Archiv für den Tag: 3. September 2018

BORA – hansgrohe verpflichtet Jempy Drucker und Oscar Gatto.


Beide unterzeichnen einen Zweijahresvertrag mit dem deutschen WorldTeam. Sowohl Drucker als auch Gatto verfügen über viel Erfahrung bei den Frühjahrsrennen im Norden und sollen die Klassiker Gruppe um Peter Sagan verstärken.

„Schon nach den ersten Gesprächen mit BORA – hansgrohe hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Mir gefällt, wie sich das Team in den letzten Jahren entwickelt hat, darum freue ich mich auch sehr, nun Teil der BORA – hansgrohe Familie zu sein. Ich werde die Klassiker Gruppe rund um Peter Sagan verstärken, diese Rennen sind also mein erstes Ziel in der kommenden Saison. Ich liebe diese Rennen und freue mich darauf, sie mit Peter und meinen früheren Teamkollegen Daniel Oss und Marcus Burghardt gemeinsam in Angriff zu nehmen. Persönlich möchte ich mich auch als Rennfahrer noch weiterentwickeln. Ich denke, das Umfeld bei BORA – hansgrohe ist dazu perfekt.“ – Jempy Drucker

„BORA – hansgrohe ist eines der größten Profiteams geworden, und wie sie dabei agiert haben, ist sehr beeindruckend und ein Grund, weshalb ich Teil dieses Teams sein wollte. Ich freue mich auch darauf, meine früheren Teamkollegen Peter und Rafal wiederzusehen. Dieser Wechsel bedeutet für mich auch eine neue Herausforderung und neue Strukturen, meine Rolle wird aber dieselbe sein. Ich werde das Team so gut als möglich dabei unterstützen, die ambitionierten Ziele in den kommenden Jahren zu erreichen.“ – Oscar Gatto
© BORA – hansgrohe

On the way to the World Championships 2018! Team Vorarlberg Santic


Vorarlberger Equipe startet am 23. September in Innsbruck erstmals an einem WM-Mannschaftsteamzeitfahren! Patrick Schelling und Lukas Rüegg im Schweizer Aufgebot!

Die UCI Radweltmeisterschaften im benachbarten Bundesland Tirol war uns ist ein großes Ziel in diesem Jahr. Nun ist man nicht nur live dabei, sondern mitten drin. Sechs Team Vorarlberg Santic Profis werden am Sonntag 23. September von der Startrampe in der Area47 im Ötztal gehen. In der zwanzig jährigen Geschichte ist dies der erste Start in einem WM Team Rennen für die Equipe aus Vorarlberg.
Vorbereitungen des Team Vorarlberg Santic „Express“ laufen trotz Thalmann Ausfall planmäßig
Die Vorbereitungen laufen bereits seit längerer Zeit für diese sehr spezielle Prüfung gegen die Uhr. Teamzeitfahren heißt Millimeterarbeit auf höchsten Niveau mit Top Speed. Spezialtrainings sind hier notwendig um die Abstimmung zu finden. Roland Thalmann wird aufgrund seines Schlüsselbeinbruchs leider nicht zur Verfügung stehen. Der starke Schweizer ist aber bereits guter Dinge an der Tour of Hainan UCI 2.HC wieder mit von der Partie zu sein.
Facts zum WM Team Zeitfahren
Start: Area47 Ötztal
Ziel: Innsbruck
Distanz: 62,8 Kilometer
Höhenmeter: 427 Meter
Start 1. Team: 14:40 Uhr
Ziel: 17:05 Uhr

Schweiz nominiert Patrick Schelling und Lukas Rüegg für die Straßenrennen Elite und U23
Mehr als erfreulich die Nominierung der beiden Schweizer für das WM Straßenrennen. Vize Schweizer Meister Patrick Schelling wird im Elite Rennen am Sonntag 30. September um Edelmetall kämpfen. U23 Schweizer Meister Lukas Rüegg zwei Tage davor im U23 Rennen.

