Archiv für den Tag: 24. Juni 2019

Podestplatz für Shane Archbold auf der Schlussetappe der Tour of Slovenia

Am Schlusstag der Slowenien-Rundfahrt ging es von Trebnje nach Novo Mesto im Südwesten des Landes. Dazwischen lagen 167,5 km und in der zweiten Rennhälfte zwei Anstiege der 3. Kategorie. Der letzte wartete etwa 30 km vor dem Ziel mit einer Länge von knapp 5 km und einer Steigung von durchschnittlich 8,6 Prozent. Danach ging es stetig bergab und am Ende über ein flaches Teilstück in Richtung Ziel. BORA – hansgrohe musste heute ohne Pascal Ackermann an den Start gehen, da der deutsche Meister leider aus gesundheitlichen Gründen auf das Rennen verzichten musste. Auch heute waren die Fahrer auf einem Großteil der Strecke ständigem Regen ausgesetzt, trotzdem ließ sich eine kleine Ausreißergruppe nicht abhalten und entkam gleich zu Beginn der Etappe. Das Feld erlaubte dem Trio aber nie mehr als etwa vier Minuten Vorsprung und mit noch 55 km bis zum Ziel war es dann um die Ausreißer geschehen. Wenig später attackierten vier Fahrer und rissen eine kleine Lücke, doch im Schlussanstieg wurde das Quartett letztlich wieder gestellt. Mittlerweile rückte BORA – hansgrohe nach vorne, während das Peloton sich in der Steigung sichtlich ausdünnte. Angeführt von Mitchelton-SCOTT, setzte sich in der Abfahrt eine größere Gruppe, in der sich auch Shane Archbold und Oscar Gatto befanden, vom Feld ab. Bei der ersten Überquerung der Ziellinie in Novo Mesto hatten die Führenden noch mehr als eine Minute Vorsprung. Auf den letzten 1000 m fuhren Oscar Gatto und Shane Archbold an der Spitze der 20 Fahrer starken Gruppe, doch in der engen kopfsteingepflasterten Kurve kurz vor dem Ziel musste Shane wegen einer Welle etwas ausweichen und plötzlich bremsen. Damit geriet der Neuseeländer etwas ins Hintertreffen, konnte aber am Ende hinter dem Tagessieger G. Nizzolo als Dritter die Ziellinie erreichen.
Reaktionen im Ziel
“Es war schade, dass Pascal krank geworden ist. Aber Erik und ich versuchten heute noch ein gutes Resultat einzufahren. Am Ende waren nur Oscar und ich in der ersten Gruppe und so haben wir unser Bestes gegeben im finalen Sprint mitzumischen. Oscar hat einen guten Lead-out für mich gemacht, aber in der Kurve musste ich wegen eines anderen Fahrers ausweichen und bremsen. Das war schade, denn als Lead-out Fahrer habe ich nicht so viele Möglichkeiten, selbst ein gutes Ergebnis zu erzielen. Aber alles in allem können wir mit dem dritten Platz in einem hektischen Sprintfinale doch zufrieden sein.”
– Shane Archbold

„Wir mussten heute unseren Plan ändern, weil Pascal nicht an den Start gehen konnte. Das war natürlich schade, aber wir hatten eine flexible Strategie. Wir wollten die schnellen Fahrer, die an der Spitze lagen unterstützen, denn wir wussten, dass es für die reinen Sprinter heute schwer werden würde. Am Ende belegte Shane einen ausgezeichneten dritten Platz und dieses Ergebnis zeigt, dass er seinen Platz im Team verdient hat. Im Finale bewies er seine Stärke und auch Oscar hat einen fantastischen Job gemacht und Shane in eine optimale Position für den Sprint gebracht. Wir können mit dem heutigen Resultat, dem Sieg von Pascal auf der ersten Etappe und der Leistung des ganzen Teams bei der Slowenien – Rundfahrt sehr zufrieden sein.“
– Christian Poemer, sportlicher Leiter

