Gut lachen konnte Nils Politt nach seinem Kraftakt und Solo bei der 12. Etappe der TdF21:
Photo by Plomi
Saint-Paul-Trois-Châteaux – Nîmes – 161 Km
1 POLITT Nils GER BORA – HANSGROHE 03:22:12
2 ERVITI Imanol ESP MOVISTAR TEAM 00:31
3 SWEENY Harrison AUS LOTTO SOUDAL 00:31
4 KÜNG Stefan SUI GROUPAMA – FDJ 01:58
5 MEZGEC Luka SLO TEAM BIKEEXCHANGE 02:06
6 GREIPEL André GER ISRAEL START-UP NATION 02:06
7 THEUNS Edward BEL TREK – SEGAFREDO 02:06
8 VAN MOER Brent BEL LOTTO SOUDAL 02:06
9 ALAPHILIPPE Julian FRA DECEUNINCK – QUICK – STEP 02:06
10 HENAO Sergio Luis COL TEAM QHUBEKA NEXTHASH 02:06
Gesamt:
1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 47:22:43
2 URAN Rigoberto COL EF EDUCATION – NIPPO 05:18
3 VINGEGAARD Jonas DEN JUMBO – VISMA 05:32
4 CARAPAZ Richard ECU INEOS GRENADIERS 05:33
5 O’CONNOR Ben AUS AG2R CITROEN TEAM 05:58
6 KELDERMAN Wilco NED BORA – HANSGROHE 06:16
7 LUTSENKO Alexey KAZ ASTANA – PREMIER TECH 06:30
8 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 07:11
9 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 09:29
10 BILBAO Peio ESP BAHRAIN VICTORIOUS 10:28
Photo by Charly Lopez/ASO
Achterbahn der Gefühle: Sagan muss Tour aufgeben, Politt holt beeindruckenden Etappensieg
Nachdem Peter Sagan die Tour leider wegen einer Knieverletzung verlassen musste, stand nun für BORA – hansgrohe die Position von Wilco Kelderman in der Gesamtwertung umso mehr im Mittelpunkt aller Bemühungen. Auf der heutigen 12. Etappe von Saint-Paul-Trois-Chateaux nach Nimes gab es dabei für das Team genügend Arbeit, denn es waren Windkanten vorhergesagt. Direkt nach dem Start ging dann BORA – hansgrohe auch in die Offensive und das Feld teilte sich schon auf den ersten Metern in mehrere Gruppen. Das Raublinger Team hatte alle Fahrer vorne und als das Feld wieder größer wurde, attackierte eine 13-Mann-Gruppe um Nils Politt. Nachdem der Wind in dieser Phase schwächer wurde, hatte die Gruppe schnell mehr als sieben Minuten Vorsprung. Auch in der zweiten Rennhälfte änderte sich diese Rennsituation nicht und der Abstand zwischen Spitze und Feld wuchs bis zu 13 Minuten an, bevor etwa 50 km vor dem Ziel die Attacken begannen. Nils Politt war der Erste, der den Fehdehandschuh warf. Der erste Angriff war zwar erfolglos, wenig später konnte sich Nils aber dennoch mit einer 4-Mann-Gruppe entscheidend absetzen, die er mit einem kraftvollen Antritt 12 Kilometer vor dem Ziel noch einmal sprengte. Von da an gab es kein Halten mehr und Politt fuhr souverän seinen ersten Tour-de-France-Etappensieg ein.