WM Strecke Mannschaftszeitfahren
https://www.innsbruck-tirol2018.com/rennen-strecken/mannschaftszeitfahren/
Infos zur Rad WM vom 22. – 30.09.2018 https://www.innsbruck-tirol2018.com/
WM Programm: https://www.innsbruck-tirol2018.com/programm/

So geht es weiter im Rennkalender des Team Vorarlberg Santic:
5.-9.9. Tour of South Bohemia (CZE) UCI 2.2 http://www.okolojiznichcech.cz/
Kader: Patrick Schelling, Lukas Meiler, Joeri Stallaert, Davide Orrico, Jannik Steimle, Lukas Rüegg

www.team-vorarlberg.com
office@proevent-cycling.at
Presseservice Team Vorarlberg Santic

Pascal Ackermann stürmt zum Sieg beim Grand Prix de Fourmies.


Wie auch gestern bei der Brussels Cycling Classic waren heute bei der 86. Austragung des Grand Prix de Fourmies die Sprinter wieder gefragt. Während des Rennens zeigte sich BORA – hansgrohe sehr aktiv und leistete ein Großteil der Nachführarbeit. Die letzten Kilometer waren von zahlreichen Attacken geprägt, aber am Ende des Tages kam es zum erwarteten Massensprint. Nach starker Vorarbeit seines Teams erkämpfte sich Pascal Ackermann den Tagessieg vor A. Démare und A. Hodeg.
Die Strecke
Dieses Jahr blieb die Streckenführung gegenüber dem Vorjahr beinahe unverändert. Die 205km lange Strecke, die auch einige Kopfsteinpflasterstücke aufwies, führte rund um Fourmies im Norden von Frankreich. Der Parcours war nur leicht wellig und kam deshalb den Sprintern zugute. Nachdem die Ziellinie mit 55km bis zum Schluss zum ersten Mal überquert wurde, mussten noch fünf Runden von je 11km Länge absolviert werden. Kurz vor der Flamme Rouge fiel das Gelände leicht ab und mit 500m bis zum Ziel gab es eine Linkskurve, aber sonst war das Finale technisch nicht besonders kompliziert.
Die Teamtaktik
Dieses Rennen wurde in den vergangenen Jahren oft in einem Massensprint entschieden und es war anzunehmen, dass die Sprinter auch dieses Jahr zum Zuge kommen würden. Unsere Taktik war heute auf Pascal Ackermann ausgerichtet. Nach seinem Erfolg beim gestrigen Herbstklassiker in Brüssel würde der Pfälzer heute versuchen, in Fourmies seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende einzufahren. Wie auch am Vortage wollte das Team den deutschen Meister beschützen und ihn in eine gute Ausgangsposition für den finalen Sprint bringen.
Das Rennen
Der Beginn des Renngeschehens wurde von mehreren Attacken geprägt. Die ersten vier Ausreißversuche wurden schnell vom Feld unterbunden aber nach 25km gelang es einer 5-Mann Gruppe sich vom Feld zu distanzieren. Wenige Kilometer später gesellten sich noch zwei weitere Fahrer zu der Spitzengruppe. Lange Zeit dominierte die Spitzengruppe das Rennen, aber die Sprinterteams wollten den Vorsprung nicht zu groß werden lassen. Während des Tages zeigte sich BORA – hansgrohe sehr aktiv und zusammen mit Groupama – FDJ führte das Feld auf der Jagd nach der Fluchtgruppe an. Schon auf der ersten Schlussrunde begann die Spitzengruppe zu zerbröckeln und einige Ausreißer ließen sich zurück ins Peloton fallen. Letztendlich wurde der starke Einsatz der Fluchtgruppe aber nicht belohnt und die letzten verbleibenden Ausreißer wurden 20km vor dem Ziel gestellt. Kurz danach lancierten drei Fahrer eine Attacke aus dem Hauptfeld und fuhren einen kleinen Vorsprung heraus, aber ihr Versuch wurde wenige Kilometer später vereitelt. Auf der letzten Runde bereiteten sich die Sprinterteams auf ein schnelles Finale vor und wie erwartet kam es letztendlich zu einem Massensprint. Nach einer hervorragenden Leistung von dem ganzen BORA – hansgrohe Team siegte Pascal Ackermann überzeugend in Fourmies.
1. Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe)
2. Arnaud Demare (Groupama-FDJ) s.t.
3. Alvaro Hodeg (Quick-Step Floors)
4. Leonardo Bonifazio (Nippo-Vini Fantini)
5. Christophe Laporte (Cofidis)
6. Alexander Kristoff (UAE Team Emirates)
7. Boy van Poppel (Trek-Segafredo)
8. Hugo Hofstetter (Cofidis)
9. Riccardo Minali (Astana)
10. Kristian Sbaragli (Israel Cycling Academy)
Reaktionen im Ziel
„Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich bin einfach ganz sprachlos. Ich wusste, dass ich gut in Form bin, aber ich habe nicht erwartet, dass ich mir zwei Siege an einem Wochenende holen würde. Die Jungs haben einen super Job gemacht und sind den ganzen Tag an der Spitze des Pelotons gefahren. Am Ende des Tages haben wir unseren Plan perfekt ausgeführt und ich muss mich bei meinen Teamkollegen für ihre fantastische Unterstützung herzlich bedanken.“ – Pascal Ackermann

