Rattenberg – Alpbach 128km
1. Tao Geoghegan Hart (GBR, INEOS Grenadiers) 3:18:00
2. Felix Gall (AUT, AG2R Citroën Team) 0:02
3. Hugh Carthy (GBR, EF Education-EasyPost) 0:04
4. Iván Ramiro Sosa (COL, Movistar Team) 0:06
5. Aleksandr Vlasov (RUS, BORA – hansgrohe) 0:06
6. Pavel Sivakov (FRA, INEOS Grenadiers) 0:06
7. Lorenzo Fortunato (ITA, EOLO-Kometa) 0:10
8. Lennard Kämna (GER, BORA – hansgrohe) 0:10
9. Santiago Buitrago (COL, Bahrain – Victorious) 0:12
10. Jack Haig (AUS, Bahrain – Victorious) 0:14
11. Jefferson Alexander Cepeda (ECU, EF Education-EasyPost) 0:18
12. Max Poole (GBR, Team DSM) 0:29
13. Mikel Bizkarra (ESP, Euskaltel – Euskadi) 0:31
14. Aurélien Paret-peintre (FRA, AG2R Citroën Team) 0:40
15. Geraint Thomas (GBR, INEOS Grenadiers) 1:38
16. Torstein Træen (NOR, Uno-X Pro Cycling Team) 1:52
17. Domenico Pozzovivo (ITA, Israel – Premier Tech) 1:52
18. Cian Uijtdebroeks (BEL, BORA – hansgrohe) 1:52
19. Antonio Pedrero (ESP, Movistar Team) 2:01
20. Simon Carr (GBR, EF Education-EasyPost) 2:17
Für Geoghegan Hart ist die TotA auch diesmal magisch: Erfolg und grünes Trikot in Alpbach
Der INEOS Grenadiers-Fahrer enttäuschte die Erwartungen nicht und gewann die erste Etappe (127,5 km von Rattenberg nach Alpbach), indem er Lokalmatador Felix Gall und Hugh Carthy auf den letzten Metern schlug. „Ich bin nicht hier, um mich auf den Giro vorzubereiten, ich werde bei diesem fantastischen Rennen alles geben.“
2019 offenbarte die Tour of the Alps dem großen Radsport das Talent eines jungen Briten, der auf der Ziellinie der ersten Etappe in Kufstein seinen ersten Profi-Erfolg erringen konnte und diesen drei Tage später in Cles wiederholte. In den letzten vier Jahren ist so viel für Tao Geoghegan Hart passiert, angefangen mit dem Gewinn des Giro d’Italia 2020. Nun bei seiner Rückkehr auf die Straßen, wo er erstmals auf sich aufmerksam machte, kehrte er sofort zurück, und konnte erneut einen wichtigen Sieg holen, wieder in Tirol, diesmal im Ziel in Alpbach.
Der INEOS Grenadiers-Athlet wurde als einer der Favoriten für die erste Etappe der Tour of the Alps 2023 am Montag, den 17. April, von Rattenberg nach Alpbach über 127,5 Kilometer gelistet, aber er konnte sich erst auf den letzten Metern einer sehr engen Etappe durchsetzen. Viele der mit Spannung erwarteten Athleten stellten hier bereits ihre Absichten unter Beweis.
Erst auf den letzten Metern, als es auf das Ziel in Alpbach zuging, konnte Geoghegan Hart wieder aufschließen und Hugh Carthy (EF Education-Easypost) überholen, der zwar versuchte, sich abzusetzen, aber gegen den starken Briten und Felix Gall (AG2R-Citroën) nichts ausrichten konnte. Dahinter zeigten sich Ivan Ramiro Sosa (Team Movistar) und Aleksandr Vlasov (Bora-hansgrohe) ebenfalls in guter Verfassung und vervollständigten die Top-Fünf. Das Niveau dieses Etappenrennens deutete sich bereits an.
Der Versuch von Jack Haig (Bahrain-Victorious), sich zusammen mit Jefferson Cepeda (EF Education – Easypost) auf dem Kerschbaumer Sattel von der Konkurrenz abzusetzen, blieb erfolglos. Beide wurden am Anstieg nach Alpbach dank der Arbeit der INEOS Grenadiers eingeholt. Das Team war entschlossen, Geoghegan Hart am Fuße des harten letzten Kilometers in die beste Position zu bringen.
Die Tour of the Alps bestätigte bereits mit dieser ersten Etappe, wie spektakulär dieses Etappenrennen ist. Bis auf die letzten Meter blieb es spannend. Tirol hat das euroregionale Rennen herzlich eröffnet und einen besonderen Tag erlebt, sowohl im als auch außerhalb des Rennens. Und das ist erst der Anfang.
