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Finale der Lidl Deutschland Tour 2025 in Sachsen-Anhalt

Finale in Sachsen-Anhalt: Schlussetappe der Lidl Deutschland Tour 2025 führt von Halle nach Magdeburg

Die Lidl Deutschland Tour 2025 endet am 24. August in Magdeburg. Die letzte Etappe von Deutschlands größtem Radsportereignis beginnt in Halle (Saale) und verbindet damit die beiden größten Städte Sachsen-Anhalts. Neben dem großen Finale der Profis in der Landeshauptstadt erhalten bei der Schlussetappe der Lidl Deutschland Tour auch alle Hobbysportler*innen die Chance, bei der Cycling Tour selbst in die Pedale zu treten.

Bereits 2019, bei der zweiten Austragung der neu aufgelegten Deutschland Tour, war Sachsen-Anhalt Teil der Rundfahrt. In Halberstadt endete damals die Auftakt-Etappe. Zwei Jahre später war Sangerhausen Gastgeber und nun gibt es eine komplette Etappe im mitteldeutschen Bundesland.

„Halle (Saale) als Startort der finalen Etappe des größten Radsport-Etappenrennens Deutschlands – das passt“, sagt Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt. „Wir freuen uns auf die Sportler aus aller Welt und die zahlreichen Fans. Unsere Stadt, als Sport- und Kulturstadt Sachsen-Anhalts – ein Land, das Radsport-Legende Täve Schur hervorgebracht hat – rückt in den Fokus der internationalen Radsportwelt. Halle wird eine fantastische Kulisse bieten und ein toller Gastgeber sein.“

Das will auch Magdeburg. Die Bördestadt reiht sich nun auch in die Riege der bereits besuchten Landeshauptstädte Hannover, Stuttgart, Erfurt, Schwerin, Bremen und zuletzt auch Saarbrücken ein. Oberbürgermeisterin Simone Borris dazu: „Magdeburg freut sich auf das Finale der Deutschland Tour! Das Event ist einer der Höhepunkte in unserem Sportkalender 2025 und wird für viel Begeisterung am Zieleinlauf sorgen. Wir freuen uns auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie viele nationale und internationale Gäste, die unsere facettenreiche Stadt von ihrer besten Seite kennenlernen werden. Mein Dank gilt den Organisatoren und insbesondere auch allen Förderern, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung die finanziellen Voraussetzungen für das Finale in Magdeburg geschaffen haben.“

Doch bevor an der Elbe der Gesamtsieger bei den Profis geehrt wird, haben alle Hobbysportler*innen die Möglichkeit, Rennatmosphäre zu schnuppern. Sie können bei der Cycling Tour mit Start und Ziel in Magdeburg mitfahren. Die Voranmeldung dafür ist bereits auf deutschland-tour.com möglich.

„Das Landesmotto ‚Modern denken‘ und der Slogan ‚Fahrradland Sachsen-Anhalt‘ passen hervorragend zusammen – und beides passt auch perfekt zur Lidl Deutschland Tour. Am 24. August feiern wir in Sachsen-Anhalt das Fahrrad mit einem großen Radsportfestival. Die Schlussetappe der Profis verbindet die beiden Zentren des Bundeslandes und tausende Radsportler*innen werden im Herzen Deutschlands selbst mitfahren. Ich freue mich auf Halle und Magdeburg als Gastgeber für unser großes Finale 2025“, sagt Matthias Pietsch, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Radsports.

Mit der Bekanntgabe der Schlussetappe zwischen Halle und Magdeburg stehen nun die Eckpfeiler der 2025er Austragung der Lidl Deutschland Tour fest. Der Auftakt für die Rundfahrt findet in Essen mit einem Prolog vor der historischen UNESCO Welterbe-Kulisse Zeche Zollverein am 20. August 2025 statt.

Topsprinter um Philipsen und Kooij wollen Sparkassen Münsterland Giro zurückerobern

Im vergangenen Jahr bestimmte eine stark besetzte Ausreißergruppe den Sparkassen Münsterland Giro. Aus der heraus hatte der junge Norweger Per Strand Hagenes die Sprinter genarrt und ihnen vorm Münsteraner Schloss den Sieg weggeschnappt. 2024 ist die Sprinter-Elite aber wieder zahlreich vertreten und wird alles versuchen, um nach 202 Kilometern das Rennen im Massensprint zu entscheiden.

Angeführt wird das Feld von den beiden dreifachen Etappensiegern der diesjährigen Tour de France, Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und Biniam Girmay (Intermarché-Wanty). In Dylan Groenewegen (Team Jayco AlUla) ist ein weiterer Tagessieger der Frankreich-Rundfahrt am Start. Auch in Form sind Vize-Europameister und Hamburg-Sieger Olav Kooij (Team Visma | Lease a Bike) sowie Jonathan Milan (Lidl-Trek). Milan gewann im Frühjahr das Sprintertrikot des Giro d’Italia und war bei der Deutschland Tour im Sprint nicht zu schlagen. Ihnen allen stellt sich die deutsche Konkurrenz entgegen. Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) wird genauso auf einen Sprint hoffen wie John Degenkolb (Team dsm-firmenich PostNL) und Maximilian Walscheid als zweite Option im Team Jayco AlUla.

Doch wie im Vorjahr wurde für den Sparkassen Münsterland Giro wieder eine Strecke maßgeschneidert, die auch Klassikerfahrern eine Chance bietet. Zu den besten Puncheuren auf der vorläufigen Startliste gehören Arnaud De Lie (Lotto Dstny), Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility), Ethan Vernon (Israel – Premier Tech) sowie Kasper Asgreen und Luke Lamperti (beide Soudal Quick-Step). Nicht zu vergessen natürlich Vorjahressieger Hagenes (Team Visma | Lease a Bike), der erneut für einen Ausreißer-Coup gut sein könnte, dieses Mal aber sicher stärker unter Beobachtung steht.

Alle Augen werden derweil auch auf Simon Geschke ruhen. Der 38-jährige Berliner beendet in Münster seine lange Karriere und wird das nicht tun wollen, ohne sich nochmal zu zeigen. Sein Arbeitgeber Cofidis ist eines von zehn WorldTeams, das beim Sparkassen Münsterland Giro neben neun ProTeams und vier deutschen Continental-Mannschaften an den Start geht.

Women’s Cycling GP Stuttgart & Region – 118 Km

1 GASPARRINI Eleonora Camilla ITA UAE Team ADQ 02:53:26
2 NOOIJEN Lieke NED Team Visma | Lease a Bike 00:00
3 MEIJERING Mareille NED Movistar Team 00:00
4 CONFALONIERI Maria Giulia ITA Uno-X Mobility 00:02
5 LACH Marta POL CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team 00:02
6 WŁODARCZYK Dominika POL UAE Team ADQ 00:02
7 FERGUSON Cat GBR Movistar Team 00:02
8 VANPACHTENBEKE Margot BEL VolkerWessels Women’s Pro Cycling Team 00:02
9 HOLMGREN Ava CAN Lidl – Trek 00:02
10 JANSEN Eline NED VolkerWessels Women’s Pro Cycling Team 00:02
11 MACKAIJ Floortje NED Movistar Team 00:02
12 ZANARDI Silvia ITA Human Powered Health 00:02
13 SCHWEINBERGER Kathrin AUT CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team 00:02
14 PERKINS Flora GBR Fenix-Deceuninck 00:02
15 CROMWELL Tiffany AUS Canyon//SRAM Racing 00:02

Women’s Cycling Grand Prix Stuttgart & Region bleibt auch bei der zweiten Auflage in italienischer Hand

Am Freitag holte sie noch Bronze im Straßenrennen der U23 bei den Europameisterschaften in Belgien, heute siegte sie im Schwabenland: Eleonora Gasparrini (UAE Team ADQ) hat die zweite Auflage des Women’s Cycling Grand Prix Stuttgart & Region für sich entschieden. Sie tritt damit die Nachfolge ihrer italienischen Landsfrau Elena Pirrone an. Zweite auf dem 118,2 Kilometer langen Klassikerkurs durch Baden-Württemberg wurde Lieke Nooijen (Visma | Lease a Bike) vor Mareille Meijering (Movistar Team).