„Wir freuen uns sehr über diesen Sieg. In der Geschichte der Brussels Cycling Classic und des GP de Fourmies gelang es nur einem Fahrer, Robbie McEwen, beide Rennen zu gewinnen. Und jetzt hat Pascal [Ackermann] diese Leistung auch geschafft. Dies ist schon sehr beeindruckend. Von Anfang an übernahm das Team die Verantwortung im Feld und machte das Tempo. Wir wollten den Ausreißern keinen zu großen Vorsprung gewähren. Aleksejs [Saramotins], Erik [Baška], Peter [Kennaugh] und Juraj [Sagan] haben einen fantastischen Job gemacht und das Rennen sehr gut kontrolliert. Unser Lead-Out Duo Andreas [Schillinger] und Rudi [Selig] hat Pascal in eine gute Ausgangsposition gebracht und er konnte dann seinen Sprint rechtzeitig eröffnen. Das Team arbeitete perfekt zusammen und ich wir können mit unserem heutigen Erfolg sehr zufrieden sein.“ – Christian Pömer, Sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

Dank unglaublichem Teameinsatz bleibt Emanuel Buchmann auch nach brutaler Bergankunft in den Top 5 des Gesamtklassements der Vuelta a España.

Einen Tag, vor dem wohlverdienten Ruhetag, stand einer der härtesten Etappe der diesjährigen Vuelta a España am Programm. Die gesamte BORA – hansgrohe Mannschaft arbeitete für ihren Klassementfahrer Emanuel Buchmann, vor allem Rafal Majka zeigte eine beeindruckende Form, als er im Finale Emanuel in die erste Gruppe brachte. Nach mehr als 200km und 4.000 Höhenmeter querte Emanuel Buchmann als 15. die Ziellinie und ist nun Vierter in der Gesamtwertung, 16 Sekunden hinter dem neuen Führenden S. Yates.
Die Etappe
Die neunte und letzte Etappe vor dem ersehnten Ruhetag war zugleich eine der härtesten in dieser Austragung der Vuelta a España. Die erste Bergankunft, in der diesjährigen 73. Spanien Rundfahrt, führte das Feld nach genau 200km hinauf nach La Covatilla, welches auch im Jahr 2011 Ziel der Vuelta war. Drei schwere Bergwertungen mussten die Fahrer in der ersten Rennhälfte absolvieren, bevor es auf 1.965m ins Ziel ging, gesamt bezwang das Feld heute mehr als 4.100 Höhenmeter.
Die Team Taktik
Nach den wenigen Etappen, die den Sprinter gehörten, wechselte nun der Fokus auf die Kletterer. Mit einem dritten Platz in der Gesamtwertung war Emanuel Buchmann auf Tuchfüllung mit dem roten Leadertrikot. Wenige Sekunden trennten ihn vom Führenden R. Molard, diese Sekunden wollte man bei der heutigen Etappe verringern und versuchen ein gutes Etappenergebnis zu erzielen. Das gesamte Ziel stellte sich in den Dienst des Ravensburgers, um ihn Best möglichst an diesem weiteren heißen Tag, zu unterstützen.
Das Rennen
