Archiv für den Tag: 17. Juli 2024

Ötztaler Radmarathon mit den „sportlichsten“ Organisatoren

In den letzten beiden Tagen absolvierten die Organisatoren des Ötztaler Radmarathons die komplette Strecke mit ihren Rädern. Das „sportlichste“ OK-Team setzte damit ein Zeichen und überzeugte sich selbst von der anspruchsvollen Route, die am 1. September 2024 wieder über 4.000 Teilnehmer:innen in Angriff nehmen werden, darunter auch bekannte Skirennläufer.

Der Ötztaler Radmarathon ist ein echter Klassiker unter den Radmarathons in den Alpen und wird heuer bereits zum 43. Mal ausgetragen. Trotz seiner langen Geschichte bleiben die Organisatoren am Puls der Zeit. Und so ließen sie es sich nicht nehmen, gemeinsam die 227 Kilometer lange und mit 5.500 Höhenmetern gespickte Strecke selbst zu befahren. „Einige von uns haben die Route über das Kühtai, den Brenner- und Jaufenpass sowie das Timmelsjoch zum ersten Mal mit dem Rad absolviert. Da bekommt man ganz neue Blickwinkel und man merkt, was wir aus organisatorischer Sicht vielleicht noch besser machen können. Wir haben in den zwei Tagen viel über die Themen Sicherheit und Labestationen diskutiert und wollen den Radmarathon jedes Jahr weiter verbessern“, sagt OK-Chef Dominic Kuen

Digitale Neuerungen
Eine dieser Verbesserungen betrifft auch den digitalen Wandel. So wurde beispielsweise die ÖRM App im letzten Jahr eingeführt und heuer weiter optimiert. „Sie fand großen Anklang mit dem Live-Tracking, Statistiken und Rankings. Zudem kamen die personalisierten Videos aller Teilnehmer:innen sehr gut an“, beschreibt Kuen. Auch die Labestationen werden Jahr für Jahr verbessert und dort gibt es für die Radsportler eine umfangreichere Auswahl an regionalen Spezialitäten. Zudem wurde heuer auch der „Ötztaler Radmarathon Podcast– Ride hard & dream on“ gelauncht und führte nur einen Tag nach Erscheinen die Podcast-Charts in der Sportkategorie bei Apple Podcasts Austria an. Moderiert von Marco Brugger, bietet der Podcast mit Gästen wie Radprofis und Sportpsycholog:innen tiefe Einblicke und wertvolle Tipps rund um das Thema Radsport.

Boom beim Ötztaler Radmarathon – Skirennläufer am Start
Der Ötztaler Radmarathon mit Start und Ziel in Sölden boomt! Das belegen auch die hohe Zahl an Registrierungen. Im Jänner 2024 wurden knapp 22.000 Anmeldungen verzeichnet. Die Startplätze, die mittels Losverfahren vergeben werden, sind mit 4.000 Teilnehmer:innen begrenzt. Mitte Februar erhielten die Glücklichen ihre Bestätigung, darunter elf ehemalige Sieger:innen des Ötztalers. Auch die Skirennläufer Thomas Dreßen, Manfred Mölgg und Werner Heel wollen erstmalig den Ötztaler Radmarathon bezwingen und werden von den Skiern aufs Rennrad wechseln!

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben
Nicht nur beim Thema Mobilität spielt für die Organisatoren des Ötztaler Radmarathons die Nachhaltigkeit eine große Rolle. So wird die öffentliche Anreise mit dem Bus oder Zug empfohlen und der Bus verkehrt im Halbstundentakt für alle Zuschauer:innen oder Starter:innen durch das Ötztal. Um das Startpaket zu Fuß oder per Rad abholen zu können gibt es eine kostenlose und bewachte Bike-Garage, zudem gibt es vor dem Start ein Shuttle-Service. Nach dem erfolgreichen Pilotversuch im Vorjahr bauen der Ötztaler Radmarathon und die Automobilmarke Škoda ihre Kooperation 2024 weiter aus. Neun rein elektrische Fahrzeuge, zur Verfügung gestellt von Porsche Tirol, flankieren den Renntross über die 227 Kilometer lange Strecke mit 5.500 Höhenmetern. Damit übernimmt der Ötztaler eine wertvolle Vorbildfunktion für noch mehr Nachhaltigkeit bei großen Radsportevents. Alle Informationen dazu: https://www.oetztaler-radmarathon.com/de/home/nachhaltigkeit.html

www.oetztaler-radmarathon.com

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Pressekontakt:
MR PR – Martin Roseneder
eMail: martin@mr-pr.at
Homepage: www.mr-pr.at

Lidl Deutschland Tour bereit für ein weiteres Radsportfestival

In sechs Wochen startet die Lidl Deutschland Tour 2024. Mit einem Auftaktzeitfahren im Startort Schweinfurt beginnen am 21. August fünf Tage im Zeichen des Radsports zwischen Bayern und dem Saarland. Auf die Profis warten 748 Kilometer. Im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen hat sich die Strecke damit geringfügig verlängert. Am Klassiker-Charakter der Rundfahrt ändert das nichts. Auch die vielen Mitmachangebote neben dem Sport bleiben davon unberührt.

