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Lombardei Rundfahrt – 252 Km


HERBERT MOOS Foto

1 POGACAR Tadej SLO UAE Team Emirates 06:04:58
2 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 03:16
3 CICCONE Giulio ITA Lidl-Trek 04:31
4 IZAGIRRE Ion ESP Cofidis 04:34
5 MAS Enric ESP Movistar Team 04:34
6 SIVAKOV Pavel FRA UAE Team Emirates 04:34
7 VAN EETVELT Lennert BEL Lotto Dstny 04:34
8 POWLESS Neilson USA EF Education-EasyPost 04:58
9 GAUDU David FRA Groupama-FDJ 04:58
10 MEURISSE Xandro BEL Alpecin-Deceuninck 04:58
11 ADRIÀ Roger ESP Red Bull-BORA-hansgrohe 04:58
12 MOLLEMA Bauke NED Lidl-Trek 04:58
13 STORER Michael AUS Tudor Pro Cycling Team 04:58
14 PELLIZZARI Giulio ITA VF Group-Bardiani CSF-Faizanè 05:45
15 ARENSMAN Thymen NED INEOS Grenadiers 07:06
16 QUINTANA Nairo COL Movistar Team 07:28
17 RYAN Archie IRL EF Education-EasyPost 07:28
18 FORTUNATO Lorenzo ITA Astana Qazaqstan Team 07:28
19 ZIMMERMANN Georg GER Intermarché-Wanty 07:56
20 ZANA Filippo ITA Team Jayco-AlUla 07:56
21 KELDERMAN Wilco NED Team Visma | Lease a Bike 07:58
22 ZAMBANINI Edoardo ITA Bahrain Victorious 08:20
23 VERMAERKE Kevin USA Team dsm-firmenich PostNL 08:20
24 HINDLEY Jai AUS Red Bull-BORA-hansgrohe 08:20
25 MOLARD Rudy FRA Groupama-FDJ 08:20
26 TEUNS Dylan BEL Israel-Premier Tech 08:20
27 BERTHET Clément FRA Decathlon AG2R La Mondiale Team 08:39
28 PIGANZOLI Davide ITA Team Polti Kometa 08:56
29 MARTINEZ Daniel COL Red Bull-BORA-hansgrohe 08:56
30 DUNBAR Edward IRL Team Jayco-AlUla 08:56

Noch ein Erdrutschsieg für Pogacar

Tadej Pogacar (UAE) eilt weiterhin von Rekord zu Rekord. Zum 4. Mal hintereinander gewann der 26-jährige Slowene nun die Lombardei-Rundfahrt 2024, was bisher nur dem campionissimo Fausto Coppi vor einem dreiviertel Jahrhundert gelang. Mit einer 48,5-Kilometer-Alleinfahrt legte Pogacar ein weiteres Riesensolo hin und deklassierte schon wieder die gesamte Konkurrenz um Welten. Olympiasieger Remco Evenepoel (Soudal) belegte mit grotesk großem Abstand sowohl nach vorne als auch nach hinten den 2. Platz. Das Podium komplettierte Giulio Ciccone (Lidl).

Pogacar indes sackte 2 Wochen nach seinem WM-Triumph bereits seinen zweiten Sieg im Regenbogentrikot ein. Es war sein 25. Saisonsieg, davon außer dem WM-Titel sowie danach dem Giro dell’Emilia alle anderen auf WorldTour-Niveau. Scheinbar tiefenentspannt flog Pogacar der am Anschlag kämpfenden Konkurrenz mal eben um eine Minute am Berg davon. Im letzten wichtigen Rennen des Jahres rundete der beste Radprofi des aktuellen Jahrhunderts ein kaum noch zu toppendes Jahr mit je 2 Siegen bei großen Rundfahrten (Giro, Tour) und Monumenten (Lüttich und jetzt Lombardei) sowie dem WM-Triumph ab.