Es dauerte nicht lange, ehe sich eine Spitzengruppe absetzte. Elf Fahrer konnten noch vor der ersten Bergwertung des Tages mehr als drei Minuten Vorsprung herausfahren. Die Fahrer des BORA – hansgrohe Teams blieben im Hauptfeld und beteiligten sich an der Nachführarbeit. Doch die Spitzengruppe arbeitete gut zusammen und so wuchs der Vorsprung auf mehr als 5 Minuten bei noch 100km zu fahren. Doch wie erwartet, zerfiel die Fluchtgruppe im letzten Anstieg und einzelne Fahrer versuchten den Solisten einzuholen. Rafal Majka leistete unglaubliche Arbeit, um BORA – hansgrohes Klassementfahrer Buchmann in Position zu bringen. Die beiden BORA – hansgrohe Kletterer waren stets auf der Höhe des Geschehens, wenige Minuten hinter dem späteren Etappensieger B. King. Wenige Minuten hinter B. King querte Emanuel Buchmann auf Platz 15 die Ziellinie und ist nun mit 16 Sekunden Rückstand gegenüber den neuen Führenden Yates Vierter im Gesamtklassement.
9. Etappe
1. Benjamin King (Dimension Data) 5:30:38
2. Bauke Mollema (Trek-Segafredo9 +0:48
3. Dylan Teuns (BMC) +2:38
4. Miguel Angel Lopez (Astana) +2:40
5. Nairo Quintana (Movistar) s.t.
6. Wilco Kelderman (Sunweb)
7. Rigoberto Uran (Education First-Drapac) +2:43
8. Ion Izagirre (Bahrain-Merida) +2:46
9. Simon Yates (Mitchelton-Scott) +2:49
10. George Bennett (LottoNL-Jumbo) +03:02
Gesamtstand:
1. Simon Yates (Mitchelton-Scott) 36:54:52
2. Alejandro Valverde (Movistar ) +0:01
3. Nairo Quintana (Movistar) +0:14
4. Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) +0:16
5. Ion Izagirre (Bahrain-Merida) +0:17
6. Tony Gallopin (AG2R) +0:24
7. Miguel Angel Lopez (Astana) +0:27
8. Rigoberto Uran (Education First-Drapac) +0:32
9. Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) +0:43
10. George Bennett (LottoNL-Jumbo) +0:48

Reaktionen im Ziel
„Ich habe mich heute gut gefühlt und natürlich habe ich somit Emu vor allem im Finale unterstützt. Das schwierige Heute war der Gegenwind, es war wichtig am letzten Berg im Windschatten zu fahren. Emu ist nun Vierter, nur wenige Sekunden hinter Yates. Ich denke, wir haben heute wirklich eine unglaubliche Teamleistung gezeigt und Emu ist immer noch nah am Podium dran.“ – Rafal Majka
„Es war eine harte Etappe und der Schlussanstieg war eine echte Prüfung. Ich möchte meinem Team für ihre harte Arbeit danken, wir haben unseren Plan umgesetzt. Zusammen mit Rafal blieb ich am langen Anstieg in der ersten Gruppe, aber ich konnte leider den Attacken am Ende nicht mehr folgen und verlor den Anschluss an die Klassementfahrer. Es tut mir leid, vor allem nach der ganzen harten Arbeit von jedem in den 200km. Ich habe mich noch nicht komplett vom Sturz erholt aber ich bin zuversichtlich und werde in den nächsten Tagen alles geben.“ – Emanuel Buchmann
„Eine harte Etappe heute, mit mehr als 4.000 Höhenmeternund einer Bergankunft nach einem harten 10km langen Anstieg. Das Team hatte heute ein Ziel, Emu die gesamten 200km zu unterstützen und im letzten Anstieg in Position zu fahren. Sie haben einen fantastischen Job erledigt, Rafal hat im letzten Anstieg alles für Emu gegeben, während Jay, Lukas, Davide, Schwarzi und Peter zuvor ihn aus allen Schwierigkeiten rausgehalten haben. Ein 4. Gesamtplatz, mit 16 Sekunden Rückstand ist ein echt starkes Ergebnis bis dato. Morgen werden wir aber erst mal den Ruhetag genießen.“ – Steffen Radochla, sportlicher Leiter
© BORA – hansgrohe