Die Änderungen an der Gesamtlänge der Strecke gehen im Wesentlichen auf Umplanungen auf dem letzten Teilstück im Saarland zurück. Hier hatten Unwetter dafür gesorgt, dass einige Straßen nicht mehr befahrbar sind. Da nicht absehbar ist, ob sich das bis zur 4. Etappe am 25. August ändert, macht die Strecke dort vorsichtshalber einen kleinen Umweg. Die Highlights der Strecke bleiben davon unberührt. Früh im Verlauf des Teilstücks geht es hinauf zur Kalmit im Pfälzerwald. Der längste Anstieg der diesjährigen Deutschland Tour wird damit der Königsetappe vorenthalten.

Die wird einen Tag vorher zwischen Schwäbisch-Gmünd und Villingen-Schwenningen ausgefahren. Das 211 Kilometer lange Teilstück ist nicht nur der längste Abschnitt überhaupt, seitdem die Deutschland Tour 2018 neu aufgelegt wurde, sondern kommt auch mit vier Bergwertungen sowie dem höchsten Punkt der diesjährigen Rundfahrt daher. Bei Tanneck, zum Großen Heuberg auf der Schwäbischen Alb gehörend, wird auf 975 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt der Rundfahrt erreicht. Eine Bergwertung wird hier aber nicht ausgefahren.

Auf deutschland-tour.com und in der Pressemappe stehen ab sofort für alle Etappen die Höhenprofile, Zeitpläne und GPS-Dateien zum Download bereit. Alle Fans können damit ihren Besuch an der Strecke planen und sich die besten Plätze an den Besucherhotsports sichern oder die Strecken selbst abfahren.

Mitmachen bei der Ride Tour oder der Cycling Tour
In Schweinfurt ist das im Zuge der Ride Tour möglich. Nach Anmeldung unter ride.deutschland-tour.com kann jede*r Teilnehmer*in, die ein Fahrrad und einen Helm mitbringt, rund um den Zielbereich kostenlos auf abgesperrter Strecke fahren. Für die jüngeren Jahrgänge bietet sich in jedem Zielort sowie am Tag des Prologs die „kinder Joy of Moving mini tour“an. Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung über kinderjoyofmoving.de ist ab sofort möglich.

Beim Finale in Saarbrücken bietet zudem die Cycling Tour die Möglichkeit, auf den Spuren der Profis zu wandeln. 100 Kilometer lang ist die „Bliesgau-Schleife“, 56 Kilometer hat die „Tälerrunde“. In beiden Fällen warten abgesperrte Straßen und anspruchsvolle Profile auf denen später auch die Elite unterwegs ist. Alle weiteren Infos und die letzten buchbaren Plätze sind unter cycling.deutschland-tour.com abrufbar.

Newcomer Tour für die Juniorinnen
Zum Programm der Lidl Deutschland Tour gehört in diesem Jahr auch wieder die Newcomer Tour, ein international besetztes U17-Rennen für den weiblichen Nachwuchs. Im vergangenen Jahr durften die Mädchen in Essen zeigen, was sie können. Dieses Jahr gibt es gleich zwei Chancen, sich zu präsentieren und erfolgreich zu sein. Die Newcomerinnen fahren sowohl im Ziel der 3. Etappe in Villingen-Schwenningen ein Rennen und auch einen Tag später beim großen Finale in Saarbrücken.

Etappen der Lidl Deutschland Tour 2024

Prolog (Mittwoch, 21. August): Schweinfurt, 2,9 km
1. Etappe (Donnerstag, 22. August): Schweinfurt – Heilbronn, 176,4 km
2. Etappe (Freitag, 23. August): Heilbronn – Schwäbisch Gmünd, 174,6 km
3. Etappe (Samstag, 24. August): Schwäbisch Gmünd – Villingen-Schwenningen, 211,1 km
4. Etappe (Sonntag, 25. August): Annweiler am Trifels – Saarbrücken, 182,7 km

111. Tour de France – 16. Etappe

16. Etappe: Gruissan-Nîmes – 189 Km

1 PHILIPSEN Jasper BEL ALPECIN-DECEUNINCK 04:11:27
2 BAUHAUS Phil GER BAHRAIN VICTORIOUS 00:00
3 KRISTOFF Alexander NOR UNO-X MOBILITY 00:00
4 BENNETT Sam IRL DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 00:00