Ganz anders als in den italienischen Herbstrennen der vergangenen Tage gab es bei der Lombardei-Rundfahrt 2024 schönes Wetter. Weit mehr als eine Rennstunde konnte sich trotz vieler Attacken keine Spitzengruppe nennenswert absetzen. Ausgerechnet die zahlenmäßig größte Spitzen- und Verfolgergruppe ließen die Helfer von Pogacar dann aber ziehen. Diese Gruppen schlossen 169 Kilometer vorm Ziel, also schon 83 Kilometer im Rennen, zusammen.

In ihrer maximalen Ausprägung umfasste die Spitzengruppe 23 Fahrer: Axel Laurance, Xandro Meurisse (beide Alpecin), Harlod Lopez (Astana), Antonio Tiberi, Damiano Caruso, Matej Mohoric (alle Bahrain), Bastien Tronchon (Decathlon), Rudy Molard, Rémy Rochas (beide Groupama), Thymen Arensman, Brandon Smith (beide Ineos), Julien Bernard (Lidl), Gregor Mühlberger, Einer Rubio (beide Movistar), Daniel Martinez (Red Bull), Mauri Vansevenant (Soudal), Martijn Tusveld, Kevin Vermaerke (beide DSM), Eddie Dunbar (Jayco), Matteo Fabbro (Polti), Tiesj Benoot, Wilco Kelderman (beide Visma) und Anders Johannessen (Uno-X).

Pogacars Helfer ließen sich davon überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, grinsten sogar – trotz der Größe und teils hochkarätigen Besetzung dieser Spitzengruppe und zeitweise 2 bis 5 Minuten Rückstand des Pelotons. Der auf dem Papier stärkste Bergfahrer der Spitzengruppe, Tiberi, fiel als erster entkräftet schon weit vor Rennhälfte wieder zurück.

In den mutmaßlich vorentscheidenden Sormano-Anstieg war der Vorsprung der Spitzengruppe, zu der da noch 18 Fahrer gehörten, allerdings auf unter eine Minute gesunken. Just als die letzten beiden Spitzenreiter, Meurisse und Arensman, gestellt wurden, setzte Pogacar zu seiner Attacke an. Die konsternierten Evenepoel und Enric Mas (Movistar) waren schnell schon weit weg, obwohl an Position 2 und 3 des Rennens.

Einen Kilometer später schloss Lennert van Eetvelt (Lotto) zu Evenepoel und Mas auf. Oben hatte Pogacar auf das Trio innerhalb von 5,5 Kilometern 65 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Siwakow und knapp dahinter die nächste Gruppe – mit Ciccone, Adria (Red Bull), Storer (Tudor) und Pellizzari (VF Group) – fehlten hier bereits 1:45 Minuten auf den Überflieger. In der Abfahrt löste sich Evenepoel vom zaghaften Mas, an dessen Hinterrad van Eetvelt mitgefangen war. So stand auch der 2. Platz fest.

18 Kilometer vorm Ziel fuhr Siwakow zu Mas und van Eetvelt vor. Der Abstand von Pogacar zu Evenepoel und Evenepoel zum nächjsten Trio spreizte sich mehr und mehr. Im letzten Anstieg fand Ciccone Anscluss an Siwakow, Mas und van Eetvelt und stürmte sogleich davon. In der Schlussphase kam dazu auch noch Ion Izagirre aus dem nichts zum Trio. Mit Mas setzte er sich etwas von Siwakow und van Eetvelt ab und sprintete 3 Sekunden hinter Ciccone auf den 4. Platz. Mas rettete den 5. Platz vor Siwakow, gefolgt von van Eetvelt.


