Archiv für den Monat: Mai 2023

Statt Giro feiert Felix Gall Osttiroler Tour de France-Premiere!

Am Start der Tour de France zu stehen ist für jeden Radsportler ein Traum. Dieser erfüllt sich in diesem Jahr für Felix Gall von der World Tour-Mannschaft AG2R Citroën Team. Sein Team gibt heute das Lineup für den Giro d’Italia bekannt. Der Start in Italien war geplant, doch sein Team hat höhere Aufgaben für den Osttiroler vor.

Osttirol erstrahlte schon öfter in „Rosa“, als Etappenort für den Giro d’Italia etwa. Jetzt kommt „Gelb“ hinzu. Das ist Felix Gall zu verdanken, der heuer seine erste Tour de France bestreiten wird. Seit Februar dieses Jahres fährt der erste Junioren-Weltmeister Österreichs auf hohem Niveau in der Weltspitze mit und konnte schon zahlreiche Top-Ergebnisse einfahren. Zuletzt schaffte der Kletterspezialist bei der Tour of the Alps mit Rang zwei sein erstes Podium bei einem Profirennen. Am nächsten Tag auf der zweiten Etappe stürzte er kurz vor dem Ziel mit dem Sieg vor Augen. Die Schmerzen von den Verletzungen sind weg, jetzt hat er ein neues Saisonziel vor Augen: die Tour de France!

Im Vorjahr bestritt er mit dem Giro d’Italia seine erste Grand Tours, die er auf Rang 50 beendete. „Nach der Tour of the Alps bekam ich von meinem Team einen Anruf, dass ich nicht für den Giro sondern für die Tour de France vorgesehen bin. Eigentlich war ich nie ein Thema für die Tour, denn die Einsätze für die wichtigen Rennen werden immer im Winter geplant. Für mich ist das deshalb eine doppelte Ehre, dass ich die Frankreich-Rundfahrt fahren darf: Aufgrund meiner starken letzten Wochen habe ich mich empfohlen und das in einem französischen Team, für das die Tour de France natürlich das absolute Highlight des Jahres ist. Mein Trainer sagte zu mir, es sei schon sehr speziell, dass ich jetzt endlich für die Tour berücksichtigt werde.“

Erster Osttiroler bei der Tour de France
Felix Gall hat jetzt ein neues großes Saisonziel vor Augen: „Und dass ich der erste Osttiroler dort bin macht mich auch richtig stolz. Wir haben so viele tolle Sportler in einer relativ kleinen Region Österreichs. Aber wenn ich es von Nußdorf-Debant bis zum Start der Tour de France Anfang Juli schaffe ist das etwas ganz Besonderes.“

Die nächsten Rennen
Harte Rennmonate mit einem neunten Platz beim Kletterklassiker Gran Premio Miguel Indurain, dem sechsten Gesamtplatz beim Faun-Ardèche Classic und Rang drei in der Nachwuchswertung bei Tirreno-Adriatico hat er hinter sich. Zudem sein starker Auftritt bei der WorldTour-Rundfahrt im Baskenland, wo er nach vier Top-Ten-Etappenplätzen und Rang zwei in der Nachwuchswertung den zehnten Gesamtplatz holte! „Ich bin nicht unglücklich, dass ich nach der Tour of the Alps etwas rausnehmen konnte und nicht gleich in den Vorbereitungsstress für den Giro d’Italia musste“, sagt der Osttiroler. Nach einer ruhigen Zeit folgt von 10. bis 28. Mai ein Höhentrainingslager auf der Sierra Nevada. Dann geht es am 30. Mai direkt weiter zur Mercan’Tour Classic Alpes-Maritimes. „Danach habe ich die Österreichischen Meisterschaften in Waidhofen an der Ybbs geplant. Vor allem sollte mir die schwere Strecke liegen“, so Gall. Fix ist zuvor auf alle Fälle sein Start bei der Tour de Suisse.