5 VAN AERT Wout BEL TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:00
6 ACKERMANN Pascal GER ISRAEL – PREMIER TECH 00:00
7 COQUARD Bryan FRA COFIDIS 00:00
8 WAERENSKJOLD Soren NOR UNO-X MOBILITY 00:00
9 GIBBONS Ryan RSA LIDL-TREK 00:00
10 VAN POPPEL Danny NED RED BULL – BORA – HANSGROHE 00:00
11 BISSEGGER Stefan SUI EF EDUCATION – EASYPOST 00:00
12 VAN DER POEL Mathieu NED ALPECIN-DECEUNINCK 00:00
13 TEUNISSEN Mike NED INTERMARCHÉ – WANTY 00:00
14 GAVIRIA Fernando COL MOVISTAR TEAM 00:00
15 ZINGLE Axel FRA COFIDIS 00:00

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 66:07:51
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 03:09
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 05:19
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 10:54
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 11:21
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 11:27
7 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 13:38
8 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 15:48
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 16:12
10 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 16:32
11 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 17:01
12 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 20:15
13 HEALY Ben IRL EF EDUCATION – EASYPOST 29:26
14 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 35:09
15 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 37:33

Girmays Sturz und Philipsens 3. Sieg

Biniam Girmays heutige Ankündigung „vom letzten Tanz der Sprinter“ nahm einen anderen Ausgang als auch von ihm erwartet. Er konnte zwar seinen 10 Tagen im Grünen Trikot einen weiteren hinzufügen, aber mit deutlich geringerem Vorsprung. Der von vielen Experten vorhergesagte Wind – und die damit verbundene Gefahr von Windstaffeln – war nur eine leichte Brise und hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. So blieb es eine an Höhepunkten arme letzte Sprinteretappe mit einem erfreulichen zweiten Platz von Phil Bauhaus.

Nach weiteren Corona-Erkrankungen (Van Gils, Harper) noch 150 Profis am Start zur letzten Tour-Woche. Außerhalb des Rennens (u.a. Interviews) tragen die Fahrer wieder Maske. Kaum hatte das Peloton die Küstenstraße verlassen, eine erste Attacke. Aber nur Strohfeuer. Triple-A – Alpecin, Astana und AlUla – verhinderten jeglichen Fluchtversuch. Je nach örtlicher Gegebenheit mit wechselnder Geschwindigkeit: mal 35, mal 53 km/h. In der Summe unter dem langsamsten Schnitt von 43 km/h. Dennoch im Feld keine Zeit für Sehenswürdigkeiten oder Gedanken an den heutigen 60. Geburtstag des fünfmaligen Tour-Siegers Miguel Indurain. In der zweiten Rennstunde hatte das Feld mit Silvan Dillier (ADC) an der Spitze das Tempo bei über 30 Grad auf knapp 45 km/h gesteigert.

Ausreißer des Tages: Thomas Gachignard

Im mit bis zu 8 % ansteigendem Terrain näherten sich die 150 Fahrer der Sprintwertung in Les Matelettes. Intermarché-Wanty, das Team von Biniam Girmay, vorne. Doch den Zwischensprint gewann Bryan Coquard, aktuell Dritter in der Punktwertung, vor Philipsen, Turgis, Girmay und De Lie. Thomas Gachignard (TEN) nutzte die Situation und riss aus. Da das Feld ihn gewähren ließ, wuchs der Vorsprung rasch auf über 2’ an. 16 km weiter kassierte er auch den einen Punkt bei der Bergwertung auf der Côte de Fambetou (4. Kategorie). Die Nachführarbeit organisierten wieder Alpecin und AlUla. Es wurde jetzt schneller gefahren, so dass die Distanz zum allein Führenden in Sommières 50 km vor Nimes auf 1’45’’ schmolz. Entgegen der Befürchtung vom ab hier strammen Wind war der fast eingeschlafen. Bei steigender Geschwindigkeit und den ersten Sprintvorbereitungen sank der Vorsprung des Solisten rasch auf 45’’. Und die Nervosität im Feld stieg, wie z.B. am falschen Abbiegen eines Teamfahrzeugs von Uno-X in einem Kreisverkehr zu sehen.

Jetzt oder nie für die Sprinter
25 km vor Nimes war Gachignards Solo zu Ende. Der Lohn für seinen beherzten Angriff: kämpferischster Fahrer. Das Feld in breiter Front jetzt weniger hektisch aber schnell: über 50 km/h. Noch 12 km. Vorne die Sprinter mit Ackermann und Bauhaus; Pogacar ziemlich weit hinten. Im vorletzten Kreisverkehr Sturz mit Girmay. Vorne ging mit Van der Poel und Philipsen am Hinterrad die Post ab. Und letzterer sprintet zu seinem 3. Etappensieg. Hervorragender Zweiter Phil Bauhaus („Ich bin zufrieden, es war nichts zu machen gegen Philipsen.“), Ackermann diesmal Sechster. Keine Änderungen bei den Trikotträgern, wenn man davon absieht, dass Philipsen die Distanz zu Girmay auf 32 Punkte verkürzen konnte.