Foto Gabriela Niessen

Am Ende einer langen Saison hatte Pogacar im Ziel sagenhafte 3:16 Minuten Vorsprung vor Evenepoel und 4:31 vor dem 3. Platz. Auf den 8. Platz sprintete Piemont-Sieger Neilson Powless (EF) vor David Gaudu (Groupama) und Xandro Meurisse, dem damit aus der Spitzengruppe des Tages kommend ein Top-Ten-Resultat gelang.
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Il Lombardia – 238 Km


HERBERT MOOS Archivfoto

1 POGACAR Tadej BEL UAE Team Emirates 05:55:33
2 BAGIOLI Andrea ITA Soudal Quick-Step 00:52
3 ROGLIC Primoz SLO Jumbo-Visma 00:52
4 VLASOV Aleksandr RUS BORA-hansgrohe 00:52
5 YATES Simon GBR Team Jayco-AlUla 00:52
6 YATES Adam GBR UAE Team Emirates 00:52
7 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS Grenadiers 00:52
8 CARAPAZ Richard ECU EF Education-EasyPost 01:06
9 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 01:26
10 KRON Andreas DEN Lotto Dstny 01:26
11 BARDET Romain FRA Team dsm-firmenich 01:26
12 WOODS Michael CAN Israel-Premier Tech 01:26
13 COSTA Rui POR Intermarché-Circus-Wanty 01:26
14 VAN GILS Maxim BEL Lotto Dstny 01:30
15 SCHULTZ Nick AUS Israel-Premier Tech 01:50
16 BERTHET Clément FRA AG2R Citroën Team 01:50
17 HARPER Chris AUS Team Jayco-AlUla 01:50
18 FORTUNATO Lorenzo ITA EOLO-Kometa 01:50
19 HIRSCHI Marc SUI UAE Team Emirates 02:08
20 MASNADA Fausto ITA Soudal Quick-Step 02:10
21 TIBERI Antonio ITA Bahrain Victorious 02:30
22 VALTER Attila HUN Jumbo-Visma 02:56
23 JORGENSON Matteo USA Movistar Team 03:02
24 BARGUIL Warren FRA Team Arkéa-Samsic 03:43
25 MAJKA Rafal POL UAE Team Emirates 03:43
26 CHAMPOUSSIN Clément FRA Team Arkéa-Samsic 03:43
27 MADOUAS Valentin FRA Groupama-FDJ 03:43
28 PIGANZOLI Davide ITA EOLO-Kometa 03:43
29 OLDANI Stefano ITA Alpecin-Deceuninck 05:23
30 HEALY Ben IRL EF Education-EasyPost 05:35

Il Lombardia – 253 Km

1 POGAČAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 06:21:22
2 MAS NICOLAU Enric ESP MOVISTAR TEAM 00:00
3 LANDA MEANA Mikel ESP BAHRAIN VICTORIOUS 00:10
4 HIGUITA GARCIA Sergio Andres COL BORA – HANSGROHE 00:52
5 RODRIGUEZ CANO Carlos ESP INEOS GRENADIERS 00:52
6 VALVERDE Alejandro ESP MOVISTAR TEAM 01:24
7 MOLLEMA Bauke NED TREK – SEGAFREDO 01:24
8 MOLARD Rudy FRA GROUPAMA – FDJ 01:24
9 BARDET Romain FRA TEAM DSM 01:24
10 YATES Adam GBR INEOS GRENADIERS 01:26
11 PICCOLO Andrea ITA EF EDUCATION – EASYPOST 01:58
12 BARGUIL Warren FRA TEAM ARKEA – SAMSIC 01:58
13 VAN WILDER Ilan BEL QUICK-STEP ALPHA VINYL TEAM 01:58
14 BERTHET Clement FRA AG2R CITROEN TEAM 01:58
15 CICCONE Giulio ITA TREK – SEGAFREDO 02:01
16 VINGEGAARD Jonas DEN JUMBO-VISMA 02:03
17 MARTINEZ POVEDA Daniel Felipe COL INEOS GRENADIERS 02:14
18 VLASOV Aleksandr BORA – HANSGROHE 02:14