Von der Ziellinie
„Es ist unglaublich, ein Traum der wahr wird. Heute am Morgen musste Peter die Tour leider aufgeben, das war ein ordentlicher Rückschlag und unser ganzer Focus war auf Wilco und der Gesamtwertung. Natürlich hat sich auch unsere Taktik geändert und wir haben nicht mehr auf einen Sprint spekuliert. Zu Beginn gab es Windkante, da flog alles auseinander und es hat sich schnell diese Gruppe gebildet. Ich hatte schon die letzten Tage gute Beine und mich auch wirklich gut von gestern erholt, da habe ich heute alles versucht und am Ende gewonnen. Ich musste früh in die Offensive und das Rennen hart machen, denn es waren einige schnelle Leute in der Gruppe. Ich war dann der erste, der attackiert hat, ziemlich früh, aber im Auto haben sie mir gesagt, ich soll es probieren. Auch an der letzten Welle haben sie mich ermutigt, es zu versuchen und durchzuziehen. Alleine über die Linie zu rollen ist unbeschreiblich. Man opfert so viel für den Sport, ist oft weg von der Familie, heute hat sich das alles bezahlt gemacht.“ – Nils Politt
„Was für ein Tag. Zuerst musste Peter aufgeben, dann gewinnen wir die Etappe. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Es war ein wahnsinniger Ritt von Nils und ein verdienter Erfolg. Wir waren am Anfang der Etappe aktiv, um Wilco im Wind zu beschützen. Nils war dann in der Gruppe und wir wussten, dass wir nicht auf einen Sprint spekulieren können. Wir gingen dann früh in die Offensive und Nils hat das perfekt umgesetzt. Ein unbeschreiblicher Sieg für ihn und das gesamte Team!“ – Enrico Poitschke, sportlicher Leiter
Nils Politt claims his first Tour de France victory
Nils Politt emerged from a 13-man breakaway to solo to victory in Nîmes after three convincing attacks. Imanol Erviti and Harry Sweeny rounded out the podium of stage 12. Tadej Pogacar retained the yellow jersey.
13 riders in the lead
155 riders took the start of stage 12 at Saint-Paul-Trois-Châteaux at 13.49. One non-starter: Peter Sagan, due to a knee pain since stage 3. After a flying start thanks to the tail wind, 13 riders went clear at km 15: André Greipel (Israel-Start Up-Nation), Edward Theuns (Trek-Segafredo), Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step), Imanol Erviti (Movistar), Nils Politt (Bora-Hansgrohe), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Stefan Bissegger (EF Education-Nippo), Connor Swift (Arkea-Samsic), Harry Sweeny and Brent Van Moer (Lotto-Soudal), Luka Mezgec (BikeExchange), Sergio Henao (Qhubeka-Nexthash), Edvald Boasson Hagen (TotalEnergies). As soon as the breakaway was formed, the peloton slowed down and UAE Team Emirates eventually set the pace. The time difference was 10’ with 90km to go and almost 11’ at half way into the race.
Politt attacks three times
As a time gap of 12’45’’ was recorded with 50km to go, Politt attacked from the front group. Swift reacted. Mezgec caught up with them. After the regrouping, a quartet went away 40km before the end: Politt, Sweeny, Küng and Erviti. Küng was dropped 14km before the end while the remaining of the breakaway was 1’ adrift and the peloton 15’ further back. Politt soloed 12km away from the finishing line.
A well-deserved victory
Politt remained composed until he crossed the line on the boulevard Salvador Allende in Nîmes where a bunch sprint was anticipated. The 27 year old German rider took a well-deserved victory, not only because he was the most active rider of the day but also because he previously got only one pro in his six-year tenure, a stage of the 2018 Deutschland Tour. A formidable classics rider, he finished second to Philippe Gilbert in the last edition of Paris-Roubaix up to date. He delivered Bora-Hansgrohe’s first victory at the 2021 Tour de France precisely the day Sagan abandoned the race for the first time in his career.
Nils Politt: „Cycling is my passion“
“This is unbelievable. It’s a dream to win a stage at the Tour de France. It was sad that Peter Sagan had to leave. We started the stage directly in the crosswind. I felt better those last few days. There were quite a lot of sprinters in our group, so I had to make the race hard and attack quite early. I made first attack. I gave everything. To finish solo is unbelievable. Cycling is my passion. For my whole family, I spend so much time away from home, it’s the biggest win I could have for them.”