DIE CHRONIK
Bei Kilometer 11 nach dem Start in Rattenberg setzte sich die erste Ausreißergruppe der Tour of the Alps in Bewegung. Andrea Garosio und Alex Martín Gutierrez (Eolo-Kometa), Sergio Samitier (Movistar), Valentin Paret-Peintre (AG2R-Citroën), Hailemichael Mulu Kinfe (Caja Rurarl – SegurosRGA) und Moran Vermeulen (Österreich) führten das Feld an. Der Vorsprung der Ausreißer betrug mehr als drei Minuten, aber die Gruppe, die von INEOS Grenadiers gezogen wurde, hatte die Situation immer unter Kontrolle.
Das Rennen der Favoriten begann jedoch erst auf den letzten 15 Kilometern, auf den extrem harten Rampen des Kerschbaumer Sattels, dem zweiten und schwersten Anstieg des Tages mit einer durchschnittlichen Steigung von 10,1%. Nach dem Wiederzusammenschluss mit den Ausreißern war es Jack Haig (Bahrain-Victorious), der sich abzusetzen versuchte, kurz darauf folgte der Ecuadorianer Jefferson Cepeda (EF Education-Easypost). Der Südamerikaner war auf den letzten Anstiegen der Bessere, doch in der Abfahrt holte der Australier seinen Begleiter ein und löste sich von ihm, um am Schlussanstieg in Alpbach eine Soloaktion zu starten.
Die Karten wurden auf den letzten Kilometern neu gemischt, als Hugh Carthy (EF Education-EasyPost) auf dem letzten Kilometer die Führung übernehmen konnte. Schlussendlich fehlte ihm aber die letzte Kraft, um sich gegen Tao Geoghegan Hart (INEOS Grenadiers) zu verteidigen. Dieser konnte auf den letzten 200 Metern seinen Landsmann überholen und triumphierte mit erhobenen Armen. Er ist nun der erste Träger des Grünen Melinda-Trikots. Hinter ihm folgten Felix Gall mit zwei Sekunden und Carthy selbst mit sechs Sekunden Rückstand.
Geoghegan Hart sicherte sich auch das Rote Trikot von Manila Grace für die Punktewertung, während Jefferson Cepeda das Blaue Trikot der Cassa Centrale für den besten Kletterer holte. Das Weiße Würth-Trikot des besten Nachwuchsfahrers ging an den Briten Max Poole vom Team DSM.
Von den Mitfavoriten zeigten neben Sosa und Vlasov auch Lorenzo Fortunato (Eolo-Kometa), der hervorragende Siebte, Pavel Sivakov (INEOS Grenadiers) und Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) eine starke Leistung. Geraint Thomas (INEOS Grenadiers), stellte sich heute eindeutig in den Dienst seiner Teamkollegen, und erreichte mit einem Rückstand von 1.38 Minuten das Ziel. Domenico Pozzovivo (Israel – PremierTech) lag noch etwas weiter zurück, während die vierte INEOS-Speerspitze, Thymen Arensman, sogar fast 8 Minuten verloren hat.
GEOGHEGAN HART: „ICH BIN NICHT ZUR VORBEREITUNG HIER: DIE TOTA IST EIN FANTASTISCHES RENNEN“
„Es war eine schöne Etappe“, sagte Tao Geoghegan Hart. „Wir hatten die Strecke gestern geprobt und wussten, dass das Rennen bis zuletzt offen sein wird. Ich bin besonders glücklich, dass ich hier wieder gewinnen konnte.“
„Ich bin nicht als Vorbereitung auf den Giro d’Italia hier, denn das würde diesem fantastischen Rennen nicht gerecht werden. Jedes Rennen ist eine Geschichte für sich, und ich versuche, es als solches zu betrachten: Ich gehe nie an den Start eines Rennens, um mich auf ein anderes vorzubereiten, ich bin hier, um mein Bestes zu geben.“
„Es ist schön, auf diesen Straßen wieder erfolgreich zu sein, aber natürlich ist es nach vier Jahren eine andere Erfahrung. Unter anderem hat sich meine Trainingsmethode geändert: Jetzt ist mein Programm viel klarer und übersichtlicher, früher habe ich vielleicht zu viel trainiert.“
„Der heutige Sieg hat einen besonderen Beigeschmack, weil gestern der Geburtstag meines Vaters war. Durch meine Arbeit verbringen wir nicht viel Zeit miteinander, noch weniger an solchen Tagen: Ich wollte ihm den heutigen Sieg widmen, und ich bin froh, dass mir das gelungen ist.“
„Wir befinden uns in einer ähnlichen Situation wie 2019, als ich das Leadertrikot trug und auch Pavel Sivakov voll im Rennen war. Damals haben wir es geschafft, dies zu nutzen und das Rennen mit Pavel zu gewinnen, dieses Jahr ist es schwer vorherzusagen, wie sich alles entwickeln wird, aber wir haben auf jeden Fall ein starkes Team und werden nicht nur tatenlos zusehen.“
Felix Gall:
„Ich bin super froh, dass ich überhaupt so mitfahren konnte. Die Woche war ich sehr müde. Das Einschätzen, wie es mir geht. Ich bin aber absolut froh, dass ich so mitfahren konnte. Ich habe im Finale alles gegeben und es hat mir gezeigt, dass ich fit bin“, erklärt Felix Gall.
„Es war eine untypische Etappe, weil sie sehr kurz war. Die Action war auf den letzten Anstieg am Kerschbaumer Sattel konzentriert. Es war zum Glück trocken mit einem ruhigen Start und einem schnellen Finale. Ich bin froh, dass ich dabei bin.“
„Ich bin froh, dass ich dabei bin. Jetzt kann es losgehen. Es war mein erstes Podium bei einem Profirennen! Ich bin sehr zufrieden und es kommen auch noch längere Anstiege. So ein Auftakt wie heute liegt mir ja gut. Ich muss sehen, wie es mir auf den langen Anstiegen geht.“
DIE TOTA KOMMT NACH SÜDTIROL: ZIEL AUF DEM RITTEN
Die erste Herausforderung, um das Grüne Trikot zu verteidigen, steht für Geoghegan Hart morgen, Dienstag, 18. April, auf der Strecke von Reith im Alpbachtal in Tirol nach Ritten in Südtirol (165,2 km) auf dem Programm.
Die ersten 30 Kilometer der Etappe sind völlig flach, bevor es nach Lans hinaufgeht. Nach dem Dorf Patsch folgt man der „alten“ Brennerpassstraße, bevor es 45 km lang auf einer breiten, ebenen Straße nach Brixen geht. Vom Startpunkt der Tour of the Alps 2021 aus beginnt ein ganz anderes Rennen.
Ein erster kurzer Anstieg führt die Radprofis nach Feldthurns, wo der anspruchsvollere Barbian-Anstieg folgt (4,5 km GPM der 3. Kategorie mit einer durchschnittlichen Steigung von 8 %). Von dort aus sind es 18 km bis zum Ziel, die meisten davon bergauf, wobei der zweite GPM des Tages am Mittelberg (3,9 km der 2. Kategorie mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,5 %) nur 4 km vom Ziel entfernt ist. Das Ziel befindet sich bei der der Ritten Arena in der Ortschaft Klobenstein, wo die Freiluft-Eisbahn zu diesem Zweck zu einem Velodrom umgewandelt wurde.
Aleksandr Vlasov und Lennard Kämna zum Auftakt der Tour of the Alps in den Top 10
In Rattenberg in Tirol fiel heute der Startschuss zur fünftägigen Tour of the Alps (2.Pro). Bis zum Ziel der Auftaktetappe in Alpbach galt es 127,5km, zwei Bergwertungen und ein ansteigendes Finale zu bewältigen. BORA – hansgrohe leistete im Peloton viel Nachführarbeit, wodurch eine sechsköpfige Ausreißergruppe 18km vor dem Ziel gestellt werden konnte. Aleksandr Vlasov, Lennard Kämna und Cian Uijtdebroeks waren mit von der Partie, als sich am vorletzten Anstieg, dem Kerschbaumer Sattel, die entscheidende Gruppe formierte. Am kurzen aber steilen Schlussanstieg war T. Geoghegan Hart der explosivste Fahrer und holte sich den Sieg. Aleksandr Vlasov und Lennard Kämna überquerten die Ziellinie als Fünfter und Achter.
Reaktionen im Ziel
„Es war eine kurze, kalte und ziemlich harte Etappe. Ich habe mich gut gefühlt, nur die Explosivität war im Finale noch nicht ganz da. Meine Form ist gut und ich denke, dass ich meine Position in der Gesamtwertung im Laufe der nächsten Tage noch verbessern kann.“ Aleksandr Vlasov
„Ziel war es heute hier in Tirol und somit nicht weit von unserer Heimat, um den Etappensieg mitzufahren. Florian Lipowitz hat zusammen mit INEOS viel gearbeitet und das Rennen kontrolliert. Mit Aleksandr Vlasov, Lennard Kämna und Cian Uijtdebroeks waren wir am schwersten Anstieg des Tages in der entscheidenden Gruppe vertreten. Cian erwischte nicht den besten Tag und musste in den steilen Rampen zur Bergwertung am Kerschbaumer Sattel etwas reißen lassen. Aleks und Lennard, die beide direkt aus einem Höhentrainingslager angereist sind, haben im Finale eine solide Leistung gezeigt. Ziel bleibt weiterhin ein Etappensieg, sowie eine Spitzenplatzierung in der Gesamtwertung. Morgen wartet bereits die nächste Bergankunft auf uns.“ Christian Pömer, Sportlicher Leiter