19 HONORE Mikkel DEN QUICK-STEP ALPHA VINYL TEAM 02:14
20 VANSEVENANT Mauri BEL QUICK-STEP ALPHA VINYL TEAM 02:14

Sergio Higuita zeigt eine starke Vorstellung mit viertem Platz bei Il Lombardia

Das fünfte und letzte Monument der Saison beendete auch in diesem Jahr die WorldTour-Serie. 253 km und mehr als 4,500 Höhenmeter standen bei dem „Rennen der fallenden Blätter“ auf dem Programm. Nachdem das Peloton Bergamo verlassen hatte, ging es im ersten Rennteil über anspruchsvolles Terrain bevor die Strecke etwas abflachte. Auf den letzten 70 km und mit dem legendären Anstieg hinauf zur Madonna del Ghisallo begann die entscheidende Rennphase, ehe die Ziellinie am Seeufer von Como erreicht wurde. Der Rennbeginn war von zahlreichen Attacken geprägt bis sich eine zehnköpfige Gruppe absetzte, die das Feld bis zum Fuß des Ghisallo-Anstiegs auf Distanz halten konnte. In der Steigung dünnten UAE Emirates und Jumbo – Visma das Feld aus, ehe BORA-hansgrohe dann 40 km vor dem Ziel die Kontrolle im reduzierten Peloton von ungefähr 40 Fahrern übernahm. Im Civiglio-Anstieg lancierte T. Pogačar einen entscheidenden Angriff und wurde schnell von Mas und Landa gefolgt. Eine 10-Mann Verfolgergruppe um Sergio Higuita versuchte vergebens die Lücke auf das Trio zu schließen. Der kolumbianische Meister löste sich zusammen mit C. Rodriguez aus der Gruppe, konnte aber letztendlich nicht aufschließen. Beim Sieg von T. Pogačar gewann Sergio den Sprint um den 4. Platz und beendete somit seine Saison mit einem guten Ergebnis.

Reaktionen im Ziel
„Es war ein hartes und ziemlich schnelles Rennen, mit einigen der besten Fahrern der Welt. Als sich das Feld verkleinerte, hatte ich noch einige Teamkollegen vorne mit dabei und wir waren optimistisch. Als ich mich in der kleinen Verfolgergruppe hinter Pogačar, Mas und Landa befand, fühlte ich mich immer besser, und so attackierte ich zusammen mit Rodriguez. Wir versuchten, die Lücke zu Landa zu schließen, und es sah so aus, als kämen wir gut voran, aber am Ende war es einfach nicht möglich. Dennoch muss ich sagen, dass ich mit dem vierten Platz bei diesem Monument sehr zufrieden bin. Dies ist wirklich eines der schönsten Rennen im Kalender, und ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren meinen vierten Platz verbessern und vielleicht eines Tages sogar den Sieg erringen kann.“ – Sergio Higuita

„Wir sind heute mit dem klaren Ziel ins Rennen gegangen, das letzte Monument der Saison in den Top-5 zu beenden und haben nach der Leistung der letzten Tage vor allem bei Tre Valli Varesine gehofft, um einen Podestplatz mitzukämpfen. Wir hatten zwei Leader, Sergio Higuita und Aleks Vlasov, und die restlichen Fahrer hatten die Aufgabe, diese zwei Leader 100 Prozent zu unterstützen. Großes Kompliment an die Mannschaft, unser Plan hat während des Tages hervorragend funktioniert. Besonders hervorzuheben ist, dass wir nach dem Schlüsselanstieg des Tages hinauf zur Madonna del Ghisallo, immer noch mit sechs Fahrern im Rennen waren und dementsprechend geschlossen stark agieren konnten. Im Finale hatte dann Sergio leider keine optimale Position in dem Anstieg nach Civiglio. Nichtsdestotrotz ist es ihm gelungen, mit dem vierten Platz unsere Zielsetzung zu erreichen. Wir müssen auch sagen, dass wir, wenn man sich das Rennen jetzt noch einmal ansieht, etwas enttäuscht sind, denn es wäre mehr möglich gewesen. Alles in allem aber war es ein sehr gutes Ende unserer guten Saison, die besonders in Italien ja überaus erfolgreich war.“ – Christian Pömer, Sportlicher Leiter