Das italienisch-niederländische Trio hatte auf der letzten der drei neun Kilometer langen Schlussrunden durch Stuttgart als Teil einer großen Verfolgergruppe zunächst die Polin Marta Lach (Ceratizit – WNT Pro Cycling Team) nach der bis zu 12% steilen Hasenbergsteige gestellt. Gut drei Kilometer waren es da noch bis ins Ziel am Rotebühlplatz. Zunächst konnte sich dann Meijering aus der Gruppe lösen, Nooijen und Gasparrini setzten nach. Auf der Zielgeraden hatten die Drei nur noch wenige Meter Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen, doch die sollten reichen, um die Podiumsplätze unter sich auszumachen. Gasparrini als stärkste Sprinterin wurde dabei ihrer Favoritenrolle gerecht.

Bis das in Böblingen gestartete Rennen wirklich Fahrt aufnahm, sollte es aber eine ganze Weile dauern. Erste zaghafte Attacken aus dem 108 Fahrerinnen starken Feld gab es rund um den höchsten Punkt der Strecke bei Gärtringen nach knapp 20 Kilometern. Doch die großen Teams aus der Women’s WorldTour, die letztlich auch den Sieg unter sich ausmachten, ließen Ausreißerinnen hier noch keine Chance. Auch Lokalmatadorin Elisabeth Brandau aus dem Lokalteam Stuttgart zeigte sich kurz. Ernst wurde es aber erst zur Rennhälfte, als Filderstadt erreicht wurde. Anneke Dijkstra (VolkerWessels Women’s Pro Cycling Team) war die Erste, die sich einen echten Vorsprung herausfahren konnte. Den nahm sie auch mit auf die Schlussrunden, ehe sie auf der ersten Überfahrt an der Hasenbergsteige eingeholt wurde. Eine stark besetzte Gruppe hat zur ihr aufgeschlossen, aus der sich dann Lach hatte lösen können. Sie konnte sich maximal eine knappe halbe Minute herausarbeiten, bevor sie kurz vor dem Ende an der Spitze abgelöst wurde.

„Der Sieg bedeutet mir viel, ich bin superhappy“, sagte Siegerin Gasparrini im Ziel. „Wir haben versucht, das Rennen durch Attacken so schwer wie möglich zu machen. Ich denke, das hat funktioniert“, so sie 22-Jährige aus Turin. „Es war mein erstes Rennen hier in Deutschland. Der Kurs hat mir gut gefallen und vor allem die vielen Menschen an der Strecke. Es ist schön, so angefeuert zu werden. Ich komme gerne wieder.“

Beim Women’s Grand Prix, der 2024 in der zweithöchsten UCI-Kategorie eingestuft und damit im Vergleich zur Premiere zwei Klassen höher gewertet wurde, standen zehn Teams aus der besten Liga des Frauenradsports am Start. Zudem auch eine Lokalauswahl und ein Bundesligateam. Die Veranstaltung wird von der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Verband Region Stuttgart gemeinsam unterstützt.

Und auch der Breitensport fand seinen Platz. Mit mehr als 3.000 Teilnehmenden beim ausverkauften Brezel Race und dem Sunday Morning Cycling begann der große Radsport-Sonntag in Stuttgart und Region Stuttgart. Auf zwei Strecken, die über 58 bzw. 108 Kilometer bis ins Umland führten, und einer kurzen Runde durch die Stadt fanden alle Starterinnen und Starter bei besten Wetterbedingungen das perfekte Radsport-Erlebnis.

Countdown zum Stuttgarter Radsportfest am 14. & 15. September mit 3.500 Aktiven

Am Sonntag, 15. September, fahren bis zu 3.500 Radsportlerinnen und Radsportler beim Brezel Race Stuttgart & Region powered by ADAC sowie dem Women´s Cycling Grand Prix Stuttgart & Region 2024 durch die baden-württembergische Landeshauptstadt und die Region Stuttgart. Im Breitensport-Rennen Brezel Race verteilen sich gut 3.350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Wettbewerbe über 60 und 110 Kilometer Länge. Im Grand Prix steht für 120 namhafte internationale und deutsche Profi-Frauen ein insgesamt 118 Kilometer langes Rennen von Böblingen nach Stuttgart auf dem Programm. Das Ziel beider Rennen, die gemeinsam von der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Verband Region Stuttgart sowie der Stadt Böblingen gefördert werden, liegt auf dem Stuttgarter Rotebühlplatz.

„Die Kombination des Frauen-Eliterennen Women’s Cycling Grand Prix mit dem breitensportlichen Jedermann-Rennen Brezel Race ist eine herausragende sportliche Visitenkarte für Stuttgart und die Region. Für die große Attraktivität des Formats spricht das mit gleich zehn Women’s WorldTour Teams hochkarätige besetzte Elite-Feld und die im Vergleich zum Vorjahr um über zehn Prozent gestiegene Teilnehmerzahl beim Brezel Race. Allen Sportlerinnen und Sportlern wünsche ich ein erfolgreiches, verletzungsfreies Rennen und den Zuschauern spannenden und begeisternden Sport. Mein Dank geht an alle Helferinnen und Helfer sowie die Organisatoren und Partner, die das Event möglich machen“, sagte Dr. Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport der Landeshauptstadt Stuttgart heute im Rahmen einer Pressekonferenz.

Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, sagte: „Hochklassiger Elitesport und attraktive Breitensportrennen auf gesperrten Straßen werden wieder tausende Mitradelnde und unzählige Zuschauer in der Region Stuttgart begeistern. Mit jährlich wechselnden Startorten und Strecken bieten wir immer wieder neue sportliche und landschaftliche Reize. Das vielfältige hiesige Naherholungsangebot direkt vor der Haustüre ist nicht nur ideal zum Radeln, sondern ein großer Standortvorteil für unsere Region. Ich danke allen, die zum Gelingen des Grand Prix und Brezel Race beitragen.“

Gunter H. Fahrion, stellvertretender Vorsitzender der SportRegion Stuttgart, ergänzte: „Das Erfolgsrezept der Veranstaltung fußt auf einer großen und langjährigen Radsporttradition in Stuttgart und der Region Stuttgart, die sich an vielen namhaften internationalen Veranstaltungen wie den Weltmeisterschaften 1991 und 2007 oder Tour de France und Deutschland Tour-Gastspielen festmachen lässt und das nun insbesondere mit dem Women’s Cycling Grand Prix eine weitere, sehr moderne und zukunftsweisende Komponente erhält.“

