12. Etappe: Aurillac-Villeneuve-sur-Lot – 204 Km
Girmay siegt und siegt und siegt
Ergebnis
1. Biniam Girmay (ERI) – Intermarché-Wanty 4:17:15
2. Wout van Aert (BEL) – Visma-Lease a Bike
3. Pascal Ackermann (GER) – Israel-Premier Tech
4. Jasper Philipsen (BEL) – Alpecin-Deceuninck
5. Arnaud de Lie (BEL) – Lotto-Dstny alle
6. Alexander Kristoff (NOR) – Uno-X
7. Phil Bauhaus (GER) – Bahrain Victorious alle
8. Bryan Coquard (FRA) – Cofidis
9. Dylan Groenewegen (NED) – Jayco-Alula
10. Ryan Gibbons (RSA) – Lidl-Trek
11. Marijn van den Berg (NED) – EF Education-Easypost gleiche
12. Sam Bennett (IRL) – Decathlon-AG2R
13. Clément Russo (FRA) – Groupama-FDJ
14. Bram Welten (NED) – DSM-PostNL
15. Jasper Stuyven (BEL) – Lidl-Trek Zeit
Wenn es läuft, dann läuft es: Biniam Girmay (Intermarché) feierte in Villeneuve-sur-Lot bereits seinen dritten Tagessieg. Auf der 12. Etappe schob der 24-jährige Eritreer in einem relativ unorganisierten Massensprint ein knappes Vorderrad vorbei an Wout van Aert (Visma). Dahinter rollte Pascal Ackermann (Israel) an 3. Position ein.
Die beiden außer Girmay bisher anderen Sprintsieger Cavendish (Astana) und Philipsen (Alpecin) starteten von viel zu weit hinten und kamen nicht mehr über die Plätze 5 und 6 hinaus. Démare und Cavendish verloren ihre Plätze 3 und 5 durch Distanzierung seitens der Kommissäre. Die anderen Fahrer rückten in der Tageswertung entsprechend auf.
Und wenn es nicht läuft, dann kommt es noch schlimmer: Primoz Roglic (Red Bull), bisher auf Platz 4 der Gesamtwertung und im Prinzip ohne große Ambitionen nach oben oder unten, war in einen Massensturz 12 Kilometer vorm Ziel verwickelt. Mit an der Schulter aufgerissenem Trikot verlor er, begleitet von den Teamkollegen, satte zweieinhalb Minuten.
Hattrick von Girmay
Tour de France 2024 | Etappe 12 | Aurillac > Villeneuve-sur-Lot
Zum dritten Mal erreichte Biniam Girmay heute als Etappensieger das Ziel. Pascal Ackermann war am Schluss eingebaut und wurde 3.. Das größte Pech hatte jedoch Primoz Roglic, der unverschuldet kurz vor Schluss in einen Sturz verwickelt wurde, dadurch mehr als zwei Minuten auf die Podiumskandidaten verlor und auf Platz 6 zurückfiel. Die beiden Protagonisten von gestern, Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard kamen mit dem Hauptfeld ins Ziel.
In Aurillac starteten nach der Aufgabe von Cavendishs Anfahrer Michael Morkov (Covid) 167 Fahrer. Vermutlich mit schweren Beinen in eine kurvige, eher flache Etappe. Nach der Freigabe dennoch die erste Attacke von Kevin Geniets (GFC). Doch wer auch immer auszureißen versuchte, auf den ersten 20 km ließ das Feld keinen weg. Während vorne immer wieder die Post abging, musste Sprinter Fabio Jakobsen krank aufgeben. Gleichzeitig ein vielversprechender Ausreißversuch mit Abrahamsen (UXM), der für Pogacar das Bergtrikot trug, Madouas und Pacher (beide GFC) sowie Turgis (TEN), dem Etappensieger von Troyes. Sturz im Peloton, Pogacar und Ackermann involviert. Zum Glück ging’s für beide rasch weiter. Der Abstand zur Spitze nach 40 km 3’28’’. Die vom Sturz etwas stärker betroffenen Fahrer kamen bis auf Jonas Rickaert wieder zurück.