Lombardei – Rundfahrt 239km

1 POGAČAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 06:01:39
2 MASNADA Fausto ITA DECEUNINCK – QUICK-STEP 00:00
3 YATES Adam GBR INEOS GRENADIERS 00:51
4 ROGLIČ Primož SLO JUMBO-VISMA 00:51
5 VALVERDE Alejandro ESP MOVISTAR TEAM 00:51
6 ALAPHILIPPE Julian FRA DECEUNINCK – QUICK-STEP 00:51
7 GAUDU David FRA GROUPAMA – FDJ 00:51
8 BARDET Romain FRA TEAM DSM 00:51
9 WOODS Michael CAN ISRAEL START-UP NATION 00:51
10 HIGUITA GARCIA Sergio Andres COL EF EDUCATION – NIPPO 02:25
11 QUINTANA Nairo COL TEAM ARKEA – SAMSIC 02:25
12 VALTER Attila HUN GROUPAMA – FDJ 02:25
13 NIBALI Vincenzo ITA TREK – SEGAFREDO 02:25
14 VINGEGAARD Jonas DEN JUMBO-VISMA 02:25
15 FORTUNATO Lorenzo ITA EOLO-KOMETA CYCLING TEAM 02:25

BORA-hansgrohe bei der Lombardei-Rundfahrt nicht im Spitzenfeld

Das letzte Monument des Jahres, die 239 km lange Lombardei-Rundfahrt zwischen Como und Bergamo stand heute an. Der in der Vergangenheit oftmals entscheidende Anstieg zur Madonna del Ghisallo war in diesem Jahr der erste der sieben Anstiege des Tages. Vor dem Ziel stellte sich den Fahrern noch eine kurze jedoch steile Rampe in den Weg, ehe es dann in der Abfahrt in die Altstadt von Bergamo ging. Mit vielen Kletterprüfungen und rund 4500 Höhenmetern war dies ein sehr schweres Rennen. Nachdem sich eine Ausreißergruppe absetzen konnte blieb die Rennsituation für lange Zeit stabil bis die verbleibenden Spitzenreiter rund 55 km vor dem Ziel gestellt waren. Im letzten Anstieg zerfiel das reduzierte Feld mit Felix Großschartner und es kam zu mehreren Attacken aus der Gruppe der Favoriten. Felix musste zu diesem Zeitpunkt leider abreißen lassen, während sich an der Spitze T. Pogacar absetzen konnte. In der letzten Abfahrt schloss F. Masnada zu Pogacar auf, und als der Slowene auf der Zielgeraden seinen Sprint anzog, konnte sein Kontrahent aber nicht mehr gegenhalten und feierte seinen Sieg in Bergamo.

Reaktionen im Ziel
„Es war ein hartes Rennen von Anfang an, ganz so wie wir es erwartet haben. Wir haben schon gehofft, dass wir noch mal vorne mitfahren könnten und das wäre ein schöner Abschluss gewesen, aber die anderen waren heute einfach besser. Am Ende ging uns die Energie aus. Aber man muss das akzeptieren. Ich freue mich jetzt auf die Pause und hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder in guter Form zurückkehre.“ – Felix Großschartner
„Natürlich war das Ergebnis nicht das, was wir uns erhofft haben. Wir hatten schon gedacht, dass wir mit Matteo, Patrick und Felix um eine vordere Platzierung mitkämpfen können. Aber man hat dann doch am letzten Anstieg gesehen, dass keiner von den dreien die Beine hatte vorne mitzufahren. Die Saison war lang und wir haben auch eine schwere Saison gehabt, aber jetzt werden sich die Fahrer erholen und nächstes Jahr können sie es hoffentlich besser machen.“ – Enrico Poitschke, Sportlicher Leiter

