Critérium du Dauphiné – 7. und 8. Etappe:

7. Etappe: Albertville – Samoëns 1600 – 145 Km

1 ROGLIC Primoz SLO BORA-hansgrohe 04:29:16
2 JORGENSON Matteo USA Team Visma | Lease a Bike 00:00
3 CICCONE Giulio ITA Lidl-Trek 00:02
4 LAZKANO Oier ESP Movistar Team 00:02
5 GEE Derek CAN Israel-Premier Tech 00:02
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS Grenadiers 00:08
7 BUITRAGO Santiago COL Bahrain Victorious 00:14
8 DE PLUS Laurens BEL INEOS Grenadiers 00:14
9 VLASOV Aleksandr RUS BORA-hansgrohe 00:14
10 LANDA Mikel ESP Soudal Quick-Step 00:33
11 ROMO Javier ESP Movistar Team 00:33
12 MEINTJES Louis RSA Intermarché-Wanty 01:43
13 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 01:46
14 GAUDU David FRA Groupama-FDJ 02:18
15 SCOTSON Callum AUS Team Jayco-AlUla 02:23

Zwei von zwei: Primož Roglič gewinnt zweite Bergankunft und baut Führung in der Dauphiné aus

Ein déjà-vu beim Critérium du Dauphiné: Wie bereits gestern, gewinnt Primož Roglič auch die heutige Bergankunft – und erneut nach einer starken Teamvorstellung. Er setzte sich im Skiort Samoëns 1600 im Sprint gegen Matteo Jorgenson durch. In der Gesamtwertung baute Roglič seinen Vorsprung aus und führt nach sieben Etappen mit 1:02 Minuten. Aleks Vlasov liegt vor dem Schlusstag auf dem 4. Platz.
Mit dem Gewinn der Königsetappe führt Roglič weiterhin in der Punktewertung und übernahm zusätzlich auch das Trikot des besten Kletterers. Auch die Mannschaftswertung führt BORA – hansgrohe an.

Primož Roglič: „Heute ging es uns eigentlich gar nicht darum, die Etappe zu gewinnen. Aber wir wollten vom ersten Kilometer an die Kontrolle übernehmen, und das haben alle meine Teamkollegen getan. Jeder Einzelne von ihnen! Die Jungs haben alle einen tollen Job gemacht. Ich habe mich darauf konzentriert, sicher zu bleiben, und das war bei den Bedingungen nicht einfach. Aber am Ende hatte ich die Beine, um den Job zu beenden. Morgen ist wieder ein sehr harter Tag.“

BORA – hansgrohe übernahm in kompletter Mannschaftsstärke die Kontrolle im Feld und hielt den Abstand zu einer großen Führungsgruppe konstant. 45 Kilometer vor dem Ziel begann Marc Soler von der Spitze des Rennens eine Solofahrt. An der Einfahrt zum 10-Kilometer-langen Schlussanstieg betrug sein Vorsprung immer noch mehr als vier Minuten auf die Verfolger um Primož Roglič.
Nachdem Nico Denz, Marco Haller und Bob Jungels mehr als 140 Kilometer gearbeitet haben, erhöhten zunächst Matteo Sobrero und später Jai Hindley in der ersten Hälfte des Anstiegs das Tempo. Fünf Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung halbiert und nur noch ein Dutzend Fahrer in der Favoritengruppe. Aleks Vlasov erhöhte dann die Schlagzahl noch einmal, stellte Soler und drückte bis 600 Meter vor dem Ziel dem Rennen erneut seinen Stempel auf. Dann begann der Kampf um den Tagessieg. Am 250-Meter-Schild begann Roglič seinen Sprint und holte sich im Gelben Trikot den Tagessieg.