Vorarlberger Sieg beim Ötztaler, Rekordsieg für die Schweiz


Copyright: Ötztal Tourismus/Ricardo Gstrein
Der dominierende Marathonfahrer der Saison Mathias Nothegger setzte mit seinem Sieg beim 38. Ötztaler Radmarathon einem tollen Jahr noch die Krone auf. Bei den Damen schaffte die Schweizerin Laila Orenos den fünften Sieg in Folge! Für die größte Überraschung im Ötztal sorgte aber der Armamputierte ehemalige ÖSV-Kombinierer Patrick Hagenaars, der Dritter wurde und sich einen Traum erfüllte.
Der Ötztaler Radmarathon läutete heute den radsportintensivsten September in der Sportgeschichte Tirols ein. Dort, wo von 22. bis 30. September die besten Radsportler der Welt bei der UCI Straßenrad WM um Gold, Silber und Bronze kämpfen, bestritten heute 4.112 Teilnehmer aus 36 Nationen den Klassiker für Hobbyradsportler, den 38. Ötztaler Radmarathon. Über vier hohe Pässe mit 5.500 Höhenmetern und 238 Kilometern Gesamtlänge warteten auf die Radsportler aus allen Teilen der Welt. Die Witterungsbedingungen waren alles andere als einladend: Nach Dauerregen am Samstag war es heute früh beim Start in Sölden feucht kühl bei sieben Grad Celsius. Bis zum Kühtai wurden die Teilnehmer vom Regen begleitet, Richtung Jaufenpass wurden die Straßen endlich trocken.
Verfolgungsrennen über die ersten Pässe
Gleich nach dem Start in Sölden drückten beim sportlichen Höhepunkt für die besten Hobbyradsportler der Welt im Ötztal die Spitzenfahrer aufs Tempo. Über das Kühtai setzten sich sieben Spitzenfahrer ab, wobei sich nach Innsbruck über den Brenner Pass die Rennsituation ständig änderte. Einzig der italienische Vorjahressieger Stefano Cecchini, sein Landsmann Samuele Porro und der Vorarlberger Mathias Nothegger befanden sich immer in der Spitze. Beim Aufstieg zum Jaufenpass schob sich Patrick Hagenaars aus Brixen im Thale sukzessive nach vor. In Schönau am Fuße des Timmelsjochs lagen Nothegger, Cecchini und Porro in Führung, dahinter Haagenars mit einer Minute Rückstand. Noch in Tuchfühlung zum Spitzentrio lag der Deutsche Andreas Lenz aus Deutschland, der über den Jaufenpass den Anschluss verlor. Die übrigen Fahrer hatten bis dahin schon mehr als zehn Minuten Rückstand.
Attacke von Nothegger am Timmelsjoch
Am letzten Pass des Ötztaler Radmarathons, am Timmelsjoch, setzte schließlich Mathias Nothegger alles auf eine Karte und setzte sich nach einer Attacke an die Spitze. Keiner konnte folgen und an der Spitze des Timmelsjochs lag sein Vorsprung auf Samuele Porro bei über vier Minuten! Der Vorarlberger fuhr mit einer Zeit von 7:04,02 Stunden einem ungefährdeten Premierensieg entgegen. „Ich hatte einen Traum und den habe ich mir heute erfüllt. Am Jaufenpass habe ich richtig gelitten und musste dann mein Tempo fahren. Mehr als 270 Watt waren nicht mehr drin. Cecchini hätte ich stärker eingeschätzt. Ich bin überwältigt von diesem Sieg“, jubelte der 39-jährige Bregenzer Nothegger, der heute seinen siebenten Saisonsieg feierte. Und sechs Jahre nach dem letzten rot-weiß-roten Sieger Stefan Kirchmair klappte es wieder mit einem österreichischen Triumph. Mit knappen fünf Minuten Rückstand wurde Porro Zweiter: „Ich habe wegen der Kälte sehr gelitten. Leider fiel mir dann am Timmelsjoch die Kette runter. Aber Mathias war der stärkste Fahrer heute!“
Armamputierter Hagenaars überrascht alle