Der Renntag

Sportlich beginnt der Sonntag mit dem Jedermann-Rennen Brezel Race Stuttgart &Region powered by ADAC. Der erste Start erfolgt um 9.00 Uhr in der Tübinger Straße, Höhe Silberburgstraße, zunächst für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 60 km-Distanz. Um 9.30 Uhr fällt der Startschuss für den 110 km-Wettbewerb. Beide Strecken führen nach der Ausfahrt aus dem Stadtkern überwiegend durch den südwestlichen Teil der Region Stuttgart. Ab 10.20 Uhr werden die ersten Hobbysportlerinnen und -sportler im Ziel am Stuttgarter Rotebühlplatz erwartet. Als Premiumpartner steht der ADAC Württemberg e.V. erneut aktiv Pate für die Themen Mobilität und Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Volker Schwarz, Finanzvorstand des ADAC Württemberg e.V., der am Sonntag selbst aktiv in einem ADAC-Team mitfährt, erklärt dazu: „Mobilität und Sicherheit sind bekannte Kernthemen des ADAC, die seit Jahren auf zunehmend breiter Ebene eine wichtige Rolle spielen, so auch beim Radfahren insbesondere im urbanen Umfeld. Diese positive, gleichsam herausfordernde Entwicklung begleiten wir deutschlandweit mit viel Expertise und Herzblut und freuen uns sehr, beides auch in diese tolle Veranstaltung einbringen zu können. Denn neben dem einzigartigen Gefühl, diesen Sport gemeinsam mit Gleichgesinnten im Rennen zu erfahren, möchten wir mit unserem Engagement auch das Bewusstsein für das Radfahren im Alltag in Bezug auf Nachhaltigkeit, Gesundheit, Spaß und Rücksichtnahme schärfen.“

Stimmen der Favoriten – Hamburg – Bemer Classics

Nach knapp 200 Kilometern Radrennen am Sonntag durch Hamburg und Schleswig-Holstein steht fest, wer die BEMER Cyclassics 2024 gewinnt. Favorisiert sind einmal mehr die Sprinter, die im Herzen der Hansestadt auf der Mönckebergstraße auf einen Massensprint hoffen. Doch es gibt auch eine Reihe Herausforderer, die sich einen anderen Ausgang wünschen. Das sagen die Protagonisten.

Nach seinen jüngsten Erfolgen geht Jonathan Milan (Lidl-Trek) als einer der ersten Anwärter auf den Sieg ins Rennen: „Wir nehmen die BEMER Cyclassics nach einer wichtigen und erfolgreichen Saisonphase in Angriff. Nach den Olympischen Spielen habe ich hart daran gearbeitet, meine Verfassung auf ein hohes Niveau zu bringen. Und dann kamen die Ergebnisse, zuerst bei der Lidl Deutschland Tour, dann bei der Renewi Tour“, sagte der 23-Jährige, der bereits elf Saisonsiege auf seinem Konto hat. „Für Hamburg erwarte ich jetzt wieder ein gutes Level an Wettbewerbsfähigkeit. Das Team wird eine Schlüsselkomponente sein, um den Rennverlauf zu kontrollieren. Insofern bin ich sehr glücklich, eine starke Mannschaft an meiner Seite zu haben. Wir werden alles dafür tun, um unsere Siegesserie fortzusetzen.“

Einer, der das gerne verhindern möchte, ist der dreifache Tour-de-France-Etappensieger dieses Jahres, Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck). „Ich freue mich wirklich auf die BEMER Cyclassics. Ich hoffe auf einen Wettkampf gegen viele andere starke Sprinter in einem schönen Massensprint. Drei Mal über den Waseberg zu fahren wird nicht einfach, aber meine Form ist gut. Es wird auch ein guter Test für die Europameisterschaften.“

Neben Milan und Philipsen zählt auch Olav Kooij (Visma | Lease a Bike) zu den erfolgreichsten Sprintern der Saison. Doch der 22-Jährige, der im August zwei Siege bei der Polen-Rundfahrt feierte, kommt mit einem kleinen Handicap nach Hamburg. „Ich bin froh, nach meinem Sturz bei der Renewi Tour letzte Woche wieder Rennen fahren zu können. Das war natürlich ein Rückschritt. Zum Glück habe ich keine größeren Verletzungen davongetragen, aber ich musste dennoch eine kleine Pause einlegen, um mich zu erholen. Jetzt hoffe ich, wieder auf einem guten Level zu sein. Das Training lief jedenfalls gut“, so Kooij im Vorfeld des Rennens. „Es ist mein Ziel, mich gut zu schlagen. Vor allem dann, wenn es einen Sprint gibt. Aber das ist in Hamburg nie sicher. Wir haben aber ein starkes Team, auch mit Christophe Laporte, der so ein Rennen auch auf anderem Wege gewinnen kann.“

Ebenfalls nicht ganz im Vollbesitz seiner Kräfte wähnt sich Biniam Girmay (Intermarché-Wanty): „Ich bin nach der Tour de France, wo ich in der besten Form meines Lebens war, noch nicht wieder bei meinem Maximum und suche noch meinen Rhythmus. Dafür brauche ich noch ein paar Rennkilometer. Ich muss sehen, wie ich mich dann unterwegs fühle und dann entscheiden, ob ich in die Entscheidung eingreifen kann oder nicht“, erklärte der Gewinner des Grünen Trikots der Tour. „Aber wir haben mit Mike Teunissen und Madis Mihkels auch noch zwei andere schnelle Leute dabei, denen ich helfen kann, wenn es bei mir nicht läuft. Und wir haben ja auch noch Georg Zimmermann im Team, für den wir vielleicht etwas vorbereiten können.“

Und auch Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) würde vor heimischem Publikum gerne gut abschneiden: „Endlich wieder Rennen in Deutschland. Es ist mein erstes dieses Jahr. Ich hoffe, dass meine Form noch um ein paar Prozentpunkte zugelegt hat. Nach der Polen-Rundfahrt war ich etwas krank, bei der Renewi-Rundfahrt lief auch nicht alles perfekt. Ich bin aber sehr motiviert und hoffe im Optimalfall auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie beim letzten Mal, als ich hier am Start war“, so Bauhaus. Da wurde er Siebenter. „Aber das wird schwer, wie immer stellt sich der Waseberg als Hindernis für uns Sprinter in den Weg. Mal gucken, wie sich der Rennverlauf entwickelt.“

Nils Politt (UAE Team Emirates) zählt zu den Profis, die gerne einen Massensprint verhindern würden. 2023 fehlten dem Kölner nur ein paar Meter. „Ich freue mich sehr, wieder in Hamburg am Start zu sein. Es ist immer etwas Besonderes vor dieser Kulisse zu fahren. Im letzten Jahr war ich nah dran am Erfolg, da wurde ich erst auf der Ziellinie eingeholt. Ich hoffe natürlich wieder auf eine ähnlich gute Vorstellung und gute Beine nach der Renewi Tour. Wir schicken eine starke Mannschaft an den Start, mit der durchaus etwas gelingen kann.“

Sprinter-Gipfel in Hamburg – Bemer Classics

BEMER Cyclassics locken die schnellsten Männer der Welt auf die Mönckebergstraße

Die besten Sprinter der Welt treffen sich am 8. September in Hamburg. Bei den BEMER Cyclassics erwarten nicht nur die Fans nach knapp 200 Kilometern einen Sprint Royale auf der Mönckebergstraße, sondern offenbar auch die 23 Teams, die an den Start gehen. Fast jede Mannschaft schickt eine Woche vor der Europameisterschaft seinen schnellsten Mann im Kader an die Elbe. Sechs frühere Sieger sind beim Showdown der Sprint-Elite dabei. Und mindestens genauso viele, die ihren Premierensieg bei den Cyclassics feiern wollen.

Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), Jonathan Milan (Lidl-Trek), Tim Merlier (Soudal Quick-Step) und Olav Kooij (Visma | Lease a Bike) sind die vier erfolgreichsten Sprinter dieser Saison. Das Quartett kommt zusammen auf beeindruckende 37 Siege in diesem Jahr. Über ihre gesamten Karrieren gesehen sind es fast 150. Was ihnen allen fehlt, ist ein Sieg in Hamburg. 2024 bekommt jeder aus dem Quartett die Chance, das zu ändern, denn sie führen die auch darüber hinaus namhafte Starterliste der Cyclassics an.

Ebenfalls dabei ist Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) und damit das Grüne Trikot der Tour de France. Auch der Eritreer bringt es bereits auf fünf Saisonsiege. Drei davon fuhr er – genau wie Philipsen – beim wichtigsten Radrennen der Welt ein. Und was Girmay bei der Tour de France war, war Milan beim Giro d’Italia. Der Italiener gewann dort zum zweiten Mal in Serie das Maglia Ciclamino, das Trikot für den besten Sprinter des Giros. Auch bei der gerade erst zu Ende gegangenen Lidl Deutschland Tour entführte er mit drei Etappensiegen jenes Wertungstrikot.

Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) führt die Liste der ehemaligen Hamburg-Sieger an. Der Norweger hat ebenfalls bereits fünf Saisonsiege auf dem Konto. Kristoff gewann die Cyclassics 2014. Mit Arnaud Démare (Arkéa-B&B Hotels, 2012) und John Degenkolb (dsm-firmenich PostNL) sind zwei Veteranen am Start, deren Erfolg bereits mehr als zehn Jahre zurückliegt. Da auch Caleb Ewan (Team Jayco AlUla, 2016), Dreifach-Sieger Elia Viviani (Ineos Grenadiers, 2017 bis 2019) und Marco Haller (Red Bull-BORA-hansgrohe, 2022) dabei sind, fehlen aus den letzten zwölf Jahren nur der bereits zurückgetretene André Greipel und Vorjahressieger Mads Pedersen in der illustren Aufzählung.

Die Liste der Topsprinter wird dafür aber durch die deutsche Elite ergänzt. Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) hat sein Kommen genauso angekündigt wie Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech).

Für den Fall, dass die BEMER Cyclassics doch nicht im Sprint entschieden werden, sind aber auch Maximilian Schachmann (Red Bull-BORA-hansgrohe) oder Nils Politt (UAE Team Emirates) dabei. Letzterer wurde im Vorjahr erst auf den letzten Metern der Zielgerade noch abgefangen.

Auf internationalem Parkett zählen vor allem Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Christophe Laporte (Visma | Lease a Bike), Ben Healy (EF Education EasyPost), und Sören Kragh Andersen (Alpecin-Deceuninck) zu den Kandidaten, denen mit einer Attacke am Waseberg eine Überraschung zuzutrauen ist.

Lidl Deutschland Tour 2024 – 4. Etappe

4. Etappe: Annweiler am Trifels – Saarbrücken – 183 Km


Plomi Foto

1 PEDERSEN Mads DEN LIDL-TREK 04:23:42
2 VAN POPPEL Danny NED RED BULL – BORA – HANSGROHE 00:00
3 LAMPERTI Luke USA SOUDAL QUICK-STEP 00:00

4 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 00:00
5 STORK Florian GER TUDOR PRO CYCLING TEAM 00:00
6 JOHANNESSEN Tobias NOR UNO-X MOBILITY 00:00
7 VERMAERKE Kevin USA TEAM DSM-FIRMENICH POSTNL 00:00
8 NORDHAGEN Jørgen NOR TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:00
9 CEPEDA Jefferson ECU CAJA RURAL-SEGUROS RGA 00:00
10 UHLIG Henri GER ALPECIN-DECEUNINCK 00:06

11 KANTER Max GER ASTANA QAZAQSTAN TEAM 00:06
12 MÄRKL Niklas GER TEAM DSM-FIRMENICH POSTNL 00:06

13 JEANNIERE Emilien FRA TOTALENERGIES 00:06
14 DEL GROSSO Tibor NED ALPECIN-DECEUNINCK 00:06
15 GOVEKAR Matevž SLO BAHRAIN VICTORIOUS 00:06


Endklassement Lidl Deutschland Tour 2024
1. Mads Pedersen (DEN) – Lidl-Trek 18:26:39
2. Danny van Poppel (NED) – Red Bull-Bora +0:22
3. Tobias Johannessen (NOR) – Uno-X +0:23

4. Luke Lamperti (USA) – Soudal-Quick Step +0:26
5. Archie Ryan (IRL) – EF Education-Easypost +0:38
6. Florian Stork (GER) – Tudor +0:39
7. Jørgen Nordhagen (NOR) – Visma-Lease a Bike +0:40
8. Fabio Christen (SUI) – Q36.5 +0:41
9. Gil Gelders (BEL) – Soudal-Quick Step +0:41
10. Kevin Vermaerke (USA) – DSM-PostNL +0:42

Danny van Poppel wird Zweiter der Deutschland Tour

Danny van Poppel beendet die Deutschland Tour 2024 als Zweiter. Nach seinem dritten Platz im Vorjahr steht der Niederländer erneut auf dem Podium des einzigen deutschen Etappenrennens.

Auch in diesem Jahr entwickelte sich die Deutschland Tour zu einer Sekundenjagd. Erst auf der gestrigen selektiven Königsetappe fiel die Vorentscheidung, als van Poppel auf das GC-Podium kletterte. Doch mit nur einer Sekunde Vorsprung war die gute Platzierung alles andere als sicher.

Auf der heutigen Schlussetappe kam es auf den letzten zehn Kilometern zum Schlagabtausch. Und wieder entschied der Bonussprint kurz vor dem Ziel das Rennen: Danny van Poppel gewann zwei Sekunden Zeitgutschrift und lag damit nur noch fünf Sekunden hinter Platz zwei. Im Zielsprint wenige Kilometer später spielte er dann seine Endschnelligkeit aus. Zwar musste er sich dem Gesamtsieger Mads Pedersen geschlagen geben, überquerte aber als Zweitschnellster die Ziellinie. Das brachte ihm noch einmal sechs Sekunden Zeitgutschrift ein – genug, um in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz vorzurücken.