Alles begann bei der Dolomitenradrundfahrt
Seine Radsportkarriere startete Felix Gall bei der Dolomitenradrundfahrt, dem ältesten Radmarathon Österreichs. „Im Jahr 2012 durfte er als Jugendlicher unter 16 Jahren mit Zustimmung seines Vaters starten. Zuvor bestritt er Schüler- und Jugendbewerbe im Triathlon. Mit einer Fabelzeit um die wildromantischen Lienzer Dolomiten brachte er damals viele Radexperten und mich natürlich auch zum Staunen. Die 35. Dolomitenradrundfahrt startet am 11. Juni 2023 in Lienz und man wird dabei mit Stolz auf das Osttiroler Radsporttalent verweisen“, freut sich auch TVB-Obmann und Organisator Franz Theurl über den neuen Osttiroler Radhelden.

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Christoph Strasser feiert Auftaktsieg in Italien nach wahrem Krimi!

Bella Italia steht für Sonne, Strand und Meer. Leider war dem bei Christoph Strassers Saisonauftakt an diesem Wochenende nicht so. Teils starker Regen, eine kalte Nacht und auch Schnee auf den Bergen begleitete den Steirer bei der 10. Auflage des Race Across Italy, das über 775 Kilometer und 10.000 Höhenmeter von Silvi Marina an der Ostküste zur Westküste quer durch Italien führte. Es war ein spannendes Ultraradrennen bis zum Schluss, das es so schon lange nicht mehr gab, und eines der härtesten in seiner Karriere!

Gestern um die Mittagszeit fiel in Silvi Marina bei einer traumhaften Kulisse mit vielen Zuschauern der Start zum 10. Race Across Italy. Schon im Vorfeld hatte der sechsfache Sieger des Race Across America großen Respekt – vor der anspruchsvollen Strecke, die teils über schlechte Straßen führte und die starke Konkurrenz. Das sollte sich dann innerhalb der nächsten 24 Stunden auch bewahrheiten.

Top-Motivation durch die „Jägerrolle“
Nach dem Start formierte sich bald ein Spitzenquartett, wobei Christoph Strasser bis in die Nacht an der vierten Position lag und das Rennen eher ruhiger anging. Erst bei Hälfte des Rennens konnte er seinen vermutlich stärksten Gegner Ralph Diseviscourt aus Luxemburg überholen. „Die ersten rund 120 Kilometer war ich im „Regional-Express“-Modus unterwegs, dann schaltete ich in den „Strasser-Express“-Modus“, schmunzelte der Kraubather. „Ich war bei diesem Rennen von Beginn an der Jäger, das hat mich zusätzlich motiviert und ich hatte in der kalten und verregneten Nacht deshalb auch keine Probleme mit der Müdigkeit. Als ich Ralph überholte gab mir das zusätzlich Kraft. Und in den Morgenstunden gelang mir das auch beim lange Führenden Deutschen Daniel Steinhauser, der unglaublich stark fuhr“, analysierte Strasser im Ziel.

Krimi „fast“ bis ins Ziel
Als Christoph den Deutschen Steinhauser kurz vor 7 Uhr früh überholte, wechselte die Führung immer wieder. „Er war ein sehr harter Konkurrent. Es blieb bis zum Schluss mega spannend und ich konnte ihn nie richtig abschütteln. Bis ins Ziel durfte ich nicht nachlassen, es war ein richtiger Krimi. Erst auf den letzten Kilometern brach Steinhauser ein“, sagte Christoph im Ziel. er siegte mit einer Zeit von 25:39 Stunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,15km/h. Im Vorjahr stellte er mit 24:28 Stunden einen neuen Streckenrekord auf, der war heuer aufgrund der Witterungsbedingungen nicht in Reichweite! „Das war eines meiner härtesten Rennen ever. Die Strecke war viel schwieriger als im Vorjahr mit mehr steilen Anstiegen und die Konkurrenten waren extrem stark!“