Für die Sensation des Tages sorgte der ehemalige ÖSV-Athlet in der Nordischen Kombination Patrick Hagenaars. Bei seiner fünften Teilnahme, wobei der Brixener mit Rang fünf sein bisher bestes Ergebnis schaffte, kämpfte er sich erstmals auf das Podium. „Rang drei ist der Wahnsinn. Ich bin überwältigt. Normalerweise bin ich ein Schönwetterfahrer, aber es lief einfach perfekt heute. Am Kühtai habe ich etwas rausgenommen und dann ab dem Jaufenpass Gas gegeben. Das Podium ist ein Traum für mich“, freute sich Haagenars, der seit 2003 nach einem Unfall mit einer Armprothese unterwegs ist. Hinter Hagenaars belegte der Deutsche Andreas Lenz den vierten Platz, der Schweizer Thomas Koep wurde Fünfter. Vorjahressieger Stefano Cecchini brach am Timmelsjoch ein und rettete vor dem Tiroler Daniel Rubisoier noch den achten Platz ins Ziel.
Orenos schafft 5. Sieg en Suite
Bei den Damen war wieder einmal die Schweizerin Laila Orenos das Maß aller Dinge. Über den Jaufenpass lieferte sie sich mit der Tirolerin Nadja Prieling ein spannendes Kopf-an-Kopf-Duell. Doch vor der Labestation am Fuße des 28,7 Kilometer langen Timmelsjochs brach Prieling ein. Die Tirolerin musste auch die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer passieren lassen. Orenos schaffte mit einer Zeit von 8:05,30 Stunden den historischen fünften Sieg in Folge. Die Freude im Ziel war riesengroß: „Es war richtig hart heute. Der ständige Regen hat das Rennen noch schwerer gemacht. Dieser fünfte Sieg bedeutet mir extrem viel. Ich habe etwas geschafft, was bisher noch niemand vor mir erreicht hat.“ Zweite wurde die junge Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer aus Niederkreuzstetten, Dritte wurde die Tirolerin Nadja Prieling aus Reith bei Kitzbühel.
Andi Goldberger: „Hut ab vor Patrick Hagenaars!“
Auch die Promidichte war beim 38. Ötztaler Radmarathon wieder beachtlich. Einer der Ersten im Ziel war Ex-Skispringer Andreas Goldberger. Seine Bestzeit mit 8:50 Stunden war heute wegen der widrigen Bedingungen nicht knacken, dafür „war es zu kalt und durch den Regen waren die Abfahrten sehr gefährlich.“ Im Ziel, nach 9:22 Stunden Fahrzeit, staunte auch Goldi nicht schlecht über den Auftritt und den dritten Platz seines ehemaligen ÖSV-Kollegen Patrick Haagenars: „Diese Leistung ist unglaublich – und das mit nur einer Hand! Ich konnte bei der letzten Abfahrt nach Sölden nicht einmal mit zwei Händen ordentlich bremsen und er fährt mit Prothese aufs Podium.“ Übrigens, mit Team-Olympiasieger Martin Koch war ein zweiter Skispringer am Start. Bei seiner Premiere lieferte der Kärntner eine Zeit von 9:37 Stunden ab. „Das war ein Erlebnis. Trotz des Wetters standen so viele Leute an der Strecke“, sagte Koch im Ziel.
Ötztaler Radmarathon 2019 am 1. September
Im nächsten Jahr findet die 39. Auflage des Ötztaler Radmarathons am Sonntag, den 1. September 2019, statt. Die Registrierung läuft wie in den letzten Jahren am 1. Februar 2019 ein Monat lang. „Nach dem Steinbock als Motiv des Marathons 2018 wird das Murmeltier das Leitmotiv im nächsten Jahr sein. Ich hoffe, dass alle Radsportfans gut aus dem nächsten Winterschlaf kommen. Das Marathonwochenende ist für uns trotz der widrigen Witterungsbedingungen perfekt über die Bühne gelaufen. Auch die Premiere des „Bike 4 Help“-Prologs am Freitag wurde gut angenommen. Diese Auftaktveranstaltung werden wir auch 2019 wieder veranstalten. Im ersten Jahr nach der Bildung des neuen OK-Teams möchte ich mich bei allen der rund 1.100 Mitarbeiter sowie Sponsoren und Partnern für das erfolgreiche Marathon-Wochenende bedanken“, freut sich der neue OK-Chef Dominic Kuen.

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