LOMBARDEI-Rundfahrt 2020


Foto: Gerhard Plomitzer
Bergamo – Como (243,0 km)
1 FUGLSANG Jakob DEN ASTANA PRO TEAM 5:32:54
2 BENNETT George NZL JUMBO – VISMA +31
3 VLASOV Aleksandr RUS ASTANA PRO TEAM +51
4 MOLLEMA Bauke NED TREK – SEGAFREDO +1:19
5 CICCONE Giulio ITA TREK – SEGAFREDO +1:40
6 NIBALI Vincenzo ITA TREK – SEGAFREDO +3:31
7 SCHACHMANN Maximilian GER BORA – HANSGROHE +4:31
8 ULISSI Diego ITA UAE TEAM EMIRATES +5:20
9 HERMANS Ben BEL ISRAEL START – UP NATION +6:00
10 VAN DER POEL Mathieu NED ALPECIN – FENIX +6:28
11 DE MARCHI Alessandro ITA CCC TEAM +6:51
12 TOLHOEK Antwan NED JUMBO – VISMA +8:15
13 CARAPAZ Richard ECU TEAM INEOS +8:15
14 CLARKE Simon AUS EF PRO CYCLING +10:05
15 HERRADA Jesus ESP COFIDIS +10:09
16 CATALDO Dario ITA MOVISTAR TEAM +10:18
17 GUERREIRO Ruben POR EF PRO CYCLING +10:25
18 ROTA Lorenzo ITA VINI ZABU KTM +10:25
19 KELDERMAN Wilco NED TEAM SUNWEB +10:25
20 GESCHKE Simon GER CCC TEAM +10:25

Maximilian Schachmann und Rafal Majka fahren beherztes Rennen bei der Lombardei-Rundfahrt
Nach dem Start in Bergamo begab sich das Peloton auf eine 231 km lange Strecke, die auch den legendären Anstieg Madonna del Ghisallo mit Steigungen von bis zu 14 Prozent umfasste. BORA – hansgrohe schickte mit Maximilian Schachmann und Rafal Majka zwei Fahrer ins Rennen, die eine Chance hatten, um eine Spitzenplatzierung zu kämpfen. Eine elfköpfige Ausreißergruppe, die sich nach der ersten Stunde formierte, bestimmte die Anfangsphase des Rennens bevor das Tempo im Feld letztendlich verschärft wurde und die verbleibenden Ausreißer mit noch 70 km bis zum Ziel eingefangen waren. Wenig später sorgte der Anstieg zur Madonna del Ghisallo für eine Ausdünnung des Pelotons während das Rennen jetzt in seine entscheidende Phase ging. Im Anstieg des brutalen Colma di Sormano führte Deceuninck – Quickstep eine Gruppe von nur 25 Fahrern an, unter ihnen auch Max Schachmann und Rafal Majka. Der deutsche Meister und sein polnischer Teamkollege verloren aber auf dem steilsten Abschnitt den Kontakt und fielen etwas zurück. Zu diesem Zeitpunkt fuhr nur noch eine kleine Gruppe an der Spitze während das Rennen auf die letzten 50 km zusteuerte. Max und Rafal versuchten den Anschluss an die führende Gruppe wieder herzustellen, konnten aber den Rückstand letztlich nicht mehr gutmachen. Mit noch wenigen Kilometern bis zum Ziel setzte J. Fuglsang eine entscheidende Attacke und fuhr als Sieger über die Ziellinie in Como. In der Abfahrt des letzten Anstiegs stürzte Max als er von einem Auto auf der Rennstrecke angefahren wurde, übquerte aber die Ziellinie wenig später als Siebter. Gleich nach dem Rennen musste der deutsche Meister ins Krankenhaus um sich weiteren Untersuchungen zu unterziehen.
Reaktionen im Ziel
„Das Team fuhr heute sehr gut um unsere Spitzenreiter zu unterstützen. Die Jungs kämpften unter schwierigen Bedingungen, einschließlich des heißen Wetters und dem hohen Tempo. Es war geplant, Rafa, Max und Patrick nach der Colma di Sormano vorne zu haben, aber am Ende wurden dort Rafa und Max von einer kleinen Gruppe abgehängt. Sie haben dann versucht auf die Spitzengruppe aufzuschließen, aber etwa 3 km vor dem Ziel wurde Max von einem Auto auf der Strecke angefahren. Trotz des Sturzes gelang es ihm, wieder auf sein Rad aufzusteigen und die Ziellinie auf einem sehr respektablen siebten Platz zu überqueren. Er hatte großes Pech und wir hoffen, dass er keine schweren Verletzungen davonträgt. Er zeigte sich in guter Form und hat noch einige bedeutende Rennen vor sich, wie z.B. die nationalen Meisterschaften und die Tour de France. Nach dem Rennen ist er zum Röntgen ins Krankenhaus, und wir warten nun auf die Untersuchungsergebnisse.“ – Jens Zemke, Sportlicher Leiter
„Wir haben Max gleich nach Rennschluss untersucht und entschieden, dass es besser ist, wenn wir weitere Untersuchungen machen lassen. Wir befinden uns auf dem Weg ins Krankenhaus wo er geröntgt wird, um zu sehen ob er etwas gebrochen hat. Wir werden Weiteres mitteilen, sobald wir Näheres wissen.“ – Jan Petersohn, Teamarzt
© BORA – hansgrohe