8. Etappe: Thônes – Plateau des Glières – 152 Km

1 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS Grenadiers 04:18:02
2 JORGENSON Matteo USA Team Visma | Lease a Bike 00:00
3 GEE Derek CAN Israel-Premier Tech 00:15
4 DE PLUS Laurens BEL INEOS Grenadiers 00:35
5 BUITRAGO Santiago COL Bahrain Victorious 00:35
6 ROGLIC Primoz SLO BORA-hansgrohe 00:48
7 CICCONE Giulio ITA Lidl-Trek 00:48
8 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 00:58
9 VLASOV Aleksandr RUS BORA-hansgrohe 00:58
10 LANDA Mikel ESP Soudal Quick-Step 01:10
11 LAZKANO Oier ESP Movistar Team 01:22
12 ROMO Javier ESP Movistar Team 02:04
13 HAIG Jack AUS Bahrain Victorious 02:04
14 SCOTSON Callum AUS Team Jayco-AlUla 02:04
15 MEINTJES Louis RSA Intermarché-Wanty 02:06

Endstand:

1 ROGLIC Primoz SLO BORA-hansgrohe 25:35:40
2 JORGENSON Matteo USA Team Visma | Lease a Bike 00:08
3 GEE Derek CAN Israel-Premier Tech 00:36
4 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS Grenadiers 01:00
5 DE PLUS Laurens BEL INEOS Grenadiers 02:04

6 VLASOV Aleksandr RUS BORA-hansgrohe 02:06
7 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 02:25
8 CICCONE Giulio ITA Lidl-Trek 02:54
9 LAZKANO Oier ESP Movistar Team 02:54
10 LANDA Mikel ESP Soudal Quick-Step 04:13
11 BUITRAGO Santiago COL Bahrain Victorious 04:28
12 ROMO Javier ESP Movistar Team 05:53
13 SCOTSON Callum AUS Team Jayco-AlUla 06:04
14 MEINTJES Louis RSA Intermarché-Wanty 06:57
15 GAUDU David FRA Groupama-FDJ 11:10
16 HAIG Jack AUS Bahrain Victorious 12:12
17 SOLER Marc ESP UAE Team Emirates 12:47
18 SEPULVEDA Eduardo ARG Lotto Dstny 13:36
19 MARTIN Guillaume FRA Cofidis 14:32
20 HINDLEY Jai AUS BORA-hansgrohe 16:29

Primož Roglič gewinnt das Critérium du Dauphiné 2024

Das Critérium du Dauphiné war als Generalprobe für die Tour de France gedacht und dieser Probelauf ist gelungen. Primož Roglič hat das Etappenrennen gewonnen. Für Roglič ist es der erste Rundfahrtsieg des Jahres. Für BORA – hansgrohe ist es der erste Sieg bei der Dauphiné.
Als zweifacher Etappensieger legte er in den letzten beiden Tagen den Grundstein, um das Gelbe Trikot des Gesamtsiegers und das Grüne Trikot des Punktbesten heimzubringen. Darüber hinaus gewinnt BORA – hansgrohe auch die Mannschaftswertung und unterstreicht damit die Geschlossenheit im Team vor dem Saisonhöhepunkt.

Primož Roglič: „Es ist verrückt, die Dauphiné zu gewinnen. Ich bin mit einem Vorsprung in den Tag gestartet und konnte ein bisschen spielen, aber am Ende musste ich alles geben, um zu gewinnen. Ich habe unter den Anstrengungen der letzten drei Tage gelitten. Es war knapp, aber es hat zu meinen Gunsten geklappt. Ich möchte diesen Moment genießen, denn so ein Rennen gewinnt man nicht jeden Tag.“

Zur Schlussetappe war noch einmal eine Bergankunft vorgesehen. Nach 160 Kilometern bildete das Finale auf dem Plateau des Glières den Schlusspunkt. Ausgestattet mit dem Gelben Trikot übernahm BORA – hansgrohe erneut die Verantwortung im Feld und kontrollierte den ganzen Tag über eine große Ausreißergruppe. 5 Kilometer vor dem Ziel wurde es spannend: Carlos Rodriguez attackierte und konnte sich mit dem Zweitplatzierten Matteo Jorgenson und dem Drittplatzierten Derek Gee von Primož Roglič absetzen. Während Rodriguez um den Tagessieg kämpfte, entbrannte zwischen Jorgenson und Roglič ein Sekundenkampf um das Gelbe Trikot. Jorgenson wurde Tageszweiter – Roglič erreichte das Ziel auf Rang 6 und gewinnt das Critérium du Dauphiné mit einem Vorsprung von 8 Sekunden.

Interview Rolf Aldag
Kurz nach dem Gewinn des Critérium du Dauphiné haben wir mit Rolf Aldag, Head of Sports bei BORA – hansgrohe, gesprochen. Er hat nicht nur die Rundfahrt als Sportdirektor begleitet, sondern ist auch mit dem Dauphiné-Team gleich in das nächste Höhentrainingslager weitergereist.