Bergwertung: Gleichstand Pogacar und Abrahamsen
An der Côte d’Autoire (4. Kategorie, eine Passage von 8 %) Vorsprung 2’13’’. Punkt für Abrahamsen – wie erwartet. Die Nachführarbeit organisierten die Teams um Philipsen und Gaviria und kamen näher. Konsequent: Abrahamsen fügte auf der Kuppe der Côte de Rocamadour den Punkt seinem Konto hinzu. Längere Zeit hatte sich Pelle Bilbao hinter dem Feld gequält. Noch vor der Sprintwertung der 11. Ausfall seit Florenz. Den Sprint der Ausreißer gewann Turgis (20 Punkte) vor seinen Fluchtkollegen. An der Spitze des Feldes – 1’25’’ später – siegte Girmay (11 Punkte) locker vor Philipsen (10) und Coquard (9). Alpecin und Movistar hielten das Tempo hoch und waren vor der Côte de Montcléra keine Minute mehr hinter der Spitze. Turgis musste abreißen lassen. Abrahamsen sicherte sich auch die 3. Bergwertung und liegt jetzt mit 36 Punkten gleichauf mit Pogacar. 42 km vor dem Ziel: Ausreißer eingeholt.
Folgenschwerer Sturz von Roglic
Noch 30 km. An der Spitze hatten die Sprinterteams von den Mannschaften der Favoriten Gesellschaft bekommen. Sturz im Feld an einem Fahrbahnteiler. Ausgerechnet Roglic stürzte dadurch – unverschuldet, konnte zwar gleich weiterfahren, büßte aber Zeit ein. Sein Team spannte sich vor ihn, aber bei dem Höllentempo Richtung Ziel verlor er am Ende 2’27“! Was für ein Pech. Vorne eröffnete Degenkolb (DSM) den Sprint zusammen mit Cavendishs Team. Auch Ackermann und Bauhaus gut platziert. Und Démare, der seinem ersten Sieg entgegenfuhr. Doch von hinten kamen Van Aert und Girmay. Und der Mann im Grünen Trikot holte seinen dritten Sieg knapp vor Van Aert und Démare. Dritter Pascal Ackermann vor Mark Cavendish. Phil Bauhaus Siebter. Bei den deutschen Sprintern ist der Knoten noch nicht geplatzt. Kämpferischster Fahrer wurde Pacher; keine Änderungen bei den Trikotträgern.
Update: Arnaud Demare und Mark Cavendish wurden von der Jury zurückgestuft.
Gesamtwertung
1. Tadej Pogacar (SLO) – UAE-Emirates 49:17:49
2. Remco Evenepoel (BEL) – Soudal-Quick Step +1:06
3. Jonas Vingegaard (DEN) – Visma-Lease a Bike +1:14
4. João Almeida (POR) – UAE-Emirates +4:20
5. Carlos Rodriguez (ESP) – Ineos Grenadiers +4:40
6. Primoz Roglic (SLO) – Red Bull-Bora +4:42
7. Mikel Landa (ESP) – Soudal-Quick Step +5:38
8. Adam Yates (GBR) – UAE-Emirates +6:59
9. Juan Ayuso (ESP) – UAE-Emirates +7:09
10. Giulio Ciccone (ITA) – Lidl-Trek +7:36
Tadej Pogacar (UAE) behielt ein weiteres Mal das Gelbe Trikot des Gesamtführenden – mit nach der 12. Etappe unverändert 66 Sekunden vor Evenepoel (Soudal) und 74 vor Vingegaard. Roglic fiel durch den Sturz und den anschließenden Zeitverlust vom 4. auf den 6. Platz zurück.
Grünes Trikot
1. Biniam Girmay (ERI) – Intermarché-Wanty 328 p.
2. Jasper Philipsen (BEL) – Alpecin-Deceuninck 221
3. Anthony Turgis (FRA) – Totalenergies 141
4. Jonas Abrahamsen (NOR) – Uno-X 124
5. Bryan Coquard (FRA) – Cofidis 117