Starker Rafal Majka erkämpft Rang sieben bei der Lombardei-Rundfahrt.

Überraschend früh im Rennen zeigten sich heute die Favoriten, weshalb die Fluchtgruppe des Tages auch schon etwa 60 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. An der Muro di Sormano setzten sich zuerst Nibali und Pinot ab, bevor in der Abfahrt Roglic und Bernal aufschließen konnten. Dahinter präsentierte sich Rafal Majka in bestechender Form in der Verfolgergruppe. Immer wieder attackierte der Leader von BORA – hansgrohe um die Gruppe zu verkleinern, während an der Spitze Roglic und Bernal den Anschluss verloren. Als Pinot die entscheidende Attacke setze, um auch Nibali zu distanzieren, befand sich Majka nur mehr mit Martin, rund 40 Sekunden hinter der Spitze im Rennen. Doch während Pinot dem Solosieg souverän entgegenfuhr, wurden Majka und Martin noch einmal eingeholt. Im Sprint um Rang drei belegte Rafal am Ende den guten siebenten Rang.
Ergebnis
01 T. Pinot 5:53:22
02 V. Nibali +0:32
03 D. Teuns +0:43
07 R. Majka +0:43
18 P. Konrad +3:33
22 E. Buchmann +3:33
23 D. Formolo +3:33

Reaktionen im Ziel
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Vorentscheidung heute schon so früh fällt. Ich habe den Moment als Pinot attackiert hat etwas verpasst, dachte aber dann auch, dass es noch sehr weit ins Ziel ist. Einige Fahrer vorne haben am Ende auch für die Attacke bezahlt, aber Pinot war einfach zu stark. Ich hatte sehr gute Beine, habe wirklich alles versucht, aber alleine in der Gruppe war es schwierig. Bahrain hat viel neutralisiert. Ich bin aber wirklich stolz, wie ich und meine Kollegen heute BORA – hansgrohe präsentiert haben. Es ist auch schön die Saison in so guter Form zu beenden, das gibt viel Motivation für nächstes Jahr.“ – Rafal Majka

„Das Ergebnis am Ende spiegelt leider nicht die hervorragende Leistung von Rafal wider. Er war heute wirklich sehr stark und hat es immer wieder versucht. Als er mit D. Martin hinter Nibali war, dachte ich, dass es mit dem Podium klappen könnte. Aber nach der Abfahrt kam die Gruppe wieder ran, und Bahrain hat mit drei Mann alles neutralisiert. Leider lagen Patrick, Emu und Davide schon etwas zu weit zurück. Aber mit der Art und Weise wie wir uns heute präsentiert haben können wir sehr zufrieden sein.“ – Jens Zemke, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

Marcel Wyss: „Die Lombardei-Rundfahrt, das ist ein Traum“

Das Ende der Saison naht für viele Fahrer. Nach einem anstrengenden Rennprogramm ist auch Marcel Wyss einer von ihnen. Die 242 km der Lombardei-Rundfahrt sind eine fordernde Challenge in einer sehr schönen Gegend. Marcel Wyss: „Die Lombardei-Rundfahrt, das ist ein Traum“ weiterlesen