111. Tour de France – 9. Etappe

9. Etappe: Troyes-Troyes – 199 Km

1 TURGIS Anthony FRA TotalEnergies 04:19:43
2 PIDCOCK Tom GBR INEOS Grenadiers 00:00
3 GEE Derek CAN Israel-Premier Tech 00:00
4 ARANBURU Alex ESP Movistar Team 00:00
5 HEALY Ben IRL EF Education-EasyPost 00:00
6 LUTSENKO Alexey KAZ Astana Qazaqstan Team 00:00
7 ROMO Javier ESP Movistar Team 00:12
8 STUYVEN Jasper BEL Lidl-Trek 00:18
9 GIRMAY Biniam ERI Intermarché-Wanty 01:17
10 MATTHEWS Michael AUS Team Jayco-AlUla 01:17
11 VAN DER POEL Mathieu NED Alpecin-Deceuninck 01:17
12 TILLER Rasmus NOR Uno-X Mobility 01:17
13 COSTA Rui POR EF Education-EasyPost 01:17
14 FUGLSANG Jakob DEN Israel-Premier Tech 01:17
15 GAUDU David FRA Groupama-FDJ 01:17
16 ACKERMANN Pascal GER Israel-Premier Tech 01:46
17 PAGE Hugo FRA Intermarché-Wanty 01:46

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE Team Emirates 35:42:42
2 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 00:33
3 VINGEGAARD Jonas DEN Team Visma | Lease a Bike 01:15
4 ROGLIC Primoz SLO Red Bull-BORA-hansgrohe 01:36
5 AYUSO Juan ESP UAE Team Emirates 02:16
6 ALMEIDA Joao POR UAE Team Emirates 02:17
7 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS Grenadiers 02:31

8 LANDA Mikel ESP Soudal Quick-Step 03:35
9 GEE Derek CAN Israel-Premier Tech 04:02
10 JORGENSON Matteo USA Team Visma | Lease a Bike 04:03
11 VLASOV Aleksandr RUS Red Bull-BORA-hansgrohe 04:36
12 YATES Adam GBR UAE Team Emirates 04:56
13 BERNAL Egan COL INEOS Grenadiers 05:25
14 CICCONE Giulio ITA Lidl-Trek 05:35
15 BUITRAGO Santiago COL Bahrain Victorious 05:53
16 BILBAO Pello ESP Bahrain Victorious 05:58
17 GALL Felix AUT Decathlon AG2R La Mondiale 06:06
18 HINDLEY Jai AUS Red Bull-BORA-hansgrohe 06:24
19 MAS Enric ESP Movistar Team 06:27
20 HEALY Ben IRL EF Education-EasyPost 07:13
21 CRAS Steff BEL TotalEnergies 07:23

Turgis gewinnt spektakuläre Gravel-Etappe

Radsport total: Die heutige Etappe bot alles was den Radsport so attraktiv macht. Vom Start weg Ausreißversuche, mal gelungen, mal eingefangen; Attacken der großen Favoriten Pogacar und Evenepoel; Konter von Vingegaard auf dem Rad seines Kollegen Tratnik; distanzierte Mitfavoriten und ihr Comeback wie Roglic, häufige Führungswechsel, Defekte und zum Glück wenig Stürze. Und das trotz des äußerst strapaziösen Terrains mit 14 Schotterabschnitten, die zu neuerlichen Angriffen reizten, Staus verursachten und die Fahrer zum Absteigen und Schieben ihrer Räder zwangen. Und am Ende ein lange wie der sichere Sieger aussehender Jasper Stuyven, der nach einem faszinierenden Sprint rund 600 m vor dem Ziel in Troyes doch noch von Anthony Turgis eingeholt wurde. Der damit den dritten französischen Etappenerfolg feiern konnte.

Heute wurde unmittelbar nach der Startfreigabe in Troyes attackiert. Unruhiges Hin und Her auf Asphalt und Gravel. Es dauerte lange, bis eine Ausreißergruppe sich gefunden hatte. Zehn Fahrer konnten sich bei der ersten Schotterstrecke absetzen. Dennoch blieben die Abstände so gering, dass sich keiner sicher sein konnte. Das einzige was sicher war, war die Veränderung. Schon auf dem zweiten Gravelabschnitt chaotische Bilder – Motto: wer sein Rad liebt, der schiebt. Erstes Opfer Boras Kapitän Roglic, der abgehängt wurde, kurz nach dem Zwischensprint in Fontette jedoch wieder aufschließen konnte. Für Roglic blieb es ein Leidenstag. Mit ungebrochener Moral und starken Helfern kam er jedoch immer wieder zurück und büßte am Ende keine Zeit im Kampf um das Podium ein. Das galt ähnlich auch für Vingegaard, der nach einem Defekt den Großteil der Etappe mit dem Rad seines Teamkollegen Tratnik fahren musste.

Pogacar versucht es immer wieder

Dennoch waren die drei Favoriten und Ersten im Gesamtklassement heute stärker. Das zeigten vor allem Pogacar und Evenepoel, die ihre Muskeln spielen ließen und ausgerechnet auf den Schotterstrecken beschleunigten und Druck auf ihre Konkurrenten ausübten. Besonders spannend, als das Trio mit Vingegaard zur Spitzengruppe vor- aber nicht weiterfuhr. Da waren noch 70 km zurückzulegen. Deshalb ließen sie sich wieder ins Hauptfeld und ihre Teams zurückfallen. Doch Pogacar probierte es immer wieder. Und hätte damit eigentlich die Auszeichnung kämpferischster Fahrer verdient gehabt. Ebenso wie Jasper Stuyven, der am Ende als solcher aufs Podium durfte. Schrecksekunde für Red Bull-Bora, als Vlasov ungebremst in einen Straßengraben stürzte, mit einigen groben Hautabschürfungen jedoch noch glimpflich davon kam und wieder aufs Rad steigen und die Etappe beenden konnte.

Turgis gewinnt im Sprint

In der Zwischenzeit kämpfte die achtköpfige Spitzengruppe um den Tagessieg. Trotz aller Bemühungen von Van der Poel, Girmay & Co machten sie den Sieg unter sich aus. Anthony Turgis hatte am Schluss die besten Beine und fuhr als Erster über die Ziellinie in Troyes. Pascal Ackermann gewann den Sprint des dezimierten Hauptfeldes. Sein Kommentar nach der Etappe: „Saugeiles Rennen.“ Bei den Trikotträgern vor dem morgigen Ruhetag keine Änderungen.

Den ersten Ruhetag verbrachte Red Bull – BORA – hansgrohe mit gemischten Gefühlen. Einerseits wurde das sportliche Ziel vorerst erreicht: Primož Roglič hat die ersten Hürden gemeistert und liegt auf Rang 4. Auch nach der mit Spannung erwarteten Schotteretappe trennen ihn nur 21 Sekunden vom Podium.

Auf der anderen Seite musste das Team einen schmerzlichen Verlust hinnehmen: Aleks Vlasov verletzte sich bei einem Sturz auf der neunten Etappe. Nach ersten Untersuchungen unmittelbar nach Etappenende, Röntgen- und CT-Aufnahmen sowie weiteren Untersuchungen am Ruhetag stand die Diagnose fest: Bruch des Sprunggelenks im rechten Fuß. Aleks reiste noch vor dem Start der zehnten Etappe ab, um sich voll und ganz der Regeneration zu widmen.