Welche Atmosphäre spürst Du im Team nach der Dauphiné?

“Die Stimmung ist gut. Direkt nach der Rundfahrt merkte man schon, wie physisch anspruchsvoll die Woche war. Gefühlt sind alle Fahrer etwas müde und erst einmal mit Mittagsschlaf beschäftigt. Dieser Tag danach diente der Regeneration und die nutzt jeder Fahrer unterschiedlich: Primož und Bob sind zum Beispiel mit dem Rad hoch in unsere Basis gefahren – andere haben sich entschieden, locker auf der Rolle zu fahren. Und jetzt geht es hier oben im Höhentrainingslager weiter.”

Acht Tage Dauphiné waren eine Achterbahn und am Ende wurde es noch einmal spannend. Wie hast Du die letzten 5 Kilometer des Rennens erlebt?

“Die letzten 5 Rennkilometer waren natürlich sehr interessant. Im Auto hinter dem Feld sind unsere Informationen häufig auf die Durchsagen von Radio Tour begrenzt. Wir können noch Details an die Fahrer weitergeben, versuchen zu motivieren und zu animieren. Aber im eigentlichen Finale sind wir nur Zeuge dessen, was passiert. In dem Fall war es nicht notwendig, große Streckeninformationen an Primoz zu geben. Wir wussten, dass die letzten 2,5 Kilometer leichter werden: eine kurze Abfahrt, den Schwung mitnehmen. Also drücken wir Rodriguez ein bisschen die Daumen, dass er den Sprint gegen Jorgensen gewinnt und so 4 Sekunden Zeitbonifikation Unterschied zu unseren Gunsten macht. Und wenn man mal in aller Ruhe bis acht zählt, dann können 8 Sekunden lang sein.”

Kam dieser Erfolg genau zum richtigen Zeitpunkt?

„Jeder Erfolg ist immer gut. Es ist eine Bestätigung für die Prozesse bei uns im Team. Die Dauphiné gewinnt man nicht jeden Tag. Sie ist, wie die Tour de Suisse oder auch Tirreno-Adriatico und Paris-Nizza, ein sehr bedeutsames Rennen. Insofern ist ein Sieg immer gut für die Motivation, für die Moral im Team. Für uns überwiegt aber fast, dass dieser schöne Erfolg unseren Weg Richtung Tour de France bestätigt. Es ist wichtig, dass wir kurz vor der Tour nicht alles infrage stellen müssen. Wir wissen jetzt sehr genau, wo wir stehen.“

Oft hat die Teamwertung nicht den größten Wert. Wie schätzt Du es mit Blick auf das Team-Building ein, dass alle 7 Fahrer bei der Dauphiné auf dem Podium standen?

„Die Teamwertung zu gewinnen und mit 7 Fahrern auf dem Podium zu sein, ist etwas Schönes. Es ist mehr oder weniger eine Begleiterscheinung, aber als Team braucht es eben auch jedes Mal drei Fahrer für die Zeitnahme, die in die Mannschaftswertung einfließen. Der Gewinn dieser Wertung zeigt, dass wir in der Spitze drei Fahrer haben, die weit vorne mitfahren können. Bei der Dauphiné wurde die Zeit nicht über Ausreißergruppen gemacht, die 20 Minuten nehmen. Hier waren es immer die Besten gegen die Besten. Dann mit sieben Minuten das Mannschaftsklassement zu gewinnen und gemeinsam auf dem Podium zu stehen, war schon sehr schön. Auch weil einige Fahrer selten die Möglichkeit haben, auf dem Podium bei einem WorldTour-Rennen zu stehen.“

In knapp zwei Wochen startet die Tour. Woran kann in dieser Schlussphase noch gearbeitet werden?

„Von der Grundaufstellung sind wir da und müssen uns keine großen Gedanken machen. Gesund bleiben, ist superwichtig. Heile bleiben, ist superwichtig. Wir arbeiten weiter fokussiert an Details. Details verbessern, das geht immer und das darf man nie zu leichtnehmen. Als allererstes geht es nach der Dauphiné darum, sich zu erholen. Auch wenn wir noch weiter einen Aufwärtstrend machen wollen, müssen wir jetzt ersteinmal Luft holen und ein paar Tage vorbeiziehen lassen, um alle Fahrer wieder mental und körperlich frisch werden zu lassen.“