1 Giacomo Nizzolo (Ita) Dimension Data 4:01:55
2 Luka Mezgec (Slo) Mitchelton-Scott
3 Shane Archbold (NZl) Bora-Hansgrohe
4 Andrea Vendrame (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec
5 Davide Cimolai (Ita) Israel Cycling Academy
6 Vincenzo Albanese (Ita) Bardiani CSF
7 Umberto Marengo (Ita) Neri Sottoli–Selle Italia–KTM
8 Tadej Pogacar (Slo) UAE Team Emirates
9 Simone Velasco (Ita) Neri Sottoli–Selle Italia–KTM
10 Giovanni Visconti (Ita) Neri Sottoli–Selle Italia–KTM
GC:
1 Diego Ulissi (Ita) UAE Team Emirates 19:41:23
2 Giovanni Visconti (Ita) Neri Sottoli–Selle Italia–KTM 0:00:22
3 Aleksandr Vlasov (Rus) Gazprom–Rusvelo 0:00:25
4 Tadej Pogacar (Slo) UAE Team Emirates 0:00:30
5 Andrea Vendrame (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:01:04
6 Esteban Chaves (Col) Mitchelton-Scott 0:01:08
7 Fausto Masnada (Ita) Androni Giocattoli-Sidermec 0:01:21
8 Ben Hermans (Bel) Israel Cycling Academy 0:02:21
9 Jan Polanc (Slo) UAE Team Emirates 0:03:17
10 Lorenzo Rota (Ita) Bardiani CSF 0:04:49
11 Aleksei Rybalkin (Rus) Gazprom–Rusvelo 0:04:56
12 Radoslav Rogina (Cro) Adria Mobil 0:07:12
13 Grega Bole (Slo) Bahrain-Merida 0:08:03
14 Sebastian Schönberger (Aut) Neri Sottoli–Selle Italia–KTM 0:08:09
15 Jay Mc Carthy (Aus) Bora-Hansgrohe

Auch auf der Königsetappe nicht zu stoppen: Patrick Konrad beendet die Tour de Suisse auf dem dritten Gesamtrang

Die heutige letzte Etappe der Tour de Suisse war zugleich auch die Königsetappe der Rundfahrt. Rund um Ulrichen waren zwar nur 101,5 km zu absolvieren, allerdings standen mit dem Nufenenpass, dem Gotthard Pass und dem Furkapass gleich drei HC Berge auf dem Programm, mit insgesamt mehr als 3000 hm. Wie erwartet begann dann das Rennen gleich mit mehreren Angriffen. Unterschiedliche Fahrer versuchten sich vom Feld zu lösen, und letztlich lag H. Carthy am Nufenenpass an der Spitze, verfolgt von einer stark besetzten Gruppe mit Aru, Kämna, Frank, Soler und Spilak. Das Feld mit etwa zwei Minuten Abstand wurde zu diesem Zeitpunkt von Lukas Pöstlberger angeführt, denn mehrere Fahrer an der Spitze waren eine Gefahr für den Podestplatz von Patrick Konrad. Am Gotthard fiel Aru aus der Verfolgergruppe zurück, während Carthy seinen Vorsprung ausbauen konnte. Im Feld übernahm zwischenzeitlich Astana das Kommando, da der Vorsprung des Führenden auf über vier Minuten angewachsen war. Zu diesem Zeitpunkt war neben Patrick Konrad auch Lukas Pöstlberger noch in der Gruppe der Favoriten vertreten. Im kurzen Flachstück zwischen Gotthard und Furkapass arbeitete nun auch Lukas für seinen Leader. Im letzten Anstieg lancierte J. Hirt einen Angriff aus dem Feld, während aus der Verfolgergruppe Soler und Kämna zurückfielen. Als wenig später auch Mas attackierte, setzte Patrick Konrad nach und erhöhte das Tempo in der Gruppe der Favoriten. Konrad konnte die Lücke schließen, als Pozzovivo das Kommando übernahm, um einen Angriff von R. Dennis vorzubereiten. Dieser attackierte auf dem letzten Kilometer vor der Passhöhe und nur E. Bernal war in der Lage zu folgen, während nun auch Frank und Spilak eingeholt wurden. In der Abfahrt machte Patrick Konrad das Tempo in der zweiten Verfolgergruppe, doch im letzten Flachstück belauerten sich Konrad, Benoot und Hirt, die im Gesamtklassement nur um neun Sekunden von einander getrennt waren. Spilak und Frank nutzen diese Situation für einen erneuten Angriff, doch Konrad kontrollierte die Situation bis zum Ende. Mit dem 9. Etappenrang sicherte sich der Österreicher Rang drei der Gesamtwertung der Tour de Suisse 2019. Peter Sagan holte sich zum 8. Mal die Punktewertung der Rundfahrt.
Reaktionen im Ziel
„Ich bin natürlich superhappy mit diesem Podium. Das Team hat heute sehr gut für mich gearbeitet. Am Anfang als einige gefährliche Fahrer in der Gesamtwertung attackiert haben, haben sie alles unter Kontrolle behalten, und es war wichtig, Lukas bis zum letzten Anstieg dabei zu haben. Dort konnte ich mit den Besten gut mithalten, die Attacken von Hirt und Mas habe ich pariert, der letzte Kilometer war dann hart. Ich habe mich auf meine Kontrahenten in der Gesamtwertung konzentriert, als Dennis und Bernal weggegangen sind. Die ganze Woche war hervorragend und ich denke, ich bin für die Tour bereit.“ – Patrick Konrad

