Schlagwort-Archive: Tadej Pogacar

Lombardei Rundfahrt – 252 Km


HERBERT MOOS Foto

1 POGACAR Tadej SLO UAE Team Emirates 06:04:58
2 EVENEPOEL Remco BEL Soudal Quick-Step 03:16
3 CICCONE Giulio ITA Lidl-Trek 04:31
4 IZAGIRRE Ion ESP Cofidis 04:34
5 MAS Enric ESP Movistar Team 04:34
6 SIVAKOV Pavel FRA UAE Team Emirates 04:34
7 VAN EETVELT Lennert BEL Lotto Dstny 04:34
8 POWLESS Neilson USA EF Education-EasyPost 04:58
9 GAUDU David FRA Groupama-FDJ 04:58
10 MEURISSE Xandro BEL Alpecin-Deceuninck 04:58
11 ADRIÀ Roger ESP Red Bull-BORA-hansgrohe 04:58
12 MOLLEMA Bauke NED Lidl-Trek 04:58
13 STORER Michael AUS Tudor Pro Cycling Team 04:58
14 PELLIZZARI Giulio ITA VF Group-Bardiani CSF-Faizanè 05:45
15 ARENSMAN Thymen NED INEOS Grenadiers 07:06
16 QUINTANA Nairo COL Movistar Team 07:28
17 RYAN Archie IRL EF Education-EasyPost 07:28
18 FORTUNATO Lorenzo ITA Astana Qazaqstan Team 07:28
19 ZIMMERMANN Georg GER Intermarché-Wanty 07:56
20 ZANA Filippo ITA Team Jayco-AlUla 07:56
21 KELDERMAN Wilco NED Team Visma | Lease a Bike 07:58
22 ZAMBANINI Edoardo ITA Bahrain Victorious 08:20
23 VERMAERKE Kevin USA Team dsm-firmenich PostNL 08:20
24 HINDLEY Jai AUS Red Bull-BORA-hansgrohe 08:20
25 MOLARD Rudy FRA Groupama-FDJ 08:20
26 TEUNS Dylan BEL Israel-Premier Tech 08:20
27 BERTHET Clément FRA Decathlon AG2R La Mondiale Team 08:39
28 PIGANZOLI Davide ITA Team Polti Kometa 08:56
29 MARTINEZ Daniel COL Red Bull-BORA-hansgrohe 08:56
30 DUNBAR Edward IRL Team Jayco-AlUla 08:56

Noch ein Erdrutschsieg für Pogacar

Tadej Pogacar (UAE) eilt weiterhin von Rekord zu Rekord. Zum 4. Mal hintereinander gewann der 26-jährige Slowene nun die Lombardei-Rundfahrt 2024, was bisher nur dem campionissimo Fausto Coppi vor einem dreiviertel Jahrhundert gelang. Mit einer 48,5-Kilometer-Alleinfahrt legte Pogacar ein weiteres Riesensolo hin und deklassierte schon wieder die gesamte Konkurrenz um Welten. Olympiasieger Remco Evenepoel (Soudal) belegte mit grotesk großem Abstand sowohl nach vorne als auch nach hinten den 2. Platz. Das Podium komplettierte Giulio Ciccone (Lidl).

Pogacar indes sackte 2 Wochen nach seinem WM-Triumph bereits seinen zweiten Sieg im Regenbogentrikot ein. Es war sein 25. Saisonsieg, davon außer dem WM-Titel sowie danach dem Giro dell’Emilia alle anderen auf WorldTour-Niveau. Scheinbar tiefenentspannt flog Pogacar der am Anschlag kämpfenden Konkurrenz mal eben um eine Minute am Berg davon. Im letzten wichtigen Rennen des Jahres rundete der beste Radprofi des aktuellen Jahrhunderts ein kaum noch zu toppendes Jahr mit je 2 Siegen bei großen Rundfahrten (Giro, Tour) und Monumenten (Lüttich und jetzt Lombardei) sowie dem WM-Triumph ab.

Ganz anders als in den italienischen Herbstrennen der vergangenen Tage gab es bei der Lombardei-Rundfahrt 2024 schönes Wetter. Weit mehr als eine Rennstunde konnte sich trotz vieler Attacken keine Spitzengruppe nennenswert absetzen. Ausgerechnet die zahlenmäßig größte Spitzen- und Verfolgergruppe ließen die Helfer von Pogacar dann aber ziehen. Diese Gruppen schlossen 169 Kilometer vorm Ziel, also schon 83 Kilometer im Rennen, zusammen.

In ihrer maximalen Ausprägung umfasste die Spitzengruppe 23 Fahrer: Axel Laurance, Xandro Meurisse (beide Alpecin), Harlod Lopez (Astana), Antonio Tiberi, Damiano Caruso, Matej Mohoric (alle Bahrain), Bastien Tronchon (Decathlon), Rudy Molard, Rémy Rochas (beide Groupama), Thymen Arensman, Brandon Smith (beide Ineos), Julien Bernard (Lidl), Gregor Mühlberger, Einer Rubio (beide Movistar), Daniel Martinez (Red Bull), Mauri Vansevenant (Soudal), Martijn Tusveld, Kevin Vermaerke (beide DSM), Eddie Dunbar (Jayco), Matteo Fabbro (Polti), Tiesj Benoot, Wilco Kelderman (beide Visma) und Anders Johannessen (Uno-X).

Pogacars Helfer ließen sich davon überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, grinsten sogar – trotz der Größe und teils hochkarätigen Besetzung dieser Spitzengruppe und zeitweise 2 bis 5 Minuten Rückstand des Pelotons. Der auf dem Papier stärkste Bergfahrer der Spitzengruppe, Tiberi, fiel als erster entkräftet schon weit vor Rennhälfte wieder zurück.

In den mutmaßlich vorentscheidenden Sormano-Anstieg war der Vorsprung der Spitzengruppe, zu der da noch 18 Fahrer gehörten, allerdings auf unter eine Minute gesunken. Just als die letzten beiden Spitzenreiter, Meurisse und Arensman, gestellt wurden, setzte Pogacar zu seiner Attacke an. Die konsternierten Evenepoel und Enric Mas (Movistar) waren schnell schon weit weg, obwohl an Position 2 und 3 des Rennens.

Einen Kilometer später schloss Lennert van Eetvelt (Lotto) zu Evenepoel und Mas auf. Oben hatte Pogacar auf das Trio innerhalb von 5,5 Kilometern 65 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Siwakow und knapp dahinter die nächste Gruppe – mit Ciccone, Adria (Red Bull), Storer (Tudor) und Pellizzari (VF Group) – fehlten hier bereits 1:45 Minuten auf den Überflieger. In der Abfahrt löste sich Evenepoel vom zaghaften Mas, an dessen Hinterrad van Eetvelt mitgefangen war. So stand auch der 2. Platz fest.

18 Kilometer vorm Ziel fuhr Siwakow zu Mas und van Eetvelt vor. Der Abstand von Pogacar zu Evenepoel und Evenepoel zum nächjsten Trio spreizte sich mehr und mehr. Im letzten Anstieg fand Ciccone Anscluss an Siwakow, Mas und van Eetvelt und stürmte sogleich davon. In der Schlussphase kam dazu auch noch Ion Izagirre aus dem nichts zum Trio. Mit Mas setzte er sich etwas von Siwakow und van Eetvelt ab und sprintete 3 Sekunden hinter Ciccone auf den 4. Platz. Mas rettete den 5. Platz vor Siwakow, gefolgt von van Eetvelt.


Foto Gabriela Niessen

Am Ende einer langen Saison hatte Pogacar im Ziel sagenhafte 3:16 Minuten Vorsprung vor Evenepoel und 4:31 vor dem 3. Platz. Auf den 8. Platz sprintete Piemont-Sieger Neilson Powless (EF) vor David Gaudu (Groupama) und Xandro Meurisse, dem damit aus der Spitzengruppe des Tages kommend ein Top-Ten-Resultat gelang.
@radsport-seite.de

Giro dell’Emilia – 235Km


HERBERT MOOS Foto

1 POGAČAR Tadej SLO UAE Team Emirates 05:14:44 41,04
2 PIDCOCK Thomas GBR INEOS Grenadiers 01:54

3 PIGANZOLI Davide ITA Team Polti Kometa 01:54
4 WOODS Michael CAN Israel – Premier Tech 01:54
5 YATES Simon GBR Team Jayco AlUla 02:02
6 ADRIÀ Roger ESP Red Bull – BORA – hansgrohe 02:04
7 KELDERMAN Wilco NED Team Visma | Lease a Bike 02:04
8 MAS Enric ESP Movistar Team 02:08
9 RYAN Archie IRL EF Education – EasyPost 02:13
10 FORTUNATO Lorenzo ITA Astana Qazaqstan Team 02:15
11 SCARONI Christian ITA Astana Qazaqstan Team 02:18
12 YATES Adam GBR UAE Team Emirates 02:20
13 VELASCO Simone ITA Astana Qazaqstan Team 02:25
14 VALTER Attila HUN Team Visma | Lease a Bike 02:28
15 QUINTANA Nairo COL Movistar Team 02:28
16 MARTIN Guillaume FRA Cofidis 02:29
17 JORGENSON Matteo USA Team Visma | Lease a Bike 02:29
18 POZZOVIVO Domenico ITA VF Group – Bardiani CSF – Faizanè 02:29
19 TEUNS Dylan BEL Israel – Premier Tech 02:36
20 LIPOWITZ Florian GER Red Bull – BORA – hansgrohe 02:37
21 ROCHAS Rémy FRA Groupama – FDJ 02:55
22 PELLIZZARI Giulio ITA VF Group – Bardiani CSF – Faizanè 03:00
23 BRENNER Marco GER Tudor Pro Cycling Team 03:30
24 GAROFOLI Gianmarco ITA Astana Qazaqstan Team 03:43
25 HEALY Ben IRL EF Education – EasyPost 03:45
26 CALZONI Walter ITA Q36.5 Pro Cycling Team 03:59
27 HINDLEY Jai AUS Red Bull – BORA – hansgrohe 04:17
28 STAUNE-MITTET Johannes NOR Team Visma | Lease a Bike 04:17
29 PARET-PEINTRE Aurélien FRA Decathlon AG2R La Mondiale Team 04:17
30 MINTEGI Iker ESP Euskaltel – Euskadi 04:24

Pogacar nur mit 39-Kilometer-Solo

Gleich bei seinem ersten Auftritt im Regenbogentrikot des Weltmeisters konnte Tadej Pogacar (UAE) in ausgiebigem Jubel der Ziellinie entgegenfahren: Beim verregneten Giro dell’Emilia 2024 volstreckte der 25-jährige Slowene ein fast 39 Kilometer langes Siegessolo – das trotz seiner satten Länge einiges kürzer ausfiel als bei seinem WM-Triumph 6 Tage zuvor in Zürich. Der Vorsprung zu den nächsten Fahrern im Ziel des Giro dell’Emilia, Tom Pidcock (Ineos), Davide Piganzoli (Polti) und Michael Woods (Israel), sank nur deswegen unter 2 Minuten, weil es Pogacar hinterher gemächlicher angehen ließ.

Im Finale stand auf dem Schlussrundkurs der Anstieg von Bologna hoch zur Wallfahrtskirche San Luca 4-mal im Programm. Gleich am Fuße des ersten Anstiegs attackierte Olympiasieger Remco Evenepoel (Soudal). Pogacar war sofort zur Stelle und platzierte etwas später den Konter, auf den niemand mehr eine Antwort kannte. Der Vorsprung wuchs sukzessive.

Dahinter ging es also schon schnell nur noch um die verbleibenden Podestplätze. Florian Lipowitz (Red Bull) versuchte die Gunst der Stunde zu nutzen und begann 28 Kilometer vorm Ziel mit einer Offensive. Lipowitz ließ nicht locker, konnte aber im Gegensatz zu Pogacar nur maximal eine halbe Minute Vorsprung aufs Verfolgerfeld herausfahren. Im letzten Anstieg hoch zur Ziellinie wurde Lipowitz spät gestellt und durchgereicht. Pidcock, Piganzoli und Woods fuhren dem Vorjahresdritten Simon Yates (Jayco, diesmal 5. Platz), 6 Sekunden davon und waren ihrerseits jeweils durch mehr als 2 Radlängen voneinander getrennt.
@radsport-seite.de

Giro dell’Emilia Internazionale Donne Elite – Frauen – 114 Km


Plomi Foto

1 LONGO BORGHINI Elisa ITA Lidl – Trek 02:53:20
2 MUZIC Évita FRA FDJ – SUEZ 00:09
3 LABOUS Juliette FRA Team dsm-firmenich PostNL 00:09
4 ŽIGART Urška SLO Liv AlUla Jayco 00:16
5 MEIJERING Mareille NED Movistar Team 00:24
6 VINKE Nienke NED Team dsm-firmenich PostNL 00:36
7 TRINCA COLONEL Monica ITA Bepink – Bongioanni 00:36
8 AALERUD Katrine NOR Uno-X Mobility 00:36
9 SQUIBAN Maëva FRA Arkéa – B&B Hotels Women 00:41
10 KERBAOL Cédrine FRA CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team 00:41
11 LUDWIG Cecilie Uttrup DEN FDJ – SUEZ 00:41
12 CHAPMAN Brodie ITA Lidl – Trek 00:41
13 MAGNALDI Erica ITA UAE Team ADQ 00:49
14 GARCÍA Mavi ESP Liv AlUla Jayco 01:09
15 GÅSKJENN Ingvild NOR Liv AlUla Jayco 01:20
16 ADEGEEST Loes NED FDJ – SUEZ 01:22
17 KULYNYCH Olha UKR Fenix-Deceuninck 01:24
18 OTTESTAD Mie Bjørndal NOR Uno-X Mobility 01:37
19 GASPARRINI Eleonora Camilla ITA UAE Team ADQ 01:48
20 REALINI Gaia ITA Lidl – Trek 01:48

World Championships – Zürich 2024 – Männer ELITE 274km


HERBERT MOOS Foto

1 POGAČAR Tadej SLO Slovenia 06:27:30
2 O’CONNOR Ben AUS Australia 00:34
3 van der POEL Mathieu NED Netherlands 00:58
4 SKUJINS Toms LAT Latvia 00:58
5 EVENEPOEL Remco BEL Belgium 00:58
6 HIRSCHI Marc SUI Switzerland 00:58
7 HEALY Ben IRL Ireland 01:00
8 MAS NICOLAU Enric ESP Spain 01:01
9 SIMMONS Quinn USA United States 02:18
10 BARDET Romain FRA France 02:18
11 ADRIA OLIVERAS Roger ESP Spain 02:18
12 MOLLEMA Bauke NED Netherlands 02:18
13 PEDERSEN Mads DEN Denmark 03:52
14 HOELGAARD Markus NOR Norway 03:52
15 ZIMMERMANN Georg GER Germany 03:52
16 ONLEY Oscar GBR Great Britain 03:52
17 McNULTY Brandon USA United States 03:52
18 HINDLEY Jai AUS Australia 03:52
19 VERMAERKE Kevin USA United States 03:52
20 VACEK Mathias CZE Czech Republic 03:52
21 RYAN Archie IRL Ireland 06:04
22 MADOUAS Valentin FRA France 06:04
23 WANDAHL Frederik DEN Denmark 06:04
24 NIELSEN Magnus Cort DEN Denmark 06:36
25 CICCONE Giulio ITA Italy 06:36
26 AYUSO PESQUERA Juan ESP Spain 06:36
27 VALTER Attila HUN Hungary 06:36
28 LIPOWITZ Florian GER Germany 06:36
29 GROSSSCHARTNER Felix AUT Austria 06:36

30 YATES Adam Richard GBR Great Britain 06:36

Pogacar brilliert mit 102-Kilometer-Offensive


HERBERT MOOS Foto

Tadej Pogacar (Slowenien) wurde in Zürich 2024 überragend erstmals Straßen-Weltmeister. Mit einer 102-Kilometer-Offensive erwischte der Top-Favorit seine größten Konkurrenten auf dem falschen Fuß. Danach zog Pogacar den fortan um eine Minute schwankenden Vorsprung schwer beeindruckend durch. Von letztlich 7 Verfolgern setzte sich Ben O’Connor (Australier) kurz vor Schluss im Flachen für Silber ab. Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Niederlande) sprintete an Toms Skujins (Lettland) vorbei zu Bronze.

Mit 26 Jahren war Pogacar bereits vor diesem Tag eine lebende Legende. Nun fügte der stärkste Fahrer des letzten halben Jahrhunderts seiner Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzu und schlüpfte erstmals ins Regebogentrikot des Weltmeisters. Das Triple innerhalb einer Saison aus Gesamtsiegen bei Giro d’Italia und Tour de France sowie dem WM-Titel im Straßenrennen hatten vor ihm nur Eddy Merck 1974 und Stephen Roche 1987 erreicht. Aber diesen Schneid muss man erst einmal haben, 102 Kilometer vorm Ziel zur Attacke zu blasen und das auch durchzuziehen. Im Sieger-Interview bezeichnet Pogacar dies als «dumme Attacke». Es klappte trotzdem.

In der Gruppe mit van der Poel gehörten außer dem undankbar leer ausgegangene Skujins außerdem die hoch gewetteten Remco Evenepoel (Belgien) und Marc Hirschi (Schweiz) zu den Geschlagenen, dazu Ben Healy (Irland) und Enric Mas (Spanien). Skujins und Healy bildeten längere Zeit ein erstes Verfolgerduo. Die nächsten Fahrer ab Platz 9 waren im Ziel nach 274 Rennkilometern über eine weitere Minute zurück.

Das Wetter beim WM-Straßenrennen war trocken und heiter bis wolkig, bei Temperaturen bis 14 Grad – also deutlich besser als an den Vortragen bei den Rennen der Frauen und Nachwuchsklassen, wo Dauerregen und noch etwas kältere Temperaturen herrschten. Die 6-köpfige frühe Spitzengruppe umfasste Dillier (Schweiz), Foss (Norwegen), Geschke (Deutschland), Oliveira (Portugal), Pekela (Polen) und Wirtgen (Luxemburg). Das Sextett wurde allerdings nicht weit weggelassen. Insbesondere die Helfer von Pogacar kontrollierten die Nachführarbeit im Hauptfeld, mit etwas Unterstützung der Belgier und Niederländer, die neben Pogacar mit Evenepoel und van der Poel auch die nächstgrößten Favoriten stellten.

130 Kilometer vorm Ziel eröffnete Pablo Castrillo (Spanien) eine erstaunlich frühe Phase der Attacken aus dem Hauptfeld heraus, bei über 3 Minuten Rückstand auf die Spitze. Die Slowenen unterbunden diese Attacke im Keim. Ein paar Attacken und 3 Kilometer später hatten sich 10 Fahrer gelöst: de Plus (Belgien), Tratnik (Slowenien), Cattaneo (Italien), Cort (Dänemark), Siwakow (Frankreich), Williams (Großbritannien), Vine (Australine), Vermaerke (USA), Staune-Mittet (Norwegen) und Lipowitz (Deutschland). Diese Verfolgergruppe holte das Spitzensextett 105 Kilometer vorm Ziel ein und hatte da über 2 Minuten Vorsprung vorm Hauptfeld.

Es folgte die Attacke von Pogacar, auf die nur Andrea Bagiolo (Italien) und Quinn Simmons (USA) reagierten. Doch beide konnten schon bald nicht mehr das Hinterrad des Überfliegers halten. Pogacar schaute sich mehrmals um, als wäre er erstaunt, dass niemand mehr bei ihm war. 5 Kilometer nach seiner Attacke fuhr er auf den wartenden Teamkollegen Jan Tratnik auf, der ihn weitere 5 Kilometer später zur Spitzengruppe pilotierte, die nun 17 Fahrer umfasste.

Die Lücke nach hinten war auf fast eine Minute aufgegangen, als die Belgier den Ernst der Lage begriffen und das komplette Team einspannten, um den Abstand wieder unter 40 Sekunden zu drücken. Doch dadurch waren auch schnell alle Helfer Evenepoels verbrannt. Tratnik konnte noch 12 Kilometer Gas geben, ehe er am längsten Anstieg an der Bergstrasse ausscherte. Pogacar hängte dort alle Fahrer aus der Spitzengruppe ab, die zu diesem Zeitpunkt noch vorn dabei waren, mit Ausnahme von Pawel Siwakow, der sonst imselben Team wie Pogacar unter Vertrag ist (UAE). Pogacar schien oben zu warten, um wenigstens noch ein kleines bisschen Gesellschaft an der Spitze zu haben.

Im Verfolgerfeld entbrannte nach einer Attacke von Evenepoel 72 Kilometer vorm Ziel eine anhaltende Springerei in wechselnden Konstellationen. Dies hatte zur Folge, dass sich das Verfolgerfeld einerseits deutlich verkleinerte, andererseits der Vorsprung Pogacars je nach Geschwindigkeit hinten zwischen 40 und 60 Sekunden pendelte. Innerhalb der letzten 60 Kilometer kristallisierte sich ein Verfolgertrio aus Skujins, Healy und Oscar Onley (Großbrtiannien) heraus.

Im vorletzten langen Anstieg eingangs der vorletzten Runde flog dann alles auseinander. An der Spitze konnte Siwakow das Tempo von Pogacar nicht mehr halten und fiel am Ende weit zurück. Onley musste Skujins und Healy ziehen lassen. Aus der nächsten Gruppe setzte sich van der Poel ab. Evenepoel brachte sich und 13 weitere Fahrer zurück zu van der Poel, der soeben Onley aufgelesen hatte, so dass 16 Verfolger 1:20 Minuten hinter Pogacar unterwegs waren. Davor fehlten Healy und Skujins 50 Sekunden.

Bauke Mollema opferte sich als letzter Teamkollege für van der Poel auf. In der Gruppe fuhren jetzt außerdem nur noch Evenepoel, Mas, Roger Adria (beide Spanien), Romain Bardet, David Gaudu (beide Frankreich), Onley, O’Connor, Hirschi, Simmons und Mathias Vacek (Tschechien). An den Abständen änderte das nicht wirklich etwas.

Zu Beginn der Schlussrunde attackierte Hirschi, dann Mas, der zu ihm vorfuhr. Evenepoel setzte nach mit van der Poel am Rad, verfolgt von O’Connor. Die finale Auslese für die Plätze hinter Pogacar war geschehen. 17 Kilometer vorm Ziel wurde Skujins und Healy zuerst von Hirschi und Mas gestellt, aber unmittelbar danach auch von van der Poel, Evenepoel und O’Connor. Plötzlich kam dann doch ein leiser Zweifel auf, ob Pogacar sein Riesensolo zu Gold vollenden könnte, nachdem der Vorsprung erstmals seit langem unter die 40-Sekunden-Marke gefallen war.

Doch die 7 Verfolger schauten sich einmal zu lange an, und der Abstand wuchs wieder um ein paar Sekunden. Im Ziel waren es für Pogacar wegen des ausführlichen Jubelns auf der Zielgraden schließlich 34 Sekunden vor O’Connor, der seine 6 Konkurrenten mit einer satten Attacke im letzten Flachstück überraschte. Um Bronze zog Skujins den Sprint früh an und bekam auch eine Lücke, war dann aber van der Poel deutlich unterlegen.
@radsport-seite.de

Roger Adrià mit einem „Personal Best“ bei der WM

Mit dem Straßenrennen der Männer gingen heute die Weltmeisterschaften in Zürich zu Ende. Knapp 274 Kilometer waren auf dem schweren Kurs rund um Zürich zurückzulegen. Zehn Fahrer von Red Bull – BORA – hansgrohe traten für ihre Nationen an.

Bereits in der ersten Rennhälfte zeigte Florian Lipowitz, dass ihm der Kurs lag. Rund 120 Kilometer vor dem Ziel war der Deutsche in einer starken Gruppe, die zur Rennspitze aufschloss und sich taktisch klug für den zweiten Teil positionierte. Kurz darauf macht das slowenische Team um Primož Roglič ernst. Tadej Pogačar fuhr aus dem Peloton nach vorn zur Lipowitz-Gruppe und beschleunigte 80 Kilometer vor dem Ziel von der Spitze. Im Peloton kam es zur Selektion und eine neue Gruppe, in der neben Lipowitz auch Jai Hindley, Frederik Wandahl und Roger Adrià fuhren, machte sich auf die Verfolgung des Tour de France-Siegers. Die verbliebenen Runden waren von einem attraktiven, offensiven Rennen geprägt. Doch dem Solosieg von Pogačar konnte sich niemand in den Weg stellen.

Roger Adrià erreicht mit Rang 11 seine persönlich beste Platzierung bei einer Weltmeisterschaft. Nach dem Gewinn des Grand Prix de Wallonie und dem Top-Ergebnis beim Super 8 Classic in der letzten Woche, beweist der Spanier starke Herbstform. Jai Hindley erreicht das Ziel auf Platz 18., Frederik Wandahl auf dem 23. Rang.
@Redbull-BORA

GP Cycliste de Montréal – 209 Km


HERBERT MOOS Foto

Pogacar dominant zum Solosieg

Tadej Pogacar (UAE) gewann souverän den GP de Montréal 2024 nach einem hoch überlegenen 23-Kilometer-Solo. Der Slowene trudelte auf der Zielgeraden mit den Zuschauern am Straßenrand abklatschend 24 Sekunden vor Pello Bilbao (Bahrain) aus. Im Sprint der ersten Verfolgergruppe setzte sich für den verbleibenden Podestplatz Julian Alaphilippe (Soudal) knapp vor Maxim van Gils (Lotto) und Ion Izagirre (Cofidis) durch.

Pogacar attackierte auf dem 12,3-Kilometer-Rundkurs zu Beginn der vorletzten Runde im längsten Anstieg. Die Konkurrenz war mit der Attacke des Überfliegers einmal mehr völlig überfordert. Anders als beim GP de Québec 2 Tage zuvor war das Gelände schwierig genug gegen die versammelte Gegnerschaft. Pogacars Team hatte den Tag über die meiste Zeit das Tempo im Hauptfeld bestimmt.

Hinter dem bereits über eine halbe Minute enteilten Pogacar attackierte Alaphilippe in Montréal noch vor dem Glockenzeichen. Ihm schlossen sich Alex Aranburu (Movistar), Bilbao und Bart Lemmen (Visma) an. Während Pogacar im letzten langen Anstieg seinen Vorsprung auf über 50 Sekunden ausbaute, flog dort das Quartett schon wieder auseinander. Oben lag nur noch Bilbao vor einer Verfolgergruppe, die letztlich auf der Zielgeraden Platz 3 hinter Pogacar und Bilbao aussprintete.

1 POGAČAR Tadej SLO UAE Team Emirates 05:28:15
2 BILBAO Pello ESP Bahrain – Victorious 00:24
3 ALAPHILIPPE Julian FRA Soudal Quick-Step 00:40
4 VAN GILS Maxim BEL Lotto Dstny 00:40
5 IZAGIRRE Ion ESP Cofidis 00:40
6 SKUJIŅŠ Toms LAT Lidl – Trek 00:40
7 BENOOT Tiesj BEL Team Visma | Lease a Bike 00:40
8 WOODS Michael CAN Israel – Premier Tech 00:40
9 ZAMBANINI Edoardo ITA Bahrain – Victorious 00:40
10 HINDLEY Jai AUS Red Bull – BORA – hansgrohe 00:40
11 BARDET Romain FRA Team dsm-firmenich PostNL 00:40
12 JORGENSON Matteo USA Team Visma | Lease a Bike 00:40
13 YATES Simon GBR Team Jayco AlUla 00:40
14 BAGIOLI Andrea ITA Lidl – Trek 00:40
15 ARANBURU Alex ESP Movistar Team 00:40
16 FUGLSANG Jakob DEN Israel – Premier Tech 00:45
17 KELDERMAN Wilco NED Team Visma | Lease a Bike 00:45
18 MOLLEMA Bauke NED Lidl – Trek 00:54
19 LEMMEN Bart NED Team Visma | Lease a Bike 00:58
20 SHEFFIELD Magnus USA INEOS Grenadiers 01:00
21 HIGUITA Sergio COL Red Bull – BORA – hansgrohe 01:00

22 HEALY Ben IRL EF Education – EasyPost 01:05
23 POWLESS Neilson USA EF Education – EasyPost 01:43
24 VAN WILDER Ilan BEL Soudal Quick-Step 01:43
25 BERCKMOES Jenno BEL Lotto Dstny 02:20

111. Tour de France – 21. Etappe

21. Etappe: Monaco-Nice-ITT – 33,7 Km


Alle Fotos: HERBERT MOOS

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 00:45:24
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 01:03
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 01:14
4 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 02:08
5 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 02:18
6 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 02:31
7 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 02:41
8 TEJADA Harold COL ASTANA QAZAQSTAN TEAM 02:50
9 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 02:53
10 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 02:56
11 MARTINEZ Lenny FRA GROUPAMA-FDJ 03:00
12 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 03:10
13 CAMPENAERTS Victor BEL LOTTO DSTNY 03:14
14 PACHER Quentin FRA GROUPAMA-FDJ 03:34
15 GREGOIRE Romain FRA GROUPAMA-FDJ 03:34
16 POWLESS Neilson USA EF EDUCATION – EASYPOST 03:45
17 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 03:52
18 VAN WILDER Ilan BEL SOUDAL QUICK-STEP 03:54
19 SOBRERO Matteo ITA RED BULL – BORA – HANSGROHE 03:55
20 VAUQUELIN Kévin FRA ARKEA-B&B HOTELS 03:58

Endstand:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 83:38:56
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 06:17
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 09:18
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 19:03
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 20:06
6 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 24:07
7 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 25:04
8 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 26:34
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 27:21
10 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 29:03
11 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 30:42
12 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 39:04
13 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 43:49
14 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 46:12
15 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 46:24
16 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 49:18
17 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 49:24
18 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 57:04
19 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 01:11:05
20 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 01:11:50

Pogacar rast zum 3. Toursieg

Die letzte Etappe 2024 krönte die unglaubliche Leistung des jetzt dreifachen Tour de France-Gewinners Tadej Pogacar. Beim abschließenden Zeitfahren zwischen Monaco und Nizza raste er zum 6. Mal auf Platz 1 – zusammen mit den 6 Erfolgen beim Giro auch das ein Jahresrekord für die Ewigkeit. Er ließ damit erneut Jonas Vingegaard, dem für sein starkes Comeback nach dem schlimmen Sturz im Frühjahr alle Anerkennung gebührt, und Remco Evenepoel, dem ein tolles Tour-Debüt mit Platz 3 hinter den Siegern der letzten Jahre gelang, hinter sich.

Einer der ersten Starter war Mark Cavendish, dem das Kunststück gelungen war, mit seinem 35. Etappensieg Eddy Merckx den Rekord abzujagen. Er verabschiedete sich mit dieser Etappe ebenso von der Tour de France wie Simon Geschke (Etappensieger 2015 in Pra Loup) und Romain Bardet, zuletzt Sieger der ersten Etappe. Bevor es losging stand mit Richard Carapaz bereits der kämpferischste Fahrer der gesamten Tour fest.

Politt und Zimmermann dürfen jubeln

Mit dem Ausgang des Zeitfahrens hatten die verbliebenen 7 deutschen Fahrer nichts zu tun; ein Etappensieg war trotz aller Bemühungen nicht gelungen. Ihre Tour-Bilanz fiel dennoch positiv aus. Was besonders für Nils Politt und Georg Zimmermann als Teil von Siegermannschaften für das Gelbe bzw. Grüne Trikot galt. Besonderen Applaus erhilt Simon Geschke bei der letzten Tour-Etappe seiner Karrierre.

Martinez und Tejada stark

Die erste Referenzzeit hatte die große französische Radsporthoffnung, der 21jährige Lenny Martinez (GFC), mit 48’24’’ vorgelegt. Der höher eingeschätzte zweifache Europameister im Zeitfahren Victor Campenaerts verpasste um 14’’. Cavendishs Mannschaftskollege Harold Tejada hatte sich die Strecke besser eingeteilt und unterbot die Zeit von Martinez mit einem starken Finish um 10’’. Nach 120 Fahrern im Ziel saß der Kolumbianer mit Bestzeit auf dem heißen Stuhl. Weiter vor Martinez und Campenaerts auf den Plätzen 2 und 3.

Pogacar fährt allen davon

Derek Gee war bei der ersten Zeitnahme 8’’ schneller als Martinez, bei der zweiten 6’’. Im Kampf um Platz 8 in der Gesamtwertung lag Jorgenson nach einem Sturz 14’’ hinter Gee. Adam Yates verteidigte gegenüber Rodriguez seinen 6. Platz. Neue Bestzeit in La Turbie durch Evenepoel – 36’’ vor Gee. Um 19’’ schneller Vingegaard. Doch Pogacar war hier bereits um 7’’ der Stärkste. Bei der 2. Zwischenzeit auf dem Col d’Èze Evenepoel trotz der Steigung mit bis zu 12 % um 47’’ schneller als der bisher führende. Dann kam Vingegaard und lag 27’’ vor dem Weltmeister. Aber Pogacar erneut vorne: 24’’ vor dem Tour-Titelträger. Bei der 3. Zwischenzeit, der Place Ile de Beauté, zunächst Jorgenson 22’’ vor Gee. Der wiederum 19’’ besser als Tejada. Nicht lange. Doch auch Jorgenson konnte die Führung vor den großen Drei nicht behaupten. Evenepoel mit zwischenzeitlich 87 Sachen in der Abfahrt verdrängte Jorgenson um 40’’ aus der Führung. Vingegaard sogar mit 89 km/h in der Spitze, verlor aber 2’’ gegen Evenepoel. Und Pogacar war bei der 3. Zeitnahem 1’ vor Vingegaard. Als Evenepoel ins Ziel kam, hatte er Jorgenson um 54’’ besiegt. Und Vingegaard war weitere 11’’ schneller. Aber der Meister aller Klassen war erneut Pogacar, der mit 1’03 eine neue Bestzeit und seinen 6. Sieg herausfuhr. Mit unerwarteter Überlegenheit und spielerischer Leichtigkeit hatte er die Konkurrenz in allen Belangen bezwungen.

Glückwunsch an die Gewinner Pogacar (Gesamtsieg), Girmay (Grünes Trikot), Carapaz (Bergtrikot), Evenepoel (Weißes Trikot als bester Jungprofi).

111. Tour de France – 20. Etappe

20. Etappe: Nice-ColdelaCouillole – 133 Km

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 04:04:22
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:07
3 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 00:23
4 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 00:53
5 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 01:07
6 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 01:28
7 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 01:33
8 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 01:41
9 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 01:43
10 BARDET Romain FRA TEAM DSM-FIRMENICH POSTNL 01:52
11 JOHANNESSEN Tobias NOR UNO-X MOBILITY 02:43
12 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 02:48
13 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 02:52
14 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 03:04
15 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 03:26
16 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 03:45

17 KELDERMAN Wilco NED TEAM VISMA | LEASE A BIKE 03:53
18 ARMIRAIL Bruno FRA DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 05:24
19 GENIETS Kévin LUX GROUPAMA-FDJ 05:28
20 POELS Wout NED BAHRAIN VICTORIOUS 06:13
21 FUGLSANG Jakob DEN ISRAEL – PREMIER TECH 06:25
22 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 06:46
23 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 06:46
24 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 06:48
25 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 06:48
26 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 07:11

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 82:53:32
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 05:14
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 08:04
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 16:45
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 17:25
6 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 21:11
7 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 21:12
8 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 24:26
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 24:50
10 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 25:48
11 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 26:10
12 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 35:54
13 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 38:41
14 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 39:30
15 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 41:00
16 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 42:07
17 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 44:20
18 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 52:14

19 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 01:06:24
20 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 01:06:49

Pogacar unersättlich

Als Grandseigneur des Radsports hätte Pogacar dem sich tapfer wehrenden Vingegaard – im Ziel 7’’ hinter ihm – den Sieg auf dem Col de la Couillole überlassen können. Allen Vorhersagen zum Trotz nutzte er bei seinem „Heimspiel“ in seinem Trainingsgelände die Situation zu seinem 5. Etappenerfolg, nachdem es lange nach einem Erfolg der Ausreißer ausgesehen hatte. Doch Evenepoel hatte als Dritter in der Gesamtwertung etwas dagegen und ließ sein Team angreifen. Am Ende musste er die Übermacht der zwei besten Radprofis der letzten 5 Jahre anerkennen. Carapaz hatte da schon sein Bergtrikot sicherer als zuvor auf den Schultern.

Das Finale der Tour 2024 mit dem Start in Nizza eingeläutet. Für einige Fahrer ihre allerletzte „normale“ Etappe (Geschke, Cavendish, Bardet). Folglich sofort Attacken bei 30 Grad Hitze. Beim Aufstieg zum Col de Braus (2. Kategorie) trennte sich schon die Spreu vom Weizen. Das Feld in mehreren Teilen: Ausreißer, Hauptfeld, Gruppetto. Keldermann (TVL), Armirail (DAT) und Mas (MOV) vorne. Die Gruppe der Favoriten mit wachsendem Abstand; das Gruppetto mit den Sprintern abgehängt. Die Bergwertung in tausend Metern Höhe gewann Mas (5 Punkte) vor Armirail (3), Keldermann (2) und Jorgenson (1). Letzterer mit dem Feld knapp 1’ dahinter. In der Abfahrt Wiedervereinigung des Trios. 39’’ dahinter eine starke Gruppe u.a. mit Carapaz (EFE), Tratnik (TVL), Bardet (DFP). Als die Spitze in den 20 km langen Anstieg zum Col de Turini (Kategorie 1) startete, war das Feld bereits 2’ zurück, was weitere Attacken auslöste. Eine 2. Gruppe lag zwischen Verfolgern und Feld. 9 km vor dem Gipfel hatten sie zur Spitze aufgeschlossen. 4 km später ein Septett 1’ vor der ehemaligen 2. Gruppe und 4’40’’ vor dem Peloton. Der Omnibus mit den Sprintern über 11’ dahinter. 1,3 km vor der Bergwertung hatten Johannessen, Geniets und Stuyven die Spitze eingeholt. Bei der Bergwertung fügte Carapaz seinem gepunkteten Trikot weitere 10 Punkte hinzu.

Carapaz sichert sein Bergtrikot

Die kurvenreiche Abfahrt mal sonnig, mal schattig führte zunächst zum Zwischensprint in Saint-Martin-Vésubie. Den machten die Ausreißer ohne zu sprinten unter sich aus. Außer Spesen nix gewesen – die ersten 3 – Stuyven, Johannessen, Keldermann – kassierten Prämien, die Punkte für sie ohne Bedeutung. Das Peloton hatte dank der Nachführarbeit von Evenepoels Soudal Quick-Step den Abstand auf unter 4’ gedrückt. Und unmittelbar nach der Sprintwertung begann der 7,5 km lange Anstieg zum Col de la Colmiane. Erste Attacken in der Spitzengruppe. Und das Feld kam rasch näher. Vorne Soler mit überraschendem Antritt. Ohne Erfolg. Den hatte Carapaz, der auch diese Bergwertung gewann. In die Abfahrt Mas mit Höllentempo. Das Peloton noch 2’50’’ zurück. Vor dem schwersten Berg, dem Col de la Couillole.

Das Superduo im Finale vorne

Viele Attacken an der Spitze und im Feld, wo noch 16 Mann kletterten – die Favoriten in umgekehrter Reihenfolge des Podiums: Evenepoel vor Vingegaard vor Pogacar. Wieder zwei Rennen in einem. 11 km vor dem Ziel Mas und Carapaz alleine vorne. Bardet am letzten Berg seiner Karriere ohne Comeback. Bei den Favoriten führte Landa noch 5 Fahrer in den Berg, 1’40’’ zurück. Vorne attackierte Carapaz, Mas blieb dran. Im Feld griff Evenepoel an, Vingegaard und Pogacar gingen mit. Für Landa jetzt zu viel. Almeida an der Spitze. Mas und Carapaz schenkten sich an der Spitze nichts. Zweiter Angriff Evenepoel. Jetzt konterte Vingegaard. Pogacar am Hinterrad. Das Finale 2 gegen 2. Am Ende hatten die Ausreißer keine Chance gegen die aktuell stärksten im Feld. Als Pogacar beschleunigte, konnte Vingegaard nicht mehr kontern und kam 7’’ nach dem unerbittlichen Mann in Gelb ins Ziel. Kämpferischster Fahrer heute Enric Mas.

Die Trikotvergabe ist entschieden. Wenn kein Unglück geschieht, bleibt Gelb bei Pogacar, das Grüne bei Girmay, das Bergtrikot bei Carapaz und Weiß bei Evenepoel. Der hofft morgen auf einen weiteren Etappenerfolg.

111. Tour de France – 19. Etappe

19. Etappe: Embrun-Isola2000 – 145 Km

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 04:04:03
2 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:21
3 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 00:40
4 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 01:11
5 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 01:42
6 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 01:42
7 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 02:00
8 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 02:00
9 KELDERMAN Wilco NED TEAM VISMA | LEASE A BIKE 02:52
10 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 03:27
11 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 03:27
12 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 03:56
13 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 03:56
14 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 04:11
15 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 04:17
16 RODRIGUEZ Cristian ESP ARKEA-B&B HOTELS 04:25
17 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 04:45
18 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 04:45
19 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 09:38
20 BARDET Romain FRA TEAM DSM-FIRMENICH POSTNL 09:38
21 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 12:06
22 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 12:06

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 78:49:20
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 05:03
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 07:01
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 15:07
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 15:34
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 17:36
7 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 19:18
8 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 21:52
9 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 22:43
10 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 22:46
11 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 22:56
12 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 28:58
13 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 30:26
14 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 31:20
15 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 37:22
16 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 38:12

17 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 40:31
18 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 45:18
19 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 59:26
20 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 01:05:32

Pogacar dominiert auch in den Alpen

Um überhaupt noch Chancen auf den Gesamtsieg zu haben, mussten Vorjahrssieger Jonas Vingegaard und sein Team heute offensiv fahren. Das taten sie auch. Doch der von vielen Experten erwartete Angriff des Dänen hinauf zum Dach der Tour blieb aus. Und so kam es wie immer bei dieser Tour: Pogacar attackierte auf den letzten Kilometern und schnappte sich den Etappensieg in Isola 2000, den 4. in 2024. Vingegaard sicherte sich am Hinterrad von Evenepoel seinen 2. Platz.

Nach der Aufgabe von Küng (GFC) und Stewart (IPT) 144 Fahrer am Start in Embrun. Erste Attacken kaum war der Kurs freigegeben. Relativ früh ging eine 22 Mann starke Gruppe mit Jorgensen, Laporte, Keldermann dreimal Visma sowie einem offensichtlich gut erholten Hindley. Die Sprintwertung gewann Coquard, derzeit an dritter Stelle beim Grünen Trikot vor Turgis, Platz 4. Das Feld kam näher. Starke Verfolger konnten aufschließen, andere mussten abreißen lassen. Beim Aufstieg zum Col de Vars neue Situation: 9 Fahrer vorne: Jorgensen und Keldermann (TVL), Hindley (RBH), Van Wilder (SOQ), Onley (DFP), Rodriguez (IGD), Prodhomme (DAT), Carapaz (EFE) und S. Yates (JAY). Ihr Vorsprung wuchs je höher es ging. Bergwertung und 20 Punkte für Carapaz. Jetzt Dritter im Kampf um das Trikot mit den roten Punkten. Das Feld mit 40 Mann überquerte diesen Zweitausender nach 3’30’’. Zuvor eine weitere Aufgabe: Eekoff (DFP). Nach einer längeren Abfahrt führte der Weg hinauf zum Dach der Tour.

Carapaz auf dem Weg zum Kletterkönig

Rund 23 km bergauf. Erste Verluste in der Spitzengruppe Onley, Van Wilder und Prodhomme. Gleiches Bild im Hauptfeld: Gall, Meintjes, Cras sowie Vingegaards Helfer Tratnik, Van Aert und Benoot mussten abreißen lassen. Während Pogacar noch 5 Mann an seiner Seite hatte, war der Däne alleine. Das Sextett an der Spitze inzwischen über 2.000 m weiter 4’ vorne. Kurz darauf ging Tempobolzer Politt raus, Sivakov übernahm. Der Vorsprung der Spitze sank auf 3’45’’. Keine Änderungen auf den letzten steilen Kilometern. Auf fast 3.000 m Höhe (!) angekommen übernahm Carapaz die Führung und virtuell das Bergtrikot. Die Gruppe der Favoriten folgte 3’40’’ später. Bisher keine Attacke von Vingegaard. Stattdessen hatte Pogacar alles unter Kontrolle.

Keine Belohnung für die Ausreißer

Von nun an ging’s bergab – 40 km bis nach Isola. Die Spitzengruppe vergrößerte den Vorsprung auf 4’20’’ und büßte wieder 25’’ ein, als die Führenden in die letzte Kletterei starteten. Kaum begonnen musste Rodriguez passen. Hindley ebenfalls. Zumal Jorgenson erneut beschleunigte und somit die übrigen Ausreißer distanzierte. Adam Yates verkürzte an der Spitze des Hauptfeldes den Abstand Sekunde um Sekunde. Sein Tempo war auch zuviel für Ciccone, Rodriguez, Buitrago, Mas und Gee. Carapaz und Yates in der Verfolgung von Jorgenson. Attacke Pogacar, null Reaktion Vingegaard, der sich nur ans Hinterrad von Evenepoel hängen konnte. Der Mann in Gelb pflückte einen nach dem anderen, 1,8 km vor dem Ziel zuletzt auch Jorgenson, der immerhin in die Top Ten vorfuhr. Für den Slowenen der 15. Tour-Sieg. Und noch mehr Vorsprung. Einzige Änderung bei den Trikots: Carapaz jetzt im Bergtrikot.

Jai Hindley erneut kämpferisch – auch vierter Ausreißversuch abgewehrt

Auf der 19. Etappe wurde in den Alpen geklettert. Gleich zweimal wurde im Hochgebirge die 2000-Meter-Marke überschritten: Mit dem Cime de la Bonette wurde der höchste Punkt passiert, den die Tour de France je erreicht hat. Bis auf 2800 Meter führte die Strecke. Im Ziel wartete dann noch der Anstieg zur Skistation Isola 2000, ein perfektes Terrain für Jai Hindley.
Obwohl der Australier bereits gestern einen kräftezehrenden Ausreißversuch unternahm, war er heute vom Start weg wieder dabei. Zu groß war der Wunsch von Red Bull – BORA – hansgrohe nach einem Etappensieg, Hindley und fünf weitere Kletterspezialisten hatten am Gipfel des Bonette mehr als vier Minuten Vorsprung. Zu diesem Zeitpunkt standen noch eine 40 Kilometer lange Abfahrt nach Isola und ein 16 Kilometer langer Schlussanstieg bevor.

Auf diesen letzten Kilometern nahm das Rennen die entscheidende Wendung: Die Harmonie an der Spitze endete, Jorgenson attackierte aus der Gruppe heraus und Hindley musste den Anstrengungen der letzten Tage Tribut zollen. Gleichzeitig setzten sich die Favoriten im Feld gegenseitig unter Druck. Pogačar machte sich als Solist auf die Verfolgung und überholte einen Ausreißer nach dem anderen. Auf den letzten zwei Kilometern war der Träger des Gelben Trikots allein an der Spitze und holte sich seinen vierten Etappensieg.

Jai Hindley
„Ich musste es einfach in die Gruppe schaffen, und das habe ich getan. Aber ich hatte einfach nicht die Beine am Bonette und auch nicht am Schlussanstieg, so dass ich den ganzen Tag nur gelitten habe. Nachdem Primož aufgeben musste, mussten wir die Ziele neu festlegen und einfach versuchen, eine Etappe zu gewinnen. Es ist ziemlich hart, aber ich habe es genossen, und auch heute war es wirklich schön, es gab eine wirklich epische Unterstützung auf der Straße.“

111. Tour de France – 18. Etappe

18. Etappe: Gap-Barcelonnette – 180 Km


Plomi Archivfoto

1 CAMPENAERTS Victor BEL LOTTO DSTNY 04:10:20
2 VERCHER Matteo FRA TOTALENERGIES 00:00
3 KWIATKOWSKI Michal POL INEOS GRENADIERS 00:00
4 SKUJINS Toms LAT LIDL-TREK 00:22
5 LAZKANO Oier ESP MOVISTAR TEAM 00:22
6 LEMMEN Bart NED TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:22
7 NEILANDS Krists LAT ISRAEL – PREMIER TECH 00:22
8 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 00:22
9 VAN AERT Wout BEL TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:37
10 MATTHEWS Michael AUS TEAM JAYCO ALULA 00:37
11 GODON Dorian FRA DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 00:37
12 PACHER Quentin FRA GROUPAMA-FDJ 00:37
13 GARCIA PIERNA Raul ESP ARKEA-B&B HOTELS 00:37
14 ARANBURU Alex ESP MOVISTAR TEAM 00:37
15 BERNARD Julien FRA LIDL-TREK 00:37

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 74:45:27
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 03:11
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 05:09
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 12:57
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 13:24
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 13:30
7 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 15:41
8 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 17:51
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 18:15
10 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 18:35
11 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 19:04
12 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 19:55

13 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 20:38
14 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 22:18
15 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 28:12
16 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 33:17
17 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 39:10
18 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 40:51
19 HEALY Ben IRL EF EDUCATION – EASYPOST 42:22
20 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 47:10

Viktoria Campenaerts

Tatsächlich eine Etappe wie gemacht für Ausreißer. Die Klassikerspezialisten waren in ihrem Element und sorgten vom ersten Kilometer an für Spannung. Georg Zimmermann und 2 Bora-Fahrer in der großen Ausreißergruppe nährten lange die Hoffnung auf einen ersten Etappensieg mit deutcher Beteiligung. Am Ende weinte Victor Campenaerts über seinen ersten Etappengewinn. Von alledem bekamen die Favoriten nichts mit. Sie ließen sich Zeit und kamen fast eine Viertelstunde nach den Ausreißern ins Ziel.

Auf den ersten 10 km viele Fluchtversuche, an denen sich Nikias Arndt (TBV), Anfahrer von Phil Bauhaus, beteiligte. Doch das Feld war damit nicht einverstanden. Nur Stuyvens (LTK) Solo schien erfolgreich. Doch weitere Attacken u.a. von Georg Zimmermann (IWA). Politt, Pogacars „Sheriff“, führte alle zusammen. Im Aufstieg zum Col du Festre eine Gruppe mit 19 Fahrern um Van Aert (TVL), Hindley und Sobrero (BHG) vorne, jedoch eingeholt. Noch keine Ruhe, neue Gruppe: 34 Mann mit den oben genannten und weiteren starken Fahrern auf dem Gipfel 35’’ vor den Favoriten. Die Bergpunkte für Lazkano (2) und Quinn (1). 37 Fahrer nun mit 3’ Vorsprung in Richtung zweiter Berg des Tages, Côte de Corps (ebenfalls 3. Kategorie). Lazkano oben vor Carapaz.

Georg Zimmermann sehr aktiv

Vorerst Ruhe in beiden Gruppen. Kurz vor dem Zwischensprint in Saint-Bonnet-en-Champsaur beschleunigte Zimmermann stellvertretend für seinen Mannschaftskameraden Girmay. Erster jedoch Matthews vor Skujins, Zimmermann und Van Aert. Das Peloton passierte die Linie 5’30’’ später. Keine Auswirkungen auf die Führenden in der Sprintwertung. Außer der Aufbesserung der Mannschaftskasse von Jayco AlUla um 1.500 €. Für die Spitzengruppe folgte der 3. Berg, die Côte de Manse, nordöstlich vom Startort Gap. Gleiche Reihenfolge: Lazkano (MOV) vor Carapaz (EFE) = 2:1 Punkte. Das Feld rund 7’ nach der Spitze. Healy sprengte die Gruppe beim Aufstieg zur Côte de Saint-Apollinaire. Mehrere Attacken. Zimmermann stürmte plötzlich an die Spitze – und wurde aber 1 km vor dem Gipfel gestellt. Erster auf dem Berg Johannessen (UXM) vor Kwiatkowski (IGD). Das Feld mit fast 9’ Verspätung.

Kwiatkowski mit Macht an die Spitze

In Richtung 5. Berg riss die Gruppe bei der Überquerung der Brücke über den Lac de Serre-Ponçon auseinander. Bergauf zur Côte des Démoiselles Coiffées neue Attacken. Das Peloton bummelte im Abstand von 11’ weiter. Vorne ständige Führungswechsel. Auf den letzten Metern zum Gipfel enormer Antritt von Kwiatkowski. Im Blick weniger die Bergwertung als den Etappengewinn. Nur Victor Campenaerts (LTD) und der junge Matteo Vercher (TEN) bei seiner ersten Tour kamen ran. Verfolger Johannessen stürzte in einer Kurve, konnte aber weiterfahren. Die drei Fahrer an der Spitze bauten ihre Führung aus. 10 km vor dem Ziel auf 45’’ bzw. 1’13’’. Und eine Viertelstunde vor Pogacar & Co. In der Schlussphase schmolzen die jeweiligen Abstände. Doch das Trio machte den Sieg unter sich aus. Campenaerts war der stärkste und gewann vor Vercher und Kwiatkowski. Das bummelnde Feld erreichte Barcelonnette schließlich 13’40’’ nach dem Sieger Victor Campenaerts. Keine Änderungen bei den Trikotträgern vor der morgigen schweren Bergetappe.

Red Bull – BORA – hansgrohe versucht es erneut: Jai Hindley kämpft erneut um den Tagessieg

Wie schon auf der gestrigen Etappe entwickelte sich auch heute vom Start weg ein Kampf um den Tagessieg. Auf dem welligen Terrain zwischen Gap und Barcelonnette versuchten viele Teams ihr Glück. Auch für Red Bull – BORA – hansgrohe war der Tag geprägt von der Chance auf einen Etappensieg.
Erst nach 30 Rennkilometern bildete sich eine große Gruppe. Fast 40 Fahrer setzten sich ab, darunter Jai Hindley und Matteo Sobrero von Red Bull – BORA – hansgrohe. Das Tempo blieb auf dem Kurs mit seinen vielen Anstiegen hoch. Dadurch verkleinerte sich die Gruppe und der Rückstand auf die GC-Favoriten wuchs auf über 10 Minuten an.

In der Abfahrt vom letzten kategorisierten Anstieg des Tages kam es zu einem Sturz. Jai Hindley, der als Fünfter in die Abfahrt ging, konnte dem vor ihm gestürzten Fahrer gerade noch ausweichen – die drei Fahrer davor bauten einen kleinen Vorsprung auf. Mit nur 10 Sekunden Vorsprung auf Jai Hindley gingen sie auf die letzten 30 Kilometer – und hielten diesen bis ins Ziel, um den Tagessieg unter sich auszumachen.

111. Tour de France – 17. Etappe

Saint-Paul-Trois-Châteaux-Superdévoluy – 178 Km



Plomi Foto

1 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 04:06:13
2 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 00:37
3 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 00:57
4 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 01:44
5 ONLEY Oscar GBR TEAM DSM-FIRMENICH POSTNL 01:44
6 MARTIN Guillaume FRA COFIDIS 02:36
7 CORT Magnus DEN UNO-X MOBILITY 02:38
8 POELS Wout NED BAHRAIN VICTORIOUS 02:39
9 JEGAT Jordan FRA TOTALENERGIES 02:39
10 ARANBURU Alex ESP MOVISTAR TEAM 02:39
11 SKUJINS Toms LAT LIDL-TREK 02:39
12 WILLIAMS Stephen GBR ISRAEL – PREMIER TECH 02:39
13 MEINTJES Louis RSA INTERMARCHÉ – WANTY 02:39
14 ARMIRAIL Bruno FRA DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 02:39
15 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 02:48
16 MADOUAS Valentin FRA GROUPAMA-FDJ 02:53
17 JUNGELS Bob LUX RED BULL – BORA – HANSGROHE 02:53
18 BERNARD Julien FRA LIDL-TREK 02:58
19 KULSET Johannes NOR UNO-X MOBILITY 04:17
20 PACHER Quentin FRA GROUPAMA-FDJ 04:44
21 EIKING Odd Christian NOR UNO-X MOBILITY 05:34

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 70:21:27
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 03:11
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 05:09
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 12:57
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 13:24
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 13:30
7 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 15:41
8 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 17:51
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 18:15
10 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 18:35
11 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 19:04
12 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 22:18
13 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 28:12
14 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 32:58
15 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 33:17

Carapaz krönt seine bisherige Leistung

Für Sprinter gab es seit der gestrigen Etappe nach Nîmes von den Zwischensprints abgesehen nichts mehr zu gewinnen. Wer von Ihnen die Aussichtslosigkeit einsah oder schwächelte, stieg aus. Das Ziel in Sperdévoluy erreichten noch 145 Fahrer. Trotz müder Beine feuerten einige ein Feuerwerk ab. Allen voran Richard Carapaz, der als Kletterer alle Ausreißer einholte, stehen ließ und vor Simon Yates und Enric Mas gewann. Die Favoriten bummelten hinter den Ausreißern und Sprintern her. Doch typisch Pogacar griff er kurz vor dem Gipfel an; Nutznießer war jedoch Evenepoel, der vor den beiden Favoriten ins Ziel kam.

Ohne Bauhaus (TBV), in Nîmes noch Zweiter, und Reinders (JAY) standen 148 Fahrer am Start. Anders als erwartet keine Attacke. Nach der ersten Ortschaft reagierte Vingegaards Team auf den starken Wind. Pogacar blieb dran, zumal Politt und Wellens zu ihm hinsprangen. Erste Windstaffeln. Mit Hilfe der nächsten Ortsdurchfahrt lief das Peloton wieder zusammen. Vorerst ruhige Weiterfahrt. Vor Nyons doch der erste Angriff: Ex-Tour-Sieger Thomas (IGD) und Grignard (LTD) Ausgangspunkt für weitere Attacken, u.a. mit Geschke und Zimmermann. Doch zu viele Interessen prallten aufeinander, so dass nach 50 km mit im Schnitt 49 km/h noch alles zusammen war. Eine weitere Aufgabe: Lutsenko (AST). Damit nur noch vier Mann im Team von Cavendish.

Girmay gewann gut erholt den Sprint des Hauptfeldes

Im Tal des Eygues hatten 4 Mann Erfolg: Benoot (TVL), Jungels (RBH), Grégoire (GFC) und Cort (UXM). An der Spitze des Feldes einmal mehr Nils Politt. Als das Peloton näher kam die nächste Aufgabe eines Sprinters: Gaviria (MOV). Und kurz darauf auch für Bennett Schluss. Noch keine Ruhe im Feld, das bereits zweigeteilt war. Die Sprinter abgehängt. Die Verfolger der Spitze eingeholt; auf abschüssiger Straße jedoch geschlossenes Feld. Auch nach zwei Stunden blieb es unübersichtlich, weil immer wieder attackiert wurde. In Veynes führte Cort (20 Punkte) die Ausreißer als erster über den Zwischensprint. 45’’ später Spurt um Platz 5. Ergebnis: Girmay (11) vor Philipsen (10) und Coquard (9). Aus dem Peloton weitere Angriffe, ohne Veränderung der Situation. Noch 40 km mit 3 Bergen. Die Ausreißer 1’30 vor vielen bergfesten Fahrern und über 4’ vor dem Feld mit den Favoriten.

Konter von Carapaz sitzt

Bergauf zum Col Bayard (2. Kategorie mit 11 %) wuchs der Vorsprung zum Favoritenfeld und der zu den Verfolgern sank. Auf dem Gipfel zu Martin (COF) und Madouas (GFC). 1’05 zu den übrigen Ausreißern – mittlerweile ohne die Deutschen Denz und Zimmermann – , zum Feld jetzt über 6’. Vortritt bei der Bergüberfahrt wie beim Sprint für Cort. Madouas und Martin schnappten sich die vier Führenden, bevor Simon Yates von hinten herankam und an allen vorbeifuhr. Weitere Attacken mit Carapaz und Williams, die zur Spitze vorfuhren. Und Carapaz flog förmlich an Simon Yates vorbei. Wie entfesselt distanzierte er den Briten vor der Bergspitze des Col du Noyer (1. Kategorie) im steilsten Stück. Von hinten kam Mas näher. Das Feld schon 9’ zurück. 7 km abwärts und wieder 4 hoch. Carapaz baute seinen Vorsprung aus und holte sich seinen ersten Tour-Etappenerfolg.

Typisch Pogacar

Obwohl 9’ hinter der Spitze wurde es bei den Favoriten noch einmal spannend. Denn 2 km vor dem Gipfel überraschte Pogacar erneut Vingegaard. Evenepoel konnte folgen, Vingegaard nur dank seines Mannschaftskameraden Laporte den Schaden begrenzen. Mittendrin in der Auseinandersetzung der Favoriten Georg Zimmermann, der aus dem Feld rausgefahren war. Zum Glück des Vorjahrssiegers unterstützten ihn im Schlussanstieg Benoot und Van Aert. Evenepoel machte 10“ auf Pogacar und 12“ auf Vingegaard gut, denn Pogacar ließ auf der Zielgeraden explosiv wie immer Vingegaard erneut stehen.

Trikots bleiben bei ihren Besitzern

Trotz der Anstrengungen aller Fahrer vorne oder hinten keine Änderungen bei den Trikotträgern. Der Sieg von Carapaz und seine Bergpunkte könnten auch den Kampf um das gepunktete Trikot noch einmal spannend machen. Der um das Grüne Trikot bleibt es trotz Girmays knappem Sieg vor Philipsen. Kämpferischster Fahrer Romain Grégoire, Mitglied des Ausreißer-Quartetts.

Bob Jungels fährt auf hektischer Tour-Etappe an der Spitze

Die 17. Etappe führte die Tour de France in die Alpen. Im Schatten des Mont Ventoux begann der Tag mit einem langen und harten Kampf um die Ausreißergruppe. Es dauerte fast 60 Kilometer, bis sich ein Quartett um Bob Jungels an die Spitze setzen konnte. Für Red Bull – BORA – hansgrohe war dieser Tag eine der Optionen auf einen Etappensieg und das Team tat viel dafür.

Doch auch als die kleine Gruppe stand, gab es keine Ruhe im Peloton. Auch wenn die Favoriten der Gesamtwertung heute nicht die Ausreißer jagten, gab es viele Fahrer im Feld, die noch nach vorne wollten. So blieb das Tempo den ganzen Tag über sehr hoch und der Vorsprung der Gruppe konnte nie größer werden. Im vorletzten Anstieg schlossen starke Kletterer zu den Ausreißern auf, übernahmen sofort die Führung auf dem Weg zum Ziel in der Skistation von Superdévoluy und machten den Tagessieg unter sich aus.

Bob Jungels
“Es war ein verrückter Tag, es war sehr, sehr schwer. Man musste optimistisch bleiben, um daran zu glauben, wegzukommen. Wir wussten, dass es einer der beiden Tage war, an dem wir etwas erreichen können. Viele Fahrer haben es heute versucht, und am Ende waren wir zu viert vorne. Die Gruppe hinter uns hatte sehr starke Kletterer und da war unsere einzige Chance, den Abstand zu vergrößern. Aber am Ende war es einfach ein sehr, sehr harter Tag.”

111. Tour de France – 16. Etappe

16. Etappe: Gruissan-Nîmes – 189 Km

1 PHILIPSEN Jasper BEL ALPECIN-DECEUNINCK 04:11:27
2 BAUHAUS Phil GER BAHRAIN VICTORIOUS 00:00
3 KRISTOFF Alexander NOR UNO-X MOBILITY 00:00
4 BENNETT Sam IRL DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 00:00

5 VAN AERT Wout BEL TEAM VISMA | LEASE A BIKE 00:00
6 ACKERMANN Pascal GER ISRAEL – PREMIER TECH 00:00
7 COQUARD Bryan FRA COFIDIS 00:00
8 WAERENSKJOLD Soren NOR UNO-X MOBILITY 00:00
9 GIBBONS Ryan RSA LIDL-TREK 00:00
10 VAN POPPEL Danny NED RED BULL – BORA – HANSGROHE 00:00
11 BISSEGGER Stefan SUI EF EDUCATION – EASYPOST 00:00
12 VAN DER POEL Mathieu NED ALPECIN-DECEUNINCK 00:00
13 TEUNISSEN Mike NED INTERMARCHÉ – WANTY 00:00
14 GAVIRIA Fernando COL MOVISTAR TEAM 00:00
15 ZINGLE Axel FRA COFIDIS 00:00

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 66:07:51
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 03:09
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 05:19
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 10:54
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 11:21
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 11:27
7 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 13:38
8 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 15:48
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 16:12
10 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 16:32
11 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 17:01
12 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 20:15
13 HEALY Ben IRL EF EDUCATION – EASYPOST 29:26
14 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 35:09
15 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 37:33

Girmays Sturz und Philipsens 3. Sieg

Biniam Girmays heutige Ankündigung „vom letzten Tanz der Sprinter“ nahm einen anderen Ausgang als auch von ihm erwartet. Er konnte zwar seinen 10 Tagen im Grünen Trikot einen weiteren hinzufügen, aber mit deutlich geringerem Vorsprung. Der von vielen Experten vorhergesagte Wind – und die damit verbundene Gefahr von Windstaffeln – war nur eine leichte Brise und hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. So blieb es eine an Höhepunkten arme letzte Sprinteretappe mit einem erfreulichen zweiten Platz von Phil Bauhaus.

Nach weiteren Corona-Erkrankungen (Van Gils, Harper) noch 150 Profis am Start zur letzten Tour-Woche. Außerhalb des Rennens (u.a. Interviews) tragen die Fahrer wieder Maske. Kaum hatte das Peloton die Küstenstraße verlassen, eine erste Attacke. Aber nur Strohfeuer. Triple-A – Alpecin, Astana und AlUla – verhinderten jeglichen Fluchtversuch. Je nach örtlicher Gegebenheit mit wechselnder Geschwindigkeit: mal 35, mal 53 km/h. In der Summe unter dem langsamsten Schnitt von 43 km/h. Dennoch im Feld keine Zeit für Sehenswürdigkeiten oder Gedanken an den heutigen 60. Geburtstag des fünfmaligen Tour-Siegers Miguel Indurain. In der zweiten Rennstunde hatte das Feld mit Silvan Dillier (ADC) an der Spitze das Tempo bei über 30 Grad auf knapp 45 km/h gesteigert.

Ausreißer des Tages: Thomas Gachignard

Im mit bis zu 8 % ansteigendem Terrain näherten sich die 150 Fahrer der Sprintwertung in Les Matelettes. Intermarché-Wanty, das Team von Biniam Girmay, vorne. Doch den Zwischensprint gewann Bryan Coquard, aktuell Dritter in der Punktwertung, vor Philipsen, Turgis, Girmay und De Lie. Thomas Gachignard (TEN) nutzte die Situation und riss aus. Da das Feld ihn gewähren ließ, wuchs der Vorsprung rasch auf über 2’ an. 16 km weiter kassierte er auch den einen Punkt bei der Bergwertung auf der Côte de Fambetou (4. Kategorie). Die Nachführarbeit organisierten wieder Alpecin und AlUla. Es wurde jetzt schneller gefahren, so dass die Distanz zum allein Führenden in Sommières 50 km vor Nimes auf 1’45’’ schmolz. Entgegen der Befürchtung vom ab hier strammen Wind war der fast eingeschlafen. Bei steigender Geschwindigkeit und den ersten Sprintvorbereitungen sank der Vorsprung des Solisten rasch auf 45’’. Und die Nervosität im Feld stieg, wie z.B. am falschen Abbiegen eines Teamfahrzeugs von Uno-X in einem Kreisverkehr zu sehen.

Jetzt oder nie für die Sprinter
25 km vor Nimes war Gachignards Solo zu Ende. Der Lohn für seinen beherzten Angriff: kämpferischster Fahrer. Das Feld in breiter Front jetzt weniger hektisch aber schnell: über 50 km/h. Noch 12 km. Vorne die Sprinter mit Ackermann und Bauhaus; Pogacar ziemlich weit hinten. Im vorletzten Kreisverkehr Sturz mit Girmay. Vorne ging mit Van der Poel und Philipsen am Hinterrad die Post ab. Und letzterer sprintet zu seinem 3. Etappensieg. Hervorragender Zweiter Phil Bauhaus („Ich bin zufrieden, es war nichts zu machen gegen Philipsen.“), Ackermann diesmal Sechster. Keine Änderungen bei den Trikotträgern, wenn man davon absieht, dass Philipsen die Distanz zu Girmay auf 32 Punkte verkürzen konnte.

111. Tour de France – 15. Etappe

15. Etappe: Loudenvielle-PlateaudeBeille – 198 Km


HERBERT MOOS Foto

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 05:13:55
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 01:08
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 02:51
4 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 03:54
5 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 04:43
6 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 04:56
7 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 05:08
8 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 05:08
9 CARAPAZ Richard ECU EF EDUCATION – EASYPOST 05:41
10 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 05:57
11 JOHANNESSEN Tobias NOR UNO-X MOBILITY 06:27
12 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 06:29
13 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 06:29
14 DE PLUS Laurens BEL INEOS GRENADIERS 06:54
15 MAS Enric ESP MOVISTAR TEAM 07:35
16 HINDLEY Jai AUS RED BULL – BORA – HANSGROHE 08:44
17 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 09:30
18 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 10:42
19 HEALY Ben IRL EF EDUCATION – EASYPOST 13:31

Gesamt:

1 POGACAR Tadej SLO UAE TEAM EMIRATES 61:56:24
2 VINGEGAARD Jonas DEN TEAM VISMA | LEASE A BIKE 03:09
3 EVENEPOEL Remco BEL SOUDAL QUICK-STEP 05:19
4 ALMEIDA Joao POR UAE TEAM EMIRATES 10:54
5 LANDA Mikel ESP SOUDAL QUICK-STEP 11:21
6 RODRIGUEZ Carlos ESP INEOS GRENADIERS 11:27
7 YATES Adam GBR UAE TEAM EMIRATES 13:38
8 CICCONE Giulio ITA LIDL-TREK 15:48
9 GEE Derek CAN ISRAEL – PREMIER TECH 16:12
10 BUITRAGO Santiago COL BAHRAIN VICTORIOUS 16:32
11 GALL Felix AUT DECATHLON AG2R LA MONDIALE TEAM 17:01
12 JORGENSON Matteo USA TEAM VISMA | LEASE A BIKE 20:15
13 HEALY Ben IRL EF EDUCATION – EASYPOST 29:26
14 YATES Simon GBR TEAM JAYCO ALULA 35:09
15 CRAS Steff BEL TOTALENERGIES 37:33

Der 14. Juli steht als Bastille Day im französischen Kalender. Der Nationalfeiertag ist jedes Jahr auch ein Feiertag für die Tour de France. Zu Recht wurde die Königsetappe auf diesen besonderen Tag gelegt. Fast 200 Kilometer, fast 5.000 Höhenmeter – es war ein episches Kletterspektakel in den Pyrenäen.
Nachdem das Team nach dem Ausfall von Primož Roglič einen Tag gebraucht hatte, um sich zu sammeln, ging es heute voll zur Sache. Für die sechs verbliebenen Fahrer von Red Bull – BORA – hansgrohe war die Marschrichtung schon vor dem Start klar: Etappensieg.
Rolf Aldag
“Nach dem Ausfall von Primož mussten wir uns zunächst etwas sammeln. Wir haben einen Tag gebraucht, um uns zu finden. Aber heute Morgen war die Stimmung im Bus super. Jeder wollte für diese Etappe alles geben und jeder hoffte, dass es kein GC-Tag wird.”

Mit Bob Jungels, Jai Hindley, Nico Denz und später Matteo Sobrero war Red Bull – BORA – hansgrohe gleich mehrfach in der Spitzengruppe vertreten. Das Team bestimmte die Führungsarbeit und unterstrich seine großen Ambitionen auf den Etappensieg. Bereits vor dem Schlussanstieg war die Spitzengruppe stark geschrumpft: Jai Hindley und nur vier weitere Fahrer gingen mit zweieinhalb Minuten Vorsprung auf das Gelbe Trikot in den 15 Kilometer langen Anstieg zum Plateau de Beille. Einem frühen Angriff von Vingegaard konnte nur Pogacar folgen. Beide schlossen nach der Hälfte des Anstiegs zur Ausreißergruppe auf und durchkreuzten damit die Pläne des Teams auf einen Tagessieg.

Rolf Aldag
“Es war ein toller Kampf. Ich glaube nicht, dass wir mehr hätten tun können. Zwischenzeitlich hatten wir vier Fahrer in einer sechsköpfigen Gruppe. Was will man mehr? Der Einsatz war absolut da und wirklich enorm. Sie haben bis zum Schluss daran geglaubt.”

Jai Hindley

“Es war ein epischer Tag. Vollgas vom Start bis zum Ziel. Wir hatten einen guten Plan und taten alles, um die Etappe zu gewinnen. Leider war es mehr ein Kampf um die Gesamtwertung und wir konnten uns nicht allzu sehr absetzen. Aber ich bin sehr zufrieden mit den Jungs und wie sie gefahren sind. Das ganze Team war heute super. Wir werden das Positive mitnehmen und weitermachen!”

Pogacar unaufhaltsam

Lange animierte Red Bull-Bora-hansgrohe die Etappe an der Spitze, während Jonas Vingegaard seine Mannschaftskollegen im Hauptfeld arbeiten ließ. Wie erwartet fiel die Entscheidung im finalen Anstieg auf die Skistation des Plateau de Beille. Jonas Vingegaard lancierte den ersten Angriff. Als Tadej Pogacar wenig später zum Gegenangriff blies, hatte der Däne nichts entgegenzusetzen. Die starke Leistung von Red Bull-Bora-hansgrohe wurde nicht belohnt.

Schon in der neutralen Zone ansteigendes Terrain. Direkt ging es hinauf zum Col de Peyresourde. Obwohl mit 7 km relativ kurz, fielen die ersten Sprinter früh zurück. Attacken bergauf noch ohne Erfolg. Auf den letzten Metern zum Gipfel spurtete Bardet. Doch Gaudu (10 Punkte) und Lazkano (8), die schon gestern um Bergpunkte gekämpft hatten, waren stärker. Weiter downhill mit fast 100 km/h! Ohne Lazkano. Das Peloton schnappte sich das Duo an der Spitze. In der Ebene hohes Tempo bis zur Sprintwertung nach 37 km. Dennoch setzte sich eine größere Gruppe ab. Mit dreimal Bora: Jungels, Hindley und Denz sowie Girmay, Meintjes, Mas – insgesamt 21 Mann mit wachsendem Vorsprung – in Marignac über 1’. Wie zu erwarten holte sich Girmay die 20 Punkte, wurde aber von der Jury wegen Behinderung von Matthews auf Platz 3 zurückgestuft. Als die Kletterpartie zum steileren Col de Menté begann, fiel Girmay aus der Gruppe raus. Denn Jungels machte richtig Tempo.

Red Bull-Bora-hansgrohe mit neuer Strategie

Aus dem Feld neue Attacken. Nur die von Carapaz war erfolgreich. Denz (RBH) tauschte seine Position nach getaner Arbeit mit Mannschaftskamerad Sobrero. Das Movistar-Trio erhöhte das Tempo, so dass Jungels zurückfiel. Die Bergwertung gewann Romo vor Carapaz und Aramburu. Das Feld hier 1:47 dahinter. Bei der technisch anspruchsvollen Abfahrt zwei Bora-Fahrer vorne. Visma machte im Peloton weiter Druck auf die Ausreißer und holte noch vor dem dritten Berg, dem Col de Portet, leicht auf. Brutale Steigungsprozente von 9, 12 und 13 %. Ob die deutsche Mannschaft Aldags Rat „Nicht jetzt schon total erschöpfen“ befolgte? Kaum zurück übernahm Jungels wieder die Führung. Die Bergwertung gewann Johannessen vor Romo. Es folgte ein längerer Streckenabschnitt ohne nennenswerte Erhebung, so dass der Vorsprung der jetzt 15 anwuchs.

Weiter Zweikampf Ausreißer gegen Gelb-Favoriten

90 km vor dem Ziel hatten die Ausreißer 3’30“ Vorsprung und schöpften Hoffnung. RBH machte weiter Tempo, so dass einige aus der Spitze abgehängt wurden. Nach den ersten Metern in den Col d’Agnes schrumpfte die Gruppe auf 5 Fahrer mit Healy (EFE), De Plus (IGD), Hindley, Sobrero (beide RBH) und Mas. Dann mussten Healy und Sobrero abreißen lassen. Im Hauptfeld ähnliches Schicksal für Helfer von Visma und UAE. 5 km vor dem Gipfel 3’33’’ hinter dem Spitzentrio, das Carapaz 2,5 km vor der Bergwertung einholte. De Plus als Erster oben vor Carapaz, Mas und Hindley. Das Feld 3’10 dahinter. Rasende Abfahrt und wieder hoch zum Port de Lers. In der Abfahrt schaffte Johannessen den Anschluss. Die Favoriten folgten dem Quintett im Abstand von 2’30’’. Letzte Erholung an der Ariège entlang. Der Schlussanstieg wurde zum Scharfrichter.

Alle Ausreißer gestellt, Favoritenzweikampf offensichtlich mit ungleichen Waffen

An der Spitze gleich Attacken. Die Favoriten mit je einem Helfer: Jorgenson/Vingegaard, Yates/Pogacar, Landa/Evenepoel. Bald weniger als eine Minute Vorsprung für die Führenden. Vorne attackierte jeder mindestens einmal. Am ehesten war Carapaz der Sieg noch zuzutrauen. Als bei den Favoriten Jorgenson noch einmal beschleunigte, übernahm Vingegaard. Nur Pogacar konnte folgen. Die Beiden sammelten alle ein. Carapaz hing sich dran, musste dann doch passen. Heute dafür kämpferischster Fahrer. Evenepoel blieb als Dritter seinem Rhythmus treu, das Podium in Nizza fest im Blick. Vingegaard ständig von vorne. Doch als Pogacar 5 km vor dem Ziel antrat, ließ er den Dänen stehen und distanzierte ihn bis ins Ziel um 1’08’’. Sein dritter Etappensieg und eine Vorentscheidung, nachdem Vingegaard und sein Team heute alles versucht hatten. Auch Evenepoel hatte diesem Feuerwerk nichts entgegen zu setzen. Der Slowene baut seinen Vorsprung in der Gesamt- und in der Bergwertung aus. Grün und Weiß bleiben auf den Schultern von Girmay bzw. Evenepoel. Der morgige Ruhetag hochwillkommen, aber sowas von!