Danny van Poppel: „Letztes Jahr Dritter – dieses Jahr Zweiter. Ich bin wirklich glücklich, denn wir sind die ganze Woche und vor allem heute als Team sehr gut gefahren. Aber ich bin auch ein bisschen enttäuscht, weil ich das Gefühl hatte, dass der Etappensieg drin war. Im Sprint ist mir dann ein kleiner Fehler unterlaufen. Aber Zweiter in der Etappe und im GC – es war eine wirklich gute Woche, aber ein Team war einfach zu stark.“

Heinrich Haussler, Sportlicher Leiter Red Bull – BORA – hansgrohe: „Wir haben diese Woche einige Podiumsplätze erreicht und sind mit Danny auf Platz zwei der Gesamtwertung gelandet. Ich bin sehr stolz auf den Einsatz der Jungs. Jeden Tag haben sie sich entweder für Jordi oder für Danny aufgeopfert. Heute haben wir alles für Danny gegeben. Er hat am letzten Anstieg, als wir das Podium sichern wollten, noch ein paar Sekunden gut gemacht. Aber so waren wir in der Situation, dass wir sogar noch Zweiter in der Gesamtwertung werden konnten, und dafür hat Danny dann alles gegeben

Pedersen beschert Lidl-Trek die perfekte Rundfahrt

Organisatoren ziehen rundum positives Fazit

Fünf aus Fünf plus Zwei: Lidl-Trek hat bei der Deutschland Tour 2024 komplett abgeräumt und neben allen fünf Etappen auch die Gesamtwertung und das Trikot des besten Sprinters gewonnen. Den Schlussakkord für die perfekte Rundfahrt setzte Mads Pedersen, der in Saarbrücken nach 182,7 Kilometern den Sprint einer kleinen Gruppe gewann. Es war sein zweiter Etappensieg bei dieser Rundfahrt.

Die anderen drei Tagessiege für das Team hatte Jonathan Milan eingefahren, der damit das Grüne Trikot sicherte. Das Bergtrikot verteidigte in Jørgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike) einer der jüngsten Fahrer des Feldes. Der 19-Jährige fährt eigentlich noch für das Continental-Team von Visma, wird erst nächstes Jahr Profi. „Es war unser Ziel, hier auf das Bergtrikot zu fahren, weil wir wussten, dass wir für alles andere nicht mit Lidl-Trek mithalten können. Heute habe ich es nochmal mit der Etappe versucht. Weil mein Sprint nicht besonders gut ist, habe ich am letzten Kilometer nochmal angegriffen. Ich bin zufrieden“, so der Norweger, der sich durch seine Zugehörigkeit zur Spitzengruppe in der Gesamtwertung noch auf Rang sieben nach vorne schob.

Das Weiße Trikot des besten Jungprofis verteidigte derweil Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility), der in der Gesamtwertung allerdings noch Danny van Poppel (Red Bull – BORA – hansgrohe) an sich vorbeiziehen lassen musste und damit Dritter in der Endabrechnung wurde. Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen gab er bereits das Versprechen ab, im kommenden Jahr zur Lidl Deutschland Tour zurückkehren zu wollen. „Für den Gesamtsieg hier hätten wir heute die Etappe gewinnen müssen, das haben wir auch versucht. Letztlich hatten wir keine Chance, aber ich denke, wir haben eine gute Show geliefert. Das passt gut hierher, denn wir hatten als Fahrer eine großartige Woche. Alles war perfekt organisiert. Als Fahrer haben wir uns immer sicher gefühlt. Und dann waren da noch die vielen Leute an der Strecke. Und wir hatten Glück mit dem Wetter.“

Pech hatte Johannessen nur mit seinem Gegner. Gegen Mads Pedersen in Bestform war kein Kraut gewachsen. „Wir haben hier überperformt. Es wird lange dauern, bis es mal wieder passiert, dass ein Team alle Etappen einer Rundfahrt gewinnt. Das es für uns beim Heimrennen klappt, ist natürlich umso besser. Ich denke, wir haben Lidl damit Stolz gemacht.“ Da passte es auch ins Bild, dass die Instagram-Follower der Deutschland Tour das letzte Community Trikot der Rundfahrt für einen Lidl-Fahrer bereithielten. Gesucht wurde der beste Helfer. Und gefunden wurde Amanuel Ghebreigzabhier. „Viele Leute sehen nicht, was Fahrer wie Amanuel oder Daan (Hoole) leisten, obwohl sie den ganzen Tag an der Spitze des Feldes fahren. Deswegen ist es schön, dass er jetzt über diesen Weg geehrt wurde. Er mochte das zwar nicht, weil er nicht gerne im Rampenlicht steht, aber wir haben uns trotzdem sehr für ihn gefreut“, so Pedersen über seinen Helfer.

Lidl Deutschland Tour „auf dem richtigen Weg“

Nach fünf Tagen Radsport zog Matthias Pietsch, Geschäftsführer der veranstaltenden Gesellschaft zur Förderung des Radsports (GFR) „ein durchweg positives Fazit. Hervorzuheben ist die durchweg starke Zuschauerresonanz an allen Tagen in den Start- und Zielorten, aber auch an der Strecke unterwegs. Das war mitunter Tour-de-France-Feeling. Ich denke, wir konnten damit gut an den besonderen Sportsommer mit Fußball-EM im eigenen Land und Olympischen Spielen anschließen. Die Deutschland Tour hat dabei einmal mehr gezeigt, dass sie mehr als ein Elite-Rennen ist, sondern auch darüber hinaus ganz viele Menschen jeden Alters bewegt. Wir sind mit unserem Event weitergewachsen, haben mit Lidl einen starken Hauptsponsor gefunden, der uns bei unseren Ambitionen unterstützt. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Und auch aus sportlicher Sicht überzeugte die Rundfahrt. „Unser Plan ist voll aufgegangen“, sagte Fabian Wegmann als Sportlicher Leiter der Lidl Deutschland Tour. „Wir haben jeden Tag animierte Rennen gesehen, es war immer viel Tempo drin. Vielleicht war das Durchschnittstempo nicht immer so hoch, aber das lag dann am Gegenwind oder tatsächlich an der schwierigen Strecke. Die Finals waren immer knapp, immer spannend. Genau das wollten wir mit der Streckenführung erreichen. Sehr wohlwollend ist uns auch aufgefallen, dass es keinen Sturz gab, der auf eine schlechte Beschaffenheit des Kurses zurückzuführen ist.“ Die Dominanz von Lidl-Trek sah er ebenfalls nicht als Problem. „Lidl-Trek hatte hier halt einfach auch die stärksten Leute. Mads Pedersen ist Ex-Weltmeister, Jonathan Milan Olympiasieger auf der Bahn. Kein Team bringt zwei so starke Sprinter zu einem Rennen mit. Die beiden hat dazu ausgezeichnet, wie sie füreinander gefahren sind. Pedersen im Blauen Trikot zieht den Sprint für Milan in Grün an. Da ist kein Kraut gegen gewachsen, das ist dann auch verdient“, so Wegmanns Fazit.

DIE WERTUNGSTRIKOTS

Leadertrikot
Mads Pedersen, Lidl-Trek

Sprinttrikot
Jonathan Milan, Lidl-Trek

Bergtrikot
Jørgen Nordhagen, Visma | Lease a bike

Nachwuchstrikot
Tobias Johannessen, Uno-X Mobility

Community Trikot
Amanuel Ghebreigzabhier, Lidl-Trek

Bestes Team: Caja Rural-Seguros RGA

Presse Lidl Deutschland Tour | Sandra Schmitz | | presse@deutschland-tour.com

Lidl Deutschland Tour 2024 – 3. Etappe Schwäbisch Gmünd – Villingen Schwenningen 211km

3. Etappe: Schwäbisch Gmünd – Villingen-Schwenningen – 211 Km

Lidl-Treks Dominanz ungebrochen: Milan im Sprint weiterhin unschlagbar


Jonathan Milan – Plomi Foto

Zwischenzeitlich abgehängt, am Ende aber doch der Schnellste: Jonathan Milan (Lidl-Trek) hat die 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour 2024 im Massensprint gewonnen und damit seinen dritten Tagessieg im Laufe der Rundfahrt gefeiert. Auf dem mit 211,1 Kilometern zwischen Schwäbisch Gmünd und Villingen-Schwenningen längsten und gleichzeitig heißesten Teilstück der Rundfahrt war Milan schneller als Max Kanter (Astana Qazaqstan Team) und Jordi Meeus (Red Bull – BORA – hansgrohe).

In der Gesamtwertung führt weiterhin Milans Teamkollege Mads Pedersen. Sein Vorsprung auf Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility) beträgt weiterhin zwölf Sekunden. Neuer Dritter ist Danny van Poppel (Red Bull – BORA – hansgrohe), der durch den Gewinn des Bonussprints bei der ersten Überquerung der Ziellinie in Villingen an Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) vorbeizog und nun 19 Sekunden hinter dem Führenden rangiert.

Milan hatte am Ende die Beine für seinen neunten Saisonsieg – den 14. in seiner Karriere – obwohl er zwischenzeitlich den Kontakt zum Hauptfeld verloren hatte. „Ich wurde in den steilen Anstiegen am Anfang zweimal abgehängt, konnte mich aber wieder zurückkämpfen. Danach haben wir das Rennen perfekt kontrolliert, auch wenn es beim doch ziemlich starken Gegenwind nicht ganz so einfach war, die Ausreißer wieder einzuholen“, schilderte der 23-Jährige, der sich einmal mehr vom Mann in Blau den Sprint anfahren ließ.

„Johnny ist gerade der beste Sprinter der Welt. Selbst dann, wenn er nur mittelmäßig im Finale abgeliefert wird, gewinnt er noch. Deswegen gibt es keine Zweifel für mich, dass ich ihm den Sprint anfahre. Ich wäre ja blöd, wenn ich es versuchen würde und dann Dritter oder Vierter werde“, sagte eben dieser Pedersen, der sich jenes Szenario auch für die Schlussetappe morgen in Saarbrücken vorstellen kann. „Aber egal was morgen passiert: Wir können schon jetzt sagen, dass es für uns eine sehr erfolgreiche Deutschland Tour war.“

Während Pedersen das Leadertrikot verteidigte, Johannessen der Mann in Weiß bleibt und Milan seine Führung in der Punktewertung ausbaute, ist Jørgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike) der neue Mann im Bergtrikot. Die über Instagram durchgeführte Abstimmung für das Community Trikot sicherte sich Anton Lennemann (Bike Aid).

In den Bergen der Schwäbischen Alb dauerte es ein paar Kilometer, ehe sich eine Spitzengruppe formiert hatte. Zu Nordhagen gesellten sich Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty), Marius Mayrhofer (dsm-firmenich PostNL), Mattéo Vercher (TotalEnergies) und Dawit Yemane (Bike Aid). An der ersten Bergwertung in Ochsenwang, wo aufgrund tausender Zuschauer am Straßenrand Tour-de-France-Feeling aufkam, wurden die kurzzeitig fünf Minuten Vorsprung wieder halbiert.

In der Folge erwies sich der erst 19 Jahre alte Nordhagen als der Stärkste unter den Ausreißern. Der Norweger räumte alle Bergwertungen ab, fuhr seinen Kontrahenten zwischenzeitlich auch davon. Während Yemane auch dem Rest der Spitzengruppe nicht mehr folgen konnte, startete aus dem Feld heraus Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) den Versuch einer Solo-Aufholjagd.

37 Kilometer vor dem Ziel hatte Buitrago zum Spitzenquartett aufgeschlossen, das Hauptfeld hatte zu diesem Zeitpunkt noch anderthalb Minuten Rückstand. Während der Rest der Ausreißer 16 Kilometer vor dem Ende gestellt wurde, zögerten Buitrago und Vercher ihre Einholung bis zur Zehn-Kilometer-Marke heraus.

TAGESWERTUNG

1. Milan, J. (Lidl-Trek) – 5h17’57“
2. Kanter, M. (Astana – Qazaqstan) +00“
3. Meeus, J. (Red Bull-BORA-hansgrohe) +00“

4. Govekar, M. (Bahrain Victorious) +00“

GESAMTWERTUNG

1. Pedersen, M. (Lidl-Trek) – 14h03’08“
2. Johannessen, T. (Uno-X Mobility) +12“
3. Van Poppel, D. (Red Bull-BORA-hansgrohe) +19“
4. Hayter, E. (Ineos Grenadiers) +21“

DIE WERTUNGSTRIKOTS

Leadertrikot
Mads Pedersen, Lidl-Trek

Sprinttrikot
Jonathan Milan, Lidl-Trek

Bergtrikot
Jørgen Nordhagen, Visma | Lease a bike

Nachwuchstrikot
Tobias Johannessen, Uno-X Mobility

Community Trikot
Anton Lennemann, Bike Aid

Bestes Team: Red Bull – BORA – hansgrohe

MORGEN

ETAPPE 4, Annweiler am Trifels – Saarbrücken, 182,7 km – START: 12:10 Uhr (neutralisiert)

Die 4. Etappe der Lidl Deutschland Tour 2024 startet morgen im rheinland-pfälzischen Annweiler am Trifels. 182,7 Kilometer später endet sie in Saarbrücken. Mit der Auffahrt zur Kalmit wartet am letzten Tag noch der längste Anstieg der Rundfahrt. Sie bleibt aber nicht die einzige Schwierigkeit des Tages. Es bleibt hügelig, selbst auf der zweimal zu fahrenden Schlussrunde in Saarbrücken wartet nochmal ein giftiger Anstieg. Die Entscheidung über den Gewinn der Lidl Deutschland Tour wird also bis zum letzten Moment vertagt.

Presse Lidl Deutschland Tour | Sandra Schmitz | +49 160 973 89898 | presse@deutschland-tour.com

Lidl Deutschland Tour 2024 – 2. Etappe Heilbronn – Schwäbisch Gmünd 175km

Pedersen verteilt keine Geschenke und schlägt Geburtstagskind Johannessen im Sprint


Plomi Foto

Das Team Lidl-Trek war auch auf der 2. Etappe der Lidl Deutschland Tour 2024 nicht zu schlagen. Mads Pedersen löste dabei seinen Teamkollegen Jonathan Milan sowohl als Tagessieger als auch als neuer Mann im Blauen Trikot ab. Der Däne gewann nach 174,6 Kilometern in Schwäbisch Gmünd den Sprint eines Trios vor Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility), der seinen 25. Geburtstag feierte, und Archie Ryan (EF Education – EasyPost).

Sechs Sekunden dahinter führte Danny van Poppel (Red Bull – Bora – Hansgrohe) die große Verfolgergruppe ins Ziel, aus der sich die Spitze auf dem Weg zum Bonussprint anderthalb Kilometer vor dem Ziel gelöst hatte. „Wir wussten, dass das Finale heute hart wird. Nicht superhart, aber schwer genug, um den Unterschied zu machen“, erklärte Sieger Pedersen, der seinen ersten Sieg bei der Deutschland Tour einfuhr. „Wir waren heute auf beide Szenarien vorbereitet – also auf die Karte Johnny und auf meine. Das Rennen wurde aber schwerer als erwartet und die Attacken starteten auch früher. Das spielte mir in die Karten. Ich hatte die Erlaubnis, die Angriffe mitzugehen, weil wir ja hinten immer noch Johnny in der Gruppe hatten.“ Darüber hinaus machte Pedersen deutlich, mit welchen Ambitionen Lidl-Trek angereist ist. „Wir sind hier, um alle Etappen zu gewinnen. Und mit der Gesamtführung im Rücken werden wir versuchen, auch die zu verteidigen. Wir haben dazu die Möglichkeiten.“

Zwölf Sekunden Vorsprung hat Pedersen nach drei Tagen nun auf den neuen Zweiten Johannessen. Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) ist mit 21 Sekunden Rückstand Dritter, zeitgleich vor den beiden EF-Profis Ryan und Stefan Bissegger. Bester Deutscher im Gesamtklassement ist aktuell Florian Stork (Tudor Pro Cycling Team) als 13. mit 28 Sekunden Rückstand. In der Tageswertung nahm Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) als Siebenter diese Position ein.

Von Beginn an wurde das dritte Teilstück der Rundfahrt offensiver gefahren als noch der Tag zuvor. Unmittelbar nach dem scharfen Start in Erlenbach wurden die ersten Attacken gesetzt, letztlich konnten sich Miguel Heidemann (Deutsche Nationalmannschaft), Dawit Yemane (Bike Aid) und Dario Igor Belletta (Visma |Lease a Bike) einen Vorsprung von zwischenzeitlich mehr als drei Minuten herausarbeiten. Yemane sicherte sich die erste Bergwertung in Löwenstein und legte damit den Grundstein für die Übernahme des Bergtrikots.

Im steilen Anstieg nach Lauterburg 45 Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer eingeholt. Eine neue vierköpfige Gruppe mit Jørgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike), Toms Skujins (Lidl-Trek), Kevin Vermaerke (Team dsm-firmenich PostNL) und Ryan bildete sich. Etwas mehr als eine halbe Minute konnten sie sich herausfahren. Als der finale Rundkurs, auf dem 17.500 Zuschauer bei bestem Sommerwetter die Profis anfeuerten, 22 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde, sprangen auf dem Weg zur ersten Zieldurchfahrt weitere Fahrer an die Spitze. Als es auf die letzte Runde ging, bildeten 25 Fahrer die Gruppe.

Die wurde drei Kilometer vor dem Ziel wieder vom Hauptfeld aufgefahren. Doch während hinten der Zusammenschluss hergestellt wurde, ging vorne bereits wieder die Post ab. Das Trio um Pedersen hatte am Bonussprint eine kleine Lücke herausgefahren, die aufgrund der kurzen Restdistanz aber reichen sollte, um den Sieg unter sich auszumachen.

TAGESWERTUNG

1. Pedersen, M. (Lidl-Trek)
2. Johannessen, T. (Uno-X Mobility) +00“
3. Ryan, A. (EF Education – EasyPost) +01“
4. Van Poppel, D., (Red Bull-BORA-hansgrohe) +06“

GESAMTWERTUNG

1. Pedersen, M. (Lidl-Trek) 8h45’11“
2. Johannessen, T. (Uno-X Mobility) +12“
3. Hayter, E. (Ineos Grenadiers) +21“
4. Bissegger, S. (EF Education – EasyPost) +21“

Lidl Deutschland Tour 2024 – Prolog in Schweinfurt

Drei Minuten durch Schweinfurt – Deutschland Tour beginnt mit Highspeed

„Same procedure as every year“. So könnte das Fazit nach dem Prolog der Deutschland Tour 2024 lauten. Gleich drei Fahrer von Red Bull – BORA – hansgrohe haben das kurze Auftaktzeitfahren in den Top 10 beendet. Genauso wie bereits vor einem Jahr. Erneut war Danny van Poppel der schnellste Fahrer des Teams.

Dieses Mal führte der Start des einzigen deutschen Etappenrennens durch Schweinfurt – dem Standort der größten Niederlassung von SRAM in Europa. Nur 2,9 Kilometer kurz, wurde der Prolog zur Intensivbelastung für alle Fahrer. Vollgas von der Startrampe bis zum Zielstrich. Mehr als 3 Minuten immer am Limit. Danny van Poppel absolvierte den Kurs in 3’20″86 und liegt knapp 4 Sekunden hinter Tagessieger Jonathan Milan auf dem 6. Platz. Marco Haller und Jordi Meeus waren keine Sekunde langsamer als Danny von Poppel und belegen Rang 8 und 9.

Danny van Poppel
“Es war gut, aber auch ziemlich hart. Ich glaube, ich habe die Tour de Pologne noch in den Beinen gespürt. Jetzt liegen wir auf einem guten Platz. Es ist ein realistischer Platz, weil es hier super gute Fahrer gibt. Ich bin glücklich und bin immer noch im Rennen um die Gesamtwertung.”

Marco Haller
“Ich mag diese kurzen Zeitfahren in der Stadt. Es war nicht so technisch wie im letzten Jahr, aber es war ein Kurs, der mir liegt. Mit der Leistung und der soliden Zeit bin ich sehr zufrieden. Es war gut, um die Beine in Schwung zu bringen.”

Milan und Pedersen feiern Doppelsieg zum Auftakt der Lidl Deutschland Tour 2024

Auf den Plätzen zwei und drei landeten mit Mads Pedersen (Lidl-Trek) und Maikel Zijlaard (Tudor Pro Cycling Team) dieselben Profis wie vor einem Jahr beim Prolog. Der erste Sieger der Lidl Deutschland Tour 2024 ist allerdings ein anderer. Jonathan Milan war auf dem 2,9 Kilometer langen Kurs durch Schweinfurt sieben Zehntel schneller als sein Teamkollege Pedersen und versüßte seinem Team damit den Auftakt.

Der 23 Jahre alte Norditaliener, der den Kurs mit einem Schnitt von mehr als 53 km/h absolvierte, übernimmt mit seinem ersten Tagessieg in Deutschland auch die Gesamtführung und damit das Blaue Trikot. Das Weiße Nachwuchstrikot geht ebenfalls an ihn, wird morgen aber stellvertretend von Zijlaard getragen. Grün, das ebenfalls Milan gehört, sitzt zur 1. Etappe auf den Schultern von Pedersen. Das über den Instagram-Account der Lidl Deutschland Tour durch Fans vergebene Community Trikot geht an Max Walscheid (Deutsche Nationalmannschaft). Er bekommt sein Trikot während der Einschreibung zur 1. Etappe überreicht.

Milan kam bei seinem Etappensieg die lange Vorbereitung auf die Olympischen Spiele zugute. In Paris war er an der Seite von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) Teil des Bahnvierers, der über eine Distanz von 4000 Metern Bronze in der Teamverfolgung erkämpfte. „Jetzt waren es drei Kilometer, ich hatte also eine sehr gute Vorbereitung“, sagte Milan in der Pressekonferenz nach dem Rennen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wir können das als Team auch sein. Mit Mads sind wir in einer guten Ausgangsposition. Wir sind beide in einer Superform und wollen versuchen, die Situation in den nächsten Tagen so zu halten oder zu verbessern. Die Lidl Deutschland Tour ist ein wichtiges Rennen für uns.“

Als erster Starter nahm Mauro Brenner (Lotto Kern-Haus PSD Bank) bei bestem Wetter und vor tausenden Zuschauern auf dem Schweinfurter Markt und entlang der Strecke durchs Stadtzentrum das Rennen auf, doch seine Richtzeit hatte kaum Bestand. Marco Haller (Red Bull – Bora – Hansgrohe) war mit 3:21 Minuten der Erste, der sich etwas länger im Hotseat niederlassen konnte. Ihn löste mit hauchdünnen sechs Hundertsteln Jannik Steimle (Q36.5 Pro Cycling Team) ab, der letztlich als Siebenter auch bester Deutscher wurde. Es brauchte einen Zeitfahrspezialisten wie Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost), der Steimle verdrängte. Dann ging es Schlag auf Schlag. Erst drückte Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) die Zeit nochmal, ehe Milan dann den Deckel draufmachte.

TAGESWERTUNG

1. Milan, J. (Lidl-Trek) 03’16“
2. Pedersen M. (Lidl-Trek) +01“
3. Zijlaard M. (Tudor Pro Cycling Team) +02“


Plomi Fotos

GESAMTWERTUNG

1. Milan, J. (Lidl-Trek) 03’16“
2. Pedersen M. (Lidl-Trek) +01“
3. Zijlaard M. (Tudor Pro Cycling Team) +02“

Lidl Deutschland Tour 2024 – Stimmen der Favoriten

Knapp 750 Kilometer verteilt auf fünf Renntage, 120 Fahrer in 20 Teams, davon zwölf aus der WorldTour. Und dazu: Unzählige kleine und ein paar größere Anstiege, die bis zum Finale in Saarbrücken für ein spannendes Rennen im Kampf um den Gesamtsieg sorgen werden. Das ist die Lidl Deutschland Tour 2024. Und das sagen ihre Protagonisten.

Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) geht als einer der Topfavoriten mindestens für den Prolog in Schweinfurt ins Rennen. Der zweifache Medaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris – Silber im Einzelzeitfahren auf der Straße, Bronze in der Teamverfolgung auf der Bahn – freut sich, „nach meiner Zeit mit der italienischen Nationalmannschaft hier in Deutschland wieder an den Start zu gehen. Der Prolog in Schweinfurt wird kurz und schnell sein, und dann haben wir vier ausgewogene, anspruchsvolle Etappen.“ Zudem erwartet der 28-Jährige „ein spannendes Rennen, das eine Reihe von Möglichkeiten bietet, die ich und das Team nutzen wollen. Wir haben hier ein wirklich gutes Team mit viel Erfahrung, also werden wir versuchen, das Rennen anzunehmen und hoffentlich ein gutes Ergebnis zu erzielen.“


Plomi Foto

Gemeinsam mit Ganna fuhr Jonathan Milan (Lidl-Trek) auf der Bahn zu Bronze. Jetzt sind sie wieder Kontrahenten. „Ich fühle mich sehr gut nach den Spielen. Ich denke, meine Form ist gut, so, wie ich sie haben wollte. Ich freue mich, jetzt wieder auf der Straße zu fahren. Es ist schon eine Weile her, dass ich mit dem Team unterwegs war. Ich werde das Lidl-Trek-Trikot definitiv mit Stolz tragen, zumal sich die Lidl Deutschland Tour wie ein Heimrennen anfühlt. Wir treten mit einem sehr starken Team an und haben große Ambitionen. Ich bin gespannt, was wir erreichen können.“

Ein wenig getrübter ist die Stimmung bei seinem Teamkollegen Mads Pedersen, der nach seinem Sturz-Aus bei der Tour de France einen weiteren Crash überstehen musste. „Es ist natürlich schade, dass ich in Polen wieder gestürzt bin. Ich war danach okay, aber es war trotzdem die richtige Entscheidung, aufzugeben, um so vollständig erholt zur Lidl Deutschland Tour kommen zu können. Wir sind hier mit einem wirklich starken Team und es ist klar, dass wir damit beim Heimrennen von Lidl auch liefern wollen. Wir haben gerade ein gutes Momentum im Team und ich bin zuversichtlich, dass wir das hier fortführen können.“

Immer ein Kandidat für Erfolg bei der Deutschland Tour ist Alexander Kristoff (Uno-X Mobility). Der Norweger, der hier schon vier Etappen gewinnen konnte, reist auch in diesem Jahr wieder in guter Form an und feierte jüngst zwei Tagessiege beim Artic Race of Norway, zuvor zwei Podestplätze bei der Tour de France. „Ich bin eigentlich immer erfolgreich bei der Deutschland Tour unterwegs und hoffe auch in diesem Jahr wieder auf gute Ergebnisse. Wir sind hier für einen Etappensieg und ein gutes Resultat in der Gesamtwertung für jemanden aus dem Team. Wenn ich meine Form halten konnte, schaffe ich es vielleicht auch, auf den Etappen wenig Zeit zu verlieren und in der Endabrechnung ein Wörtchen mitzureden.“

Mit Anthony Turgis (TotalEnergies) steht ein Etappensieger der Tour de France ebenfalls am Start. Der Franzose, der die viel beachtete Gravel-Etappe für sich entscheiden konnte, zeigt sich auch vor der Lidl Deutschland Tour angriffslustig. „Ich fühle mich frisch und gut erholt von der Tour de France, jetzt kann ich mich auf den zweiten Teil der Saison konzentrieren. Dabei ist es auch eines meiner Ziele, ein paar Etappen bei der Deutschland Tour mit ihren hügeligen und kniffligen Teilstücken, die mir gut liegen sollten, zu gewinnen. Ich freue mich darauf, dass es losgeht.“

Ein besonderes Rennen wird die Lidl Deutschland Tour für Marco Brenner (Tudor Pro Cycling Team). Zum ersten Mal wird er im eigenen Land sein im Juni gewonnenes Trikot des Deutschen Meisters dem heimischen Publikum präsentieren können. „Ich freue mich wirklich sehr auf den Start bei der Deutschland Tour in diesem Trikot. Ich denke, es wird ein spezielles Gefühl, dass ich definitiv genießen werde.“ Sportlich schraubt er seine Ambitionen hingegen zurück. „Ich glaube nicht, dass mir der Kurs liegt, weil er eher für Sprinter und Puncheure ist. Aber ich werde versuchen, ein aktives Rennen zu fahren und meine Form für mein großes Ziel, die Weltmeisterschaften, weiter zu verbessern.“

Als weiteres deutsches Ass ist Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) dabei. Der 22-Jährige beendet bei der Lidl Deutschland Tour seine zweimonatige Rennpause. „Ich war in der Zwischenzeit in der Höhe in Andorra und fühle mich gut vorbereitet. Vor zwei Wochen hatte ich eine kleine Corona-Infektion, habe die aber gut überstanden“, so der einzige deutsche Grand-Tour-Etappensieger in diesem Jahr. „Wie die Form ist, ist nach der Pause immer ein kleines Rätsel, aber ich bin sicher, dass ich meine Beine hier finden werde. Für mich hoffe ich, dass ich vielleicht ein-, zweimal in eine Gruppe gehen kann. Ansonsten ist es sicher kein Geheimnis, dass wir mit Stefan Bissegger hier gerne den Prolog gewinnen würden.“

Lidl Deutschland Tour 2024:

Prolog (Mittwoch, 21. August): Schweinfurt, 2,9 km
1. Etappe (Donnerstag, 22. August): Schweinfurt – Heilbronn, 176,4 km
2. Etappe (Freitag, 23. August): Heilbronn – Schwäbisch Gmünd, 174,6 km
3. Etappe (Samstag, 24. August): Schwäbisch Gmünd – Villingen-Schwenningen, 211,1 km
4. Etappe (Sonntag, 25. August): Annweiler am Trifels – Saarbrücken, 182,7 km