„Das war heute noch einmal eine hammerharte Etappe mit drei HC Anstiegen und über 3000 hm. Wir wollten natürlich alles geben, um Patrick’s Podiumsplatz abzusichern, und das Team hat unglaublich gut gearbeitet. Besonder Lukas war heute sehr stark und konnte bis zum Schlussanstieg bei Patrick bleiben. Patrick hatte die Beine, ist klug gefahren, und konnte die wichtigen Attacken kontern. Dieses Podium hat er mehr als verdient. Auch Peter konnte sein Punktetrikot nach Hause bringen. Auf den ersten beiden Anstiegen war er im Feld, danach ist er sein eigenes Tempo gefahren, um im Zeitlimit zu bleiben. Wir sind mit dieser Woche sehr zufrieden. Dritter der Gesamtwertung, einen Etappensieg und der Sieg in der Punktewertung, was will man mehr.“ – Jan Valach, sportlicher Leiter
1 Hugh John Carthy (GBr) EF Education First 3:01:49
2 Rohan Dennis (Aus) Bahrain-Merida 0:01:02
3 Egan Bernal (Col) Team Ineos
4 Mathias Frank (Swi) AG2R La Mondiale 0:01:52
5 Simon Spilak (Slo) Katusha-Alpecin
6 Carlos Betancur (Col) Movistar Team 0:02:15
7 Tiesj Benoot (Bel) Lotto Soudal
8 Domenico Pozzovivo (Ita) Bahrain-Merida
9 Patrick Konrad (Aut) Bora-Hansgrohe
10 Jan Hirt (Cze) Astana Pro Team
11 Rob Britton (Can) Rally UHC Cycling 0:03:07
12 Nicolas Roche (Irl) Team Sunweb
13 Patrick Schelling (Swi) Switzerland
14 Jonathan Castroviejo (Spa) Team Ineos
GC:
1 Egan Bernal (Col) Team Ineos 27:43:10
2 Rohan Dennis (Aus) Bahrain-Merida 0:00:19
3 Patrick Konrad (Aut) Bora-Hansgrohe 0:03:04
4 Tiesj Benoot (Bel) Lotto Soudal 0:03:12
5 Jan Hirt (Cze) Astana Pro Team 0:03:13
6 Simon Spilak (Slo) Katusha-Alpecin 0:03:48
7 Domenico Pozzovivo (Ita) Bahrain-Merida 0:04:14
8 Carlos Betancur (Col) Movistar Team 0:04:35
9 Enric Mas (Spa) Deceuninck-QuickStep 0:04:53
10 Nicolas Roche (Irl) Team Sunweb 0:05:27
11 Patrick Schelling (Swi) Switzerland 0:05:38
12 Marc Soler (Spa) Movistar Team 0:06:27
13 Sergio Henao (Col) UAE Team Emirates 0:08:17
14 Fabio Felline (Ita) Trek-Segafredo 0:09:06
15 Jonathan Castroviejo (Spa) Team Ineos 0:09:15