Europa. „Die Höhe ist bei dem Weltrekordversuch entscheidend. Es macht nämlich einen großen Unterschied aus, auf welcher Höhe man unterwegs ist. Berechnungen haben ergeben, dass ich bei meiner Sitzposition und meinem Gewicht 280 Watt treten muss, um auf die nötige 42km/h Durchschnittsgeschwindigkeit zu kommen. Je höher man ist, desto mehr reduziert sich die erforderliche Wattzahl. Auf dem Hochplateau in Colorado brauche ich nur 240 Watt, daher kann ich das nicht nach Österreich oder Europa verlegen.“

Neue Ziele für 2020 müssen her
In diesem Jahr ordnet der Steirer alles seinem neuen Ziel, dem Race Around Austria (RAA), unter. Der Start zum 2200km langen Ultra Rennen rund um Österreich erfolgt am 11. August in St. Georgen im Attergau. „Es wird eine geniale Herausforderung, da sich auch viele hochkarätige Solofahrer angemeldet haben. Das macht den Reiz für mich noch größer“, sagt Strasser. Neben den stärksten Österreichern haben sich auch der deutsche Vorjahressieger Rainer Steinberger und Ralph Diseviscourt aus Luxemburg (RAAM-Zweiter 2018, RAA-Zweiter 2017 und Sieger zahlreicher Ultra Radrennen), angemeldet. Sie zählen momentan zu den weltbesten Langstreckenfahrern!

Strasser beeindruckende RAA-Bilanz
Die Bilanz von Christoph Strasser beim Race Around Austria kann sich bisher sehen lassen: Er kürte sich dreimal zum Solo-Sieger auf der Extreme-Strecke von 2014 bis 2016, 2018 gewann er die kürzere RAA Challenge, wo er sich auch zum ersten österreichischen Staatsmeister im Ultra-Radsport eintrug, 2013 siegte er im 4er-Team und im Vorjahr in der 2er-Wertung. „Ich kenne das Renen und weiß, dass es sehr sehr schwierig ist. Körperlich ist es gleich hart wie das Race Across America – es hat mit 30.000 Höhenmetern und bei halber Distanz von 2.200 Kilometern gleich viele Höhenmeter wie das RAAM. Vor allem sind die Anstiege in Österreich steiler und länger. Einzig positiv beim RAA ist, dass es mental nicht so anstrengend ist wie in den USA, da man den Schlafentzug nicht so lange ertragen muss.“

Sitzfleisch Podcast:
In den letzten zwei Wochen wurden elf Episoden von Christophs neuem Podcast „Sitzfleisch“ veröffentlicht. „Wir landeten damit gleich auf der Nummer eins der Österreich-Charts in der Kategorie „Apple Podcasts Sport“. Wir werden den Podcast weiterhin online halten und wollen ihn mit dem Schwerpunkt RAA nun fortsetzen, da es so viele positive Rückmeldungen gab“, freut sich Christoph.

https://chartable.com/charts/itunes/at-sports-podcasts

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The TdF to the power of 10

1910: Alphonse Steinès’s great deception (1/10)

At the turn of each decade, the Tour de France has gone through organisational changes and backstage struggles that have variously turned out to be decisive or utterly inconsequential. Our journey back in time begins in 1910 with journalist-organiser Alphonse Steinès, who was tasked with reconnoitring the course before the riders were sent on their first high-mountain challenge, in the Pyrenees. He was the first winner on the Tourmalet!

110 years ago, the organisers of the Tour de France were already looking for new ways of spicing up the race, be it with rule changes or with gruelling new courses. At the office of the newspaper L’Auto, the most audacious and creative of these visionaries was Alphonse Steinès, Henri Desgrange’s odd-job man. He was the one who had first come up with the idea of letting the riders cross swords on the highest roads of the Pyrenees, at a time when the Tour de France had never gone higher than the 1,326 m Col de Porte and sporadic visits to Col Bayard (1,264 m), the Ballon d’Alsace (1,178 m) and Col de la République (1,161 m). The course of the 1910 edition spelled double trouble for the peloton, featuring a mountain stage from Perpignan to Luchon and an even more fearsome one from Luchon to Bayonne. Desgrange, every bit as reluctant as he had been a few years earlier when Géo Lefèvre had first suggested organising the Tour de France, decided to send Steinès to find out first-hand just how ridiculous his idea was. According to Desgrange, wanting to climb the Tourmalet was insane, not to mention the fact that the road was impassable.

Steinès, not one to give up easily or pass up the opportunity to go on a trip, took Desgrange at his word, jumped behind the wheel of his trusted Dietrich and headed to the Pyrenees. Although Steinès hit the road in late June, the previous winter had been harsh and long in the region, and snow had been reported at high altitude only two weeks earlier. Our very special correspondent found that the Tourmalet lived up to its ominous name (bad detour), seeing only a few bears and the occasional intrepid shepherd. The recce quickly deteriorated into an adventure and then into a nightmare after leaving Sainte-Marie-de-Campan. Steinès was forced to abandon his car and spend hours marching towards Barèges, on the other side of the massif. Once there, he wired Desgrange a reassuring message: „Crossed Tourmalet… STOP… Perfectly passable… STOP.“
„Keep in mind that going over the mountain passes, even when rehabilitated, will be no child’s play. It will require the biggest effort that any rider has ever made.“
It was just a bluff. He knew his boss was right to be concerned, as he freely admitted when recounting the ascent, which he described as an odyssey, in his column in L’Auto of 1 July: „Even if I lived to the ripe old age of 100, I would never forget the adventure of my struggle against the mountain, the snow, the ice, the clouds, the ravines, hunger, thirst… against everything. Trying to go over the pass in its current condition would be madness. My reckless gamble almost cost me my life. No more, no less.“ Quite the dramatic account. Steinès explained how, after covering the last two kilometres of the ascent on foot with a shepherd as a guide, he tackled the descent alone in the dark, got lost in a snow drift and fell into a freezing river, which he used to find the direction of the valley.

After this brief introduction, which cast our hero from Luxembourg as the earliest predecessor of climbers such as Charly Gaul and the Schleck Bros., the piece set out Steinès’s rationale on the feasibility of sending the riders into such inhospitable terrain. „The Col du Tourmalet and Aubisque are still not smoother than the concrete of the Parc des Princes, but based on what I saw, they will be passable once rehabilitated. What the hell, the Tour de France is no walk in the park! Keep in mind that going over the mountain passes, even when rehabilitated, will be no child’s play. It will require the biggest effort that any rider has ever made.“ In somewhat different words, Octave Lapize confirmed this assessment three weeks later when he became the first rider to reach the top of the Tourmalet, albeit on foot. Coming across Victor Breyer —one of Steinès’s colleagues in L’Auto— at the summit, the man who would go on to win the stage did not mince his words: „You are murderers! No-one can ask men to make an effort like this.“ Since the Giant of the Pyrenees made its debut in 1910, the peloton of the Tour de France has climbed it no fewer than 84 times —and Thibaut Pinot certainly looked much happier than „Tatave“ when he crested the mountain last summer.