Transaustria unsupported – nächster Auftritt am 12. Mai quer durch Österreich!
In diesem Jahr will Christoph Strasser seinen Sieg beim Transcontinental Race aus dem Vorjahr, dem größten unsupported Rennen weltweit, wiederholen. Dabei fährt er völlig auf sich alleine gestellt quer durch Europa. In zwei Wochen startet er als einzigartige Vorbereitung ein ganz besonderes Projekt: Transaustria unsupported – quer durch Österreich von Nickelsorf im Burgenland nach Dornbirn in Vorarlberg. Am 12. Mai wird er starten und nach 720 Kilomteern, 8.500 Höhenmetern und rund 28 Stunden Fahrzeit sowie zahlreichen Einkehrschwüngen in diversen Tankstellen zum Essen und Trinken kaufen das Ziel erreicht haben. Dort fährt er als eine der Hauptattraktion beim Sport Outdoor Festival in Dornbirn als Startgast ein. „Ich bestreite das ohne Betreuer und es ist keine Rekordfahrt. Gemeinsam mit dem Studio K19 produzieren wir die unsupported-Fahrt durch Österreich live und wir wollen damit auch zeigen, worauf es in diesem boomenden Bereich des Radsports ankommt“, beschreibt Strasser. Das 1. Sport Outdoor Festival findet von 12. bis 14. Mai im Messequartier Dornbirn statt und bietet einen Treffpunkt für alle, die Bewegung in der atemberaubenden Natur lieben.

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GP Vorarlberg 163 Km

1 BOROS Michael CZE Elkov-Kasper 03:50:58
2 VERMEULEN Moran AUT Team Vorarlberg 00:00
3 PRIMOZIC Jaka SLO Hrinkow Advarics 00:03
4 SCHRETTL Marco AUT Tirol KTM Cycling Team 00:06
5 MUFF Frederik DEN Team Coloquick 00:14
6 STOJNIC Veljko SBA Team Corratec 00:41
7 ZANGERLE Emanuel AUT Team Felbermayr Simplon Wels 00:59
8 KONYCHEV Alexander ITA Team Corratec 00:59
9 NIELSEN Sebastian DEN Team Coloquick 01:50
10 TRARIEUX Julien FRA China Glory Continental Cycling Team 02:29
11 PEDERSEN Nicklas DEN Team Coloquick 02:39
12 ZAHALKA Matej CZE Elkov-Kasper 02:39
13 BAK Simon DEN Team Coloquick 02:42
14 HAJEK Alexander AUT Tirol KTM Cycling Team 02:42
15 GANDIN Stefano ITA Team Corratec 02:42

Team Vorarlberg bei GP in Nenzing knapp an Heimsieg vorbei

Zwei Österreicher unter den besten Vier! Damit hätte vor dem GP Vorarlberg mit seiner Weltklassebesetzung, wo einige Fahrer nächste Woche beim Giro d’Italia starten, wohl niemand gerechnet. Beim größten Eintagesrennen Österreichs der UCI-Kategorie 1.2 musste sich der Steirer Moran Vermeulen vom Team Vorarlberg im Zielsprint eines Spitzenquartetts nur dem Tschechen Michael Boros geschlagen geben. Dritter wurde Hrinkow-Legionär Jaka Primozic vor dem jungen Tiroler Marco Schrettl, der erneut eine große Talentprobe ablegte.

Heute stand mit dem GP Vorarlberg powered by Radhaus Rankweil das dritte Rennen der österreichischen Radliga auf dem Programm. Für Hochspannung sorgten eine neue Strecke mit einem schweren Finale sowie die Weltklassebesetzung mit 145 Radprofis beim größten Eintagesrennen Österreichs (UCI-Kat. 1.2)! Die Strecke mit 163,1 Kilometern und 2.392 Höhenmetern führte zuerst über die altbekannte Runde von Nenzing über Rönsberg, Frastanz zurück nach Nenzing, die acht Mal bewältigt werden musste. Im Finale warteten die drei neuen Runden (je 6,8km) mit dem Anstieg zum Alpencamping Nenzing nach Latz. Es folgte die enge und rasante Abfahrt nach Beschling und zurück ins Ziel, wo viele Zuschauer und über 120 VIPS – darunter Slalom-Queen Katharina Liensberger und ÖSV-Nachwuchshoffnung Magdalena Egger – die Radprofis bejubelten. Für OK-Chef und Vorarlberg-Teamchef Thomas Kofler, neben Tirol-Chef Thomas Pupp Tourdirektor der Österreich Rundfahrt, war es ein perfekter Kick-Off für den Start der Tour of Austria am 2. Juli in Dornbirn: „Wir boten eine perfekte Organisation, einen tollen Livestream von K19, der auch erstmals auf ORF Sport Plus lief, und viele begeisterte Zuschauer entlang der Strecke und in Nenzing. Das war ein großes Radsportfest heute!“

