3. Etappe: Valenciennes – Dunkerque – 178 Km – 800 Hm
Tim Merlier schlägt Milan im engen Duell
Tim Merlier (Soudal) triumphierte im Trikot des Europameisters auf der 3. Etappe der Tour de France 2025 im Massensprint. Der 32-jährige Belgier setzte sich in Dünkirchen um etwas mehr als eine Reifenstärke vor Jonathan Milan (Lidl) durch. Im Windschatten der beiden rollte Phil Bauhaus (Bahrain) auf den 3. Platz. Jasper Philipsen (Alpecin), Sprintsieger der 1. Etappe, rasselte beim Zwischensprint auf die Schulter und schied im Grünen Trikot aus.
Damit fehlte im Finale der Sprinter mit dem besten Zug, und es ging auf dem Schlusskilometer etwas chaotisch zu. Dennoch kam es zum Duell der beiden am höchsten gewetteten Fahrer, die an Tag 1 noch im Wind abgehängt wurden: Merlier und Milan. Für Merlier war es der 2. Etappensieg bei einer Tour de France nach 2021 – bei seiner erst 2. Tour überhaupt! In den anderen Jahren musste er immer zugunsten eines Klassementfahrers oder anderen Sprinters zu Hause bleiben.
Den Massensprint der 3. Tour-Etappe 2025 eröffnete Pavel Bittner (Picnic) hinter seinem Anfahrer. Er wurde aber schnell überholt und fiel auf den 5. Platz hinter Søren Waerenskjold (Uno-X) zurück. Merlier überholte Milan, der von Bittners Hinterrad kam. Milan hielt aber dagegen und hatte auf dem Schlussbogen den Vorteil der Innenbahn. Dadurch wurde es doch noch einmal richtig knapp, und Merlier konnte den Finger erst hinter der Ziellinie heben. Irgendwo auf Höhe des 20. Platzes krachte es noch einmal gewaltig – unnötig.
1. Tim Merlier (BEL) – Soudal-Quick Step 4:16:55
2. Jonathan Milan (ITA) – Lidl-Trek
3. Phil Bauhaus (GER) – Bahrain Victorious
4. Søren Waerenskjold (NOR) – Uno-X
5. Pavel Bittner (CZE) – Picnic-PostNL
6. Biniam Girmay (ERI) – Intermarché-Wanty
7. Kaden Groves (AUS) – Alpecin-Deceuninck
8. Danny van Poppel (NED) – Red Bull-Bora
9. Pascal Ackermann (GER) – Israel-Premier Tech alle
10. Amaury Capiot (BEL) – Arkéa-B&B Hotels
11. Alberto Dainese (ITA) – Tudor
12. Tobias Lund Andresen (DEN) – Picnic-PostNL gleiche
13. Bastien Tronchon (FRA) – Decathlon-AG2R
14. Dylan Groenewegen (NED) – Jayco-Alula
15. Jake Stewart (GBR) – Israel-Premier Tech Zeit
– 181 Fahrer klassiert.
DNS Jasper Philipsen (BEL) – Alpecin-Deceuninck
Das Gelbe Trikot behielt Mathieu van der Poel (Alpecin) an einem ansonsten bitteren Tag für das große Siegerteam des ersten Wochenendes. Die großen Favoriten auf den Gesamtsieg, Tadej Pogacar (UAE) und Jonas Vingegaard (Visma), verblieben mit 4 und 6 Sekunden Rückstand auf den Plätzen 2 und 3. Der Favorit auf den 3. Podestplatz in Paris, Remco Evenepoel (Soudal), war rund 3 Kilometer vorm Ziel in einen Sturz verwickelt, was ihn immerhin keine Zeit kostete.
Gesamtwertung
1. Mathieu van der Poel (NED) – Alpecin-Deceuninck 12:55:37
2. Tadej Pogacar (SLO) – UAE-XRG +0:04
3. Jonas Vingegaard (DEN) – Visma-Lease a Bike +0:10
4. Kévin Vauquelin (FRA) – Arkéa-B&B Hotels +0:10
5. Matteo Jorgenson (USA) – Visma-Lease a Bike +0:10
6. Enric Mas (ESP) – Movistar +0:10
7. Joe Blackmore (GBR) – Israel-Premier Tech +0:41
8. Tobias Johannessen (NOR) – Uno-X +0:41
9. Ben O’Connor (AUS) – Jayco-Alula +0:41
10. Emanuel Buchmann (GER) – Cofidis +0:49
Während der 3. Etappe gab es keine Spitzengruppe. Das Etappenprofil war dafür wenig einladend. Dazu kam noch starker Gegenwind. Der anfängliche Regen hörte dafür deutlich schneller auf als am Vortag.
Philipsen stürzt bei Zwischensprint – Aufgabe!
HERBERT MOOS Foto
Das erste nennenswerte Ereignis erfolgte fast 120 Kilometer im Rennen, damit 60 Kilometer vorm Ziel – und da knallte es so richtig! Beim Zwischensprint stürzte Jasper Philipsen hart auf die Schulter und war sofort ausgeschieden. Das rollende Sicherheitsrisiko Bryan Coquard (Cofidis) touchierte bei seinem wild schwankenden Sprintstil neben ihm Laurenz Rex (Intermarché) beim Versuch, an Milan vorbeizugehen. Dabei wurde Coquard zur Abrissbirne für Philipsen, hielt sich dafür selbst artistisch auf dem Rad.
Die Fahrer nahmen sofort alle spürbar raus. Die Maximalpunktzahl von 20 holte sich Milan vor Penhoët (Groupama), Groves (Alpecin) und Turgis (Totalenergies). Auf dem 7. Platz holte Biniam Girmay (Intermarché) noch 9 Punkte. Tagessieger Merlier beteiligte sich nicht. Weil Girmay später im Ziel nicht über den 6. Platz hinauskam, übernahm Milan das Grüne Trikot von Philipsen.
Grünes Trikot
1. Jonathan Milan (ITA) – Lidl-Trek 81
2. Biniam Girmay (ERI) – Intermarché-Wanty 77
3. Tim Merlier (BEL) – Soudal-Quick Step 63
4. Mathieu van der Poel (NED) – Alpecin-Deceuninck 50
5. Anthony Turgis (FRA) – Totalenergies 49
6. Søren Waerenskjold (NOR) – Uno-X 46
7. Paul Penhoët (FRA) – Groupama-FDJ 43
8. Tadej Pogacar (SLO) – UAE-XRG 30
Die einzige kleine Flucht legte dann Tim Wellens (UAE) als Solist hin. Er löste sich 6 Kilometer vorm einzigen Bergpreis des Tages uns sicherte sich dort einen Punkt 31 Kilometer vorm Ziel. Damit übernahm er das Bergtrikot seines Kapitäns Pogacar, der sich damit den Stress der Siegerehrung ersparte. Danach ließ sich Wellens wieder ins Hauptfeld zurückfallen.