Für dieses Radsportfest bei perfektem Wetter sorgten vor allem die Protagonisten auf der Landstraße. In der vierten der acht langen Runden setzten sich erstmals zwei Fahrer entscheidend ab. Die beiden Deutschen Tobias Nolde und Levi Meßmer bauten ihren Vorsprung rasch auf über drei Minuten aus. Schlag auf Schlag ging es dann 50 Kilometer vor dem Ziel los, als sich eine starke Verfolgergruppe formierte und Tobias Nolde, den letzten Spitzenfahrer, bald stellte. In der letzten der langen Runde waren 18 Spitzenfahrer vorne, dahinter mit einer Minute drei Verfolger und das Feld lag mit über zwei Minuten Rückstand schon aussichtslos zurück. Erfreulich aus rot-weiß-roter Sicht: Mit Moran Vermeulen (Team Vorarlberg), Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) und Jaka Primozic (Hrinkow Advarics) waren auch drei Profis österreichischer Mannschaften in der Spitze.

Schrettl schafft noch Anschluss, Vermeulen bärenstark
Auf den letzten drei Runden kam es zum erwarteten Schlagabtausch: Vermeulen sprengte die Spitze und nur sechs Fahrer, darunter auch Schrettl und Primozic, konnten mitgehen. Doch kein Stein blieb auf dem anderen nach ständigen Attacken über den schweren Schlussanstieg. In der letzten Runde dann die Entscheidung: Der Tscheche Michael Boros attackierte hinauf zum Alpencamping und nur noch Vermeulen und Primozic konnten aufschließen. Nach der Abfahrt sah es nach einem Dreiersprint aus, doch durch taktisches Geplänkel des Trios schaffte noch Marco Schrettl 500 Meter vor dem Ziel den Anschluss. Den Zielsprint eröffnete Vermeulen etwas zu früh und er wurde noch von Boros überrumpelt. „Es war von Beginn an ein sehr hartes Rennen. Zum Glück schaffte ich es in die entscheidende Fluchtgruppe. Meine Kollegen haben super für mich gearbeitet. Im Zielsprint habe ich auf den richtigen Moment gewartet und bin absolut happy mit diesem Sieg.“

Zwei Österreicher unter den Top-4
Vorarlberg-Profi Moran Vermeulen war heute einer der stärksten und aktivsten Fahrer des Rennens: „Die letzten beiden Wochen mit der Tour of the Alps waren sehr hart für mich und ich wusste, dass ich im Sprint nicht mehr so spritzig bin, drum habe ich früh eröffnet. Der Tscheche war schneller und damit kann ich leben.“ Angesprochen auf die neue Streckenführung streute Moran den Organisatoren Rosen: „In den letzten Jahren brauchte man immer Glück, weil es die letzten 15 Kilometer flach ins Ziel ging. Jetzt mit den kurzen Schlussrunden, dem Anstieg und der technischen Abfahrt ist es das coolste Rennen derzeit in Österreich.“ Hinter Vermeulen belegte der Slowene Primozic von Hrinkow Advarics den dritten Platz. Ein starkes Rennen absolvierte auch der 19-jährige Tirol-Profi Marco Schrettl als Vierter: „Es war richtig lässig heute. 500 Meter vor dem Ziel, als ich die Spitze erreichte, wollte ich einen Überraschungsangriff landen, aber der Tank war leider leer. Die neue Strecke ist absolut genial!“

Homepage: www.gp